Schmiererei nervt Wasseler

Dummer Jungenstreich oder rechtsradikale Einstellung? Diese Frage beschäftigt derzeit Bürger in Wassel, seitdem dort am 2. Dezember 2017 an der B 443/Rethener Straße in Höhe des Kirchwegs ein grauer Verteilerkasten mit einem Hakenkreuz besprüht worden ist. Besonders diskutiert wird dabei auch, weshalb die Schmiererei nicht entfernt wird.

In Wassel wird kontrovers diskutiert über Schmiererei – Foto: JPH

Doch das ist schneller gesagt, als es getan werden kann, so ergaben die Nachfragen der Sehnde-News. Zunächst hat wahrscheinlich noch kein Wasseler eine Anzeige bei der Polizei erstattet, so dass der Vorgang bislang an keiner offiziellen Stelle erfasst worden ist. Der Sehnder Bürgermeister hat am 14. Januar Kenntnis von dem nationalsozialistischen Symbol erhalten und am 15. morgens direkt die EVS gebeten, sich mit dem Besitzer des Kastens in Verbindung zu setzen und auf Entfernung zu dringen. „Grundsätzlich haben wir seitens der Stadtverwaltung keine Erkenntnisse über rechtsradikale Tendenzen in Sehnde“, so der Bürgermeister. Denn das ist seit Jahren die erste derartige Schmiererei im Stadtgebiet.

Vollkommen unsinnig ist dabei der Diskussionsvorschlag aus dem Internet, das Symbol überzusprühen und etwas anderes davon zu machen. Dabei macht sich nämlich der gutmeinende Sprayer selbst der Sachbeschädigung schuldig – und muss die Kosten der Gesamtbeseitigung übernehmen.

Diese schwachsinnige Schmiererei ist der Auslöser für den Ärger in Wassel – Foto: JPH

Die EVS ihrerseits hat nach dem Anruf aus der Stadtverwaltung direkt die Avacon in Laatzen informiert und gebeten, die Lage zu prüfen und die Beseitigung einzuleiten. Wie sich allerdings dabei wohl ergab: der Kasten gehört gar nicht der Avacon. Leider gab es darüber keine Rückmeldung an die EVS oder die Stadtverwaltung, sodass dort anzunehmen war, die Entfernung sei eingeleitet.

Jetzt stellte sich auf Nachfrage der Sehnde-News heraus, dass der Kasten auf Grund des Kabelplanes Vodafone, ehemals Kabel Deutschland, gehört. Das Ergebnis wurde Mittwoch von der EVS der Stadtverwaltung Sehnde mitgeteilt, die sich nun mit dem tatsächlichen Besitzer des Kastens in Verbindung setzen wird, damit das Hakenkreuz nun schnellstmöglich beseitigt werden kann. „Wenn solche Dinge bemerkt werden“, so der Bürgermeister, „sollten wir umgehend informiert werden. Nur dann können wir tätig werden.“ Und eine Anzeige wäre nach Angabe der Polizei auch ratsam.

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