Slomka, Kovac und – vielleicht – Beierlorzer: Opfer des abgelaufenen Spieltages

Diese Nachricht kam zuerst und nicht unerwartet:  Hannover 96 trennt sich von Cheftrainer Mirko Slomka. Der Coach hatte schon in der Pressekonferenz nach dem erneuten Unetscieden in der HDI Arena, dieses Mal gegen Sandhausen, von einer „eingehenden Analyse“ gesprochen. Die hat offensichtlich stattgefunden und ihn seinen Job gekostet.

Nach rund 4 Monaten abgelöst: Mirko Slomka – Foto: JPH/Archiv

Immerhin hat sein Team nach zwölf Spieltagen der laufenden Zweitligasaison zuhause nur Unentschieden oder Niederlagen eingefahren – und das trotz des „zweit- oder drittteuersten Kaders der Liga“, hieß es zu Saisonbeginn. Der Neustart sollte mit einem alten Bekannten von Geschäftsführer Martin Kind gelingen, mit dem er immer in Kontakt war. Doch nun haben die Verantwortlichen von Hannover 96 beschlossen, es weiter ohne Cheftrainer Mirko Slomka zu versuchen und trennen sich mit sofortiger Wirkung von ihm.

Die Entscheidung wurde Slomka am Sonntagmittag von 96-Sportdirektor Jan Schlaudraff in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, so der Verein. Aufgrund der Entwicklung in den vergangenen Wochen und nach der für alle enttäuschenden Leistung am Freitagabend mit dem – zuletzt sogar – glücklichen Punktgewinn gegen den SV Sandhausen (1:1) ist ein Trainerwechsel notwendig.  Den hatten die Fans auch mit „Slomka raus“-Rufen gefordert. „Leider ist es nicht gelungen, die Entwicklung der Mannschaft so voranzutreiben, wie wir es uns gewünscht haben“, sagt Jan Schlaudraff. „Insbesondere sechs Heimspiele ohne einen einzigen Sieg sind unterm Strich einfach zu wenig.“

Der 96-Sportdirektor will zeitnah Gespräche mit Kandidaten für den Cheftrainerposten bei Hannover 96 führen. Dabei tauchte derzeit zwar immer wieder der Name Markus Anfang auf. Doch der hat laut „Bild“ am Sonntagabend bereits abgesagt. Schlaudraff: „Unser Ziel ist es, mit dem neuen Trainer eine stabile Saison zu spielen und den Anschluss nach oben nicht komplett zu verlieren. Dabei geht es jetzt auch darum, dass wir es schaffen, das Potenzial des Kaders konstanter auf den Platz zu bringen.“ Die Spieler werden am Montag ein nicht-öffentliches Kraft-Fitnessprogramm absolvieren. „Hannover 96 dankt Mirko Slomka für das Engagement und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute“, heißt es vom Verein.

Niko Kovac musste auch seinen Stuhl räumen – Foto: JPH/Archiv

Vielleicht hat Anfang ja auch abgesagt, weil sein aktueller Nachfolger, Achim Beierlorzer, beim 1. FC Köln auch vor dem Ende steht? Dessen Team hat das Nachmittagsspiel gegen Fortuna Düsseldorf auch wieder verloren und steht weiter im Tabellenkeller. Dort könnte also auch ein Wechsel anstehen.

Sicher dagegen ist der Rauswurf – oder die einvernehmliche Trennung – von Trainer Niko Kovac bei Bayern München. Nach der Klatsche in Frankfurt zeichnete sich das ab – obwohl der Verein zunächst dem Trainer das Vertrauen aussprach. Aber bekanntermaßen heißt das ja in München nichts – was wieder bewiesen wurde. Dort wird zunächst Hansi Flick das Training leiten. Vielleicht, bis die Deutschstunden von José Mourinho absolviert sind?

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