Schlechte Ausgangslage für Hannover 96 in der ausverkauften HDI Arena

Mit einem Rucksack von fünf Niederlagen in Folge, meistens schlechten ersten Halbzeiten darin, und einem Stapel Verletzter geht Hannover 96 heute in das Spiel gegen den SV Werder Bremen, das die Roten unbedingt – ja, auch wenn es so nicht lauten soll – gewinnen müssen. Denn der Abstand nach unten in den Relegationsbereich beträgt nur noch sechs Punkte bei einem anspruchsvollen Restprogramm. Da erschien bislang Werder eigentlich als einer der „machbaren“ Kandidaten – bis zu diesem Moment.

Trotz der schwierigen personellen Situation bleibt Andre Breitenreiter „gelassen“ – Foto: JPH

Die Bremer, wieder erstarkt unter dem ehemaligen Praktikanten von Andre Breitenreiter, Florian Kohfeldt, sind inzwischen alles andere als noch ein gleichwertiger Kandidat, oder im Neusprech ein Team „auf Augenhöhe“. Die Personalsorgen bei Hannover sind nämlich den Angaben von gestern Mittag zufolge unübersehbar. Danach stehen sicher nicht am Platzrand oder in der Startelf Jonathas, Felipe, Prib, Hübner, Anton und Hübers. Mit einem Fragezeichen sind derzeit Bakalorz, Benshop, Sane und Schwegler versehen. Lediglich Klaus und Tschauner sind wieder fit, was den Trainer zu der Aussage brachte: „Wir werden elf Leute auf den Platz kriegen, die versuchen werden, ihr Bestes zu geben.“ Und die sollen dann an die letzten 20 Minuten des Spiels gegen Leipzig anknüpfen. Dass sie davor 70 Minuten aber eher wie ein geschocktes Kaninchen auf die Rote Schlange aus Sachsen gestarrt hatten, darf dabei nicht vergessen werden. Und das wird Werder Bremen genau analysiert haben.

Aber auch die Gäste haben zwei Ausfälle: So stehen Niklas Moisander wegen Gelbsperre und Ludwig Augustinsson mit Oberschenkelverletzung nicht zur Verfügung, doch das dürfte eher zu verschmerzen sein. Und Bremen kann sich mit einem Sieg in Hannover der Abstiegssorgen entledigen, was einen zusätzlichen Motivationsschub geben dürfte. Trotzdem bleibt Trainer Breitenreiter nach eigenen Worten „ruhig und konzentriert – und das ist nicht gespielt“. Allerdings gibt er auch zu, dass er solch eine Situation in seiner Trainerkarriere noch nicht erlebt hat.  Dass sein Team jedoch eine deutliche Leistungssteigerung erfahren hat und diese auch heute auf den Platz bringen will, macht er an zwei Zahlen fest. So habe das Team zu Saisonbeginn einen Marktwert von 48 Millionen Euro besessen, nun seien es  82 Millionen geworden. Und die jetzt einsatzfähigen Spieler davon sollen heute zeigen, dass man es besser machen kann als beim Hinspiel in Bremen, wo man zu recht verloren habe.

Auch wenn es heute Abend nicht um alles gehe, sei man doch mal wieder dran zu punkten, so der Trainer. Dabei werden ihm wahrscheinlich in dem ausverkauften Stadion nicht nur zahlreiche Spieler fehlen, sondern auch der inzwischen in Hannover zu Unrecht berühmte „zwölfte Mann“. Denn trotz der, laut Manager Horst Heldt gut verlaufenen, Fan-Diskussion am Mittwoch, wollen wohl die „Fans“ ihre Unterstützung auch in diesem Spiel „gering dosieren“. Da kann es schnell sein, dass die mitgereisten 4500 Bremer die Kulisse zu einem „Heimspiel“ umfunktionieren.

Die Anreise zum Spiel sollte möglichst mit dem GVH erfolgen, da der Schützenplatz als Parkbereich durch das laufende Frühlingsfest nicht verfügbar ist. Dafür dürfen sich die Besucher auf ein Feuerwerk freuen – wenn vielleicht nicht ab 20.30 Uhr auf dem Rasen, dann wenigstens ab 21.45 Uhr vom Festplatz gegenüber.

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