SPD und DGB feiern Hoffest bei Falkenhagen in Sehnde

SPD und DGB feiern Hoffest bei Falkenhagen in Sehnde
Bürgermeister Olaf Kruse eröffnete den Reigen der politischen Reden zum 1. Mai 2024 auf dem Hof Falkenhagen - Foto: JPH

Das traditionelle Hoffest der SPD und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) fand am vergangenen Wochenende ab 11 Uhr auf dem Hof von Jürgen Falkenhagen statt. Die Veranstaltung lockte insgesamt zahlreiche Besucher aus der Stadt an und bot eine vielfältige Mischung aus politischen Diskussionen, kulturellen Darbietungen und kulinarischen Genüssen. Aber das Fest war auch geprägt von vielen politischen Reden, die auch mit Blick auf die anstehende Europawahl erfolgten.

Politische Begrüßungen und Gedanken zum 1. Mai

Der Tag begann mit einer Begrüßungsrede des Sehnder Bürgermeisters Olaf Kruse, der die Bedeutung des gemeinschaftlichen Engagements und an den Arbeitskampf erinnerte und betonte, dass man faire Löhne brauche, um die Sozialsysteme zu entlasten und möglichst viele Menschen in Arbeit zu bringen. Er hob hervor, wie wichtig es sei, gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und Aufgaben zusammenzustehen und sich für gemeinsame Werte – wie Demokratie und gegen Zensur und Machtmissbrauch- einzusetzen.

Pastorin Damaris Frehrking stellte die Sinnfrage, was sich denn noch lohne. Wir brauchen eine Wertebestimmung, da die Wertvorstellungen derzeit verrutscht seien. Das Gymnasium, so die Pastorin mit Blick auf die Schulen, sei nicht der Nabel der Ausbildung. „Wir müssen die Wertschätzung aller Aufgaben und Berufe wieder herstellen und die Arbeitnehmer dort so behandeln und fair entlohnen.“

Carsten Börner, Michael Brozy, Florian Schuchardt und Jürgen Falkenhagen (v.li.) stellten den Maibaum auf – Foto: JPH

Michael Brozy, Ortsbürgermeister von Sehnde hob eben diesen Punkt auch hervor als erforderte: „Wir müssen dem Land und seinen Menschen ein Leben mit gerechter und guter Bezahlung ermöglichen. Denn eine gerechte Bezahlung macht die Berufswahl leichter. Derzeit sind viele Vakanzen nicht besetzbar, wie Kita-Stellen, Pflege und auch Verwaltung. Denn in den nächsten zehn Jahren sind gewaltige Umbrüche zu erwarten.“ Aber „rechts“, so fügte er hinzu, „ist keine Lösung!“

Aufruf des DGB und Gäste aus Bundestag und Europa

Carsten Börner verlas den Aufruf des DGB zum diesjährigen Tag der Arbeit und fügte hinzu, dass auch der DGB „Nachwuchsprobleme“ habe. Unter dem Applaus der inzwischen zahlreichen Besucher wurde dann der Maibaum aufgestellt.

Als Gastredner betonte Dr. Matthias Miersch, dass „dieser Tag kein normaler 1. Mai ist, in einer Zeit, da das Grundgesetz 75 Jahre alt wird und von zerstörerischen Ansätzen weltweit bedroht wird. Wir müssen die Demokratie verteidigen und dürfen si nicht einfach den Populisten überlassen.“ Immerhin hänge jeder 5. Arbeitsplatz von der EU ab, sodass es kein „Raus aus Europa“ geben könne. Und besonders besorgniserregend ist, dass mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine Krieg vor unserer eigenen Haustür wieder möglich geworden ist.

Der später hinzugekommene Europaabgeordnete Bernd Lange  hob hervor, dass die EU einiges für die Rechte der Arbeitnehmer getan habe, so beispielweise dass der Mindestlohn in der EU durchschnittlich 60 Prozent des Normallohnes betragen solle – und damit mehr als die gegenwärtigen 12 Euro in Deutschland. Auch die Scheinselbständigkeit auf Plattformen wie Lieferando, Gorilla und ähnlichen müssten beendet werden.

Gute Stimmung und Versorgung

Dr. Matthias Miersch (hi.) rief alle Anwesenden auf, am 9. Juni zur Wahl zu gehen und ein Bekenntnis für die Demokratie abzugeben – Foto: JPH

Für musikalische Unterhaltung sorgten ab 12 Uhr die Blauen Jungs aus Bolzum, die mit ihren Liedern für eine gemütliche Stimmung auf dem Platz sorgten. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: An den Ständen der Samosfreunde wurden Kuchen, Kaffee, Grillwaren und Pommes Frites angeboten, dazu verschiedenste Getränke.

Das Hoffest in Falkenhagen zeigte eindrucksvoll, wie Politik und Gemeinschaft zusammenwirken können, um ein positives und inspirierendes Event für alle Generationen zu schaffen. Die Organisatoren zeigten sich zufrieden mit der Resonanz und betonten, dass solche Veranstaltungen wichtig seien, um den Dialog zwischen Bürgern, Politik und Gewerkschaften zu fördern.

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