Leserbrief der BI zum Thema Sehnde-Ost: Abstimmung am Donnerstag

Die Bürgerinitiative gegen die Ansiedlung des Logistikunternehmens Delticom im Gewerbegebiet Sehnde-Ost vertritt rund 1400 Sehnder, was etwa 8,6 Prozent entspricht. Sie hat jetzt vor der abschließenden Rats-Beratung des Projektes einen offenen Brief an alle Politiker des Stadtrates Sehnde geschrieben. Sie appelliert darin an die Verantwortlichen, den Bebauungsplan abzulehnen. Das Dokument, dass im Brief erwähnt wird, steht hier zum Download bereit.

>>Sehr geehrte Damen und Herren des Rates der Stadt Sehnde,

Leserbrief zum Gewerbegebiet Sehnde-Ost – Foto: JPH

bis zu Ihrer Entscheidung über den Bebauungsplan Nr. 355 zum Gewerbegebiet Sehnde-Ost sind es nur noch wenige Tage. Sie werden mit Ihrer Entscheidung, über die gewerbliche Entwicklung der Stadt Sehnde, die Weichen für viele Jahrzehnte im Voraus stellen.

Auch wenn wir aus politischen Reihen Äußerungen wie „Wir können nur im Hier im Jetzt entscheiden!“ oder „Wir können nicht in die Glaskugel sehen!“ gehört haben, glauben wir fest daran, dass es mutige KommunalpolitikerInnen gibt, die eine einmal getroffene Entscheidung nach Vorlage neuester Erkenntnisse revidieren können und ihr Urteil damit einzig und allein in den Dienst der Sache stellen – zum Wohle der Stadt Sehnde, ihrer BürgerInnen und vor allen Dingen zum Wohle nachfolgender Generationen.

Sie tragen Verantwortung für die Geschicke der Heimat von 24.483 Menschen. Laut Angabe der Stadt Sehnde ist unsere Stadt in der Region Hannover – gemeinsam mit der Landeshauptstadt – die im Altersdurchschnitt jüngste Kommune. Umso mehr wundert es, dass ausgerechnet hier ein so dermaßen rückwärtsgewandtes Konzept in die Tat umgesetzt werden soll und nachfolgenden Generationen damit ein fragwürdiges Erbe hinterlassen wird.

Wir haben Verständnis dafür, wenn angemerkt wird, dass die Stadt Sehnde nur über begrenzte Mittel und Möglichkeiten für die Entwicklung von Gewerbekonzepten verfügt. Aber ein Argument oder gar Rechtfertigung für dieses Konzept kann und darf es nicht sein.

Dieses Verfahren erstreckt sich nun über viele Jahre, in denen es ausreichend Zeit gegeben hätte, ein Alternativkonzept zu entwickeln. Aus den guten Erfahrungen der Nachbargemeinden hätte man lernen können. Synergien hätten genutzt werden können. Offensichtlich ist nichts davon geschehen. Warum bleibt fraglich. Aber alternativlos ist das vorliegende Konzept des geplanten Logistikkomplexes definitiv nicht.

Im Anhang senden wir Ihnen eines von vielen Argumenten rund um Sehnde-Ost – PRO und CONTRA. Denn wir sehen durchaus beide Seiten und sind offen für bessere Argumente als unsere eigenen. Gehört haben wir noch keine.

Es grüßt Sie herzlich, das Petitions-Team mit

Linda Delkeskamp
Inga Jäger
Monika Erichsen
Annika Schönaich<<

Die Redaktion weist darauf hin, dass der Inhalt der Leserbriefe die Ansicht der Einsender wiedergibt, die mit der Meinung der Redaktion nicht unbedingt übereinstimmt. Kürzungen behält sich die Redaktion vor.

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