Keller und Präsidentenkonferenz appellieren: Trainingsbetrieb wieder zulassen

Die Präsidenten der Regional- und Landesverbände im Deutschen Fußball-Bund (DFB) haben sich im Rahmen ihrer heutigen Konferenz gemeinsam mit DFB-Präsident Fritz Keller nachdrücklich dafür ausgesprochen, bundesweit den Trainingsbetrieb im Amateursport wieder zuzulassen. Der an die Politik gerichtete Appell bezieht sich in erster Linie auf die Möglichkeit des organisierten Sporttreibens für Kinder und Jugendliche unter freiem Himmel und schließt dabei ausdrücklich nicht nur den Fußball ein.

Lösungen wie in zwei anderen Bundesländern

Jugendliche sollen trotz Corona-Einschränkungen Sport machen – Foto: JPH

Als vorbildhafte Beispiele sieht die Präsidentenkonferenz die aktuellen Lösungen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. Das Landeskabinett in Mecklenburg-Vorpommern hatte entschieden, das von der Bund-Länder-Konferenz ausgesprochene Pauschalverbot von Freizeit- und Amateursport, das lediglich den Individualsport allein, zu zweit oder mit dem eigenen Hausstand vorsieht, nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren im Vereinssport anzuwenden, sondern dort weiter Trainingsbetrieb zu erlauben. In Berlin gilt die Sonderregelung, dass Vereinssport für Kinder bis zwölf Jahren unter Auflagen gestattet ist.

Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident und Vorsitzender der Konferenz der Regional- und Landesverbandspräsidenten, sagt: „Der Breitensport und seine Vereine bewegen Großes, gerade wenn es darum geht, Gesundheitsvorsorge zu betreiben. Das generelle Verbot des Trainingsbetriebs sollte zumindest für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren aufgehoben werden. Dies gilt nicht nur für den Fußball, sondern zumindest für alle Sportarten, die an der frischen Luft ausgeübt werden.“

Mehr Bewegung für Kinder gewünscht

Erst in der vergangenen Woche waren die Ergebnisse einer internationalen Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO publik geworden, wonach sich in Deutschland knapp 80 Prozent der Jungen und 88 Prozent der Mädchen zu wenig sportlich bewegen. Die Zahlen fußen auf Umfragen, die von der WHO im Zeitraum zwischen 2001 und 2016 unter 1,6 Millionen Schüler und Schülerinnen in 146 Ländern abgehalten wurden. Laut Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation sollten sich Kinder und Jugendliche mindestens eine Stunde pro Tag körperlich betätigen. Die Sportvereine, unterstreicht die Präsidentenkonferenz, bieten dazu in Deutschland die besten Voraussetzungen.

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