Wohnung in Lehrte im Vollbrand – Feuerwehr rettet sechs Personen über Leitern

Die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Lehrte sind am Dienstag, 26.01.2020, gegen 15.42 Uhr zu einem Wohnungsbrand in die Goethestraße in Lehrte alarmiert worden. Bereits auf der Anfahrt der ersten Kräfte nahmen diese eine deutliche Rauchsäule wahr. Mehrere Anrufe in der Leitstelle hatte dies zuvor auch bestätigt. Danach stünden im Wohnkomplex mit 47 Anwohnern mehrere auf den Balkonen – Flammen sollten bereits aus den Fenstern schlagen. Sie drohten nun, in die weiteren Geschosse überzugreifen.

Unklare Lage bezüglich Hausbewohnern
Zwei Löschzüge waren im Einsatz in Lehrte – Foto: StFw Lehrte

Vor Ort eingetroffen bestätigte sich der Alarmierungsgrund und den Einsatzkräften bot sich folgende Lage: Eine im Erdgeschoss befindliche Wohnung befand sich im Vollbrand. Die Flammen schlugen aus den Fenstern und drohten, auf das darüber befindliche Geschoss überzugreifen. Fünf Bewohner der Nachbarwohnungen befanden sich auf den direkt daneben und schräg oberhalb der Wohnung befindlichen Balkonen. Sie mussten von der Feuerwehr umgehend gerettet werden. Unklar war den Einsatzkräften zunächst jedoch, ob sich zudem noch weitere Personen eventuell im Haus aufgehalten hatten.

Innen- und Außenangriff

Umgehend starteten die Einsatzkräfte die Menschenrettung und begannen parallel mit der Brandbekämpfung begonnen. Zudem erhöhten sie die Alarmstufe, um weitere Einsatzkräfte zur Unterstützung an den Brandort zu bekommen. Deshalb wurde der 3. Zug der Lehrter Stadtfeuerwehr, bestehend aus den Ortsfeuerwehren Steinwedel und Aligse sowie die ELO Gruppe inklusive ELW-2, nachalarmiert. Die auf den Balkonen befindlichen fünf Personen konnten unverletzt über den Balkon durch drei eingesetzte Trupps sowohl aus dem Erdgeschoss mittels Steckleiter als auch zwei weitere Personen über die Drehleiter aus dem ersten Obergeschoss gerettet werden. Zudem holte die Feuerwehr eine weitere Person aus dem 3. Obergeschoss und übergab sie vorsorglich an den Rettungsdienst. Zeitgleich wurde mit dem Außen- und Innenangriff begonnen. Außerdem stellten die Brandbekämpfer von außen den Löschangriff sicher, zwei weitere Trupps übernahmen den Innenangriff unter schwerem Atemschutz in der brennenden Wohnung. Diese Wohnung befand sich im Vollbrand, das Feuer hatte bereits die gesamte Wohnung erfasst.

Alle Personen gerettet
Die Wohnung brannte vollständig aus, das Haus ist derzeit unbewohnbar – Foto: StFw Lehrte

Glücklicherweise hatte die Bewohnerin der betroffenen Wohnung sich sofort nach Erkennen des Feuers aus der Wohnung begeben. Sie wurde ebenfalls vorsorglich an den Rettungsdienst übergeben. Die weitere Durchsuchung des Gebäudes ergab in Absprache mit den Meldedaten der Polizei, dass sich nun alle Personen sicher außerhalb des Hauses aufhielten. Die Aufgabe der eingesetzten Trupps bestand nach dem Löschen des Brandes darin, mit der Wärmebildkamera sowohl Glutnester zu lokalisieren und abzulöschen als auch die Temperatur der Wohnung zu beobachten, um ein weiteres Aufflammen sicher auszuschließen. Zudem wurde mit der eingeleiteten Druckbelüftung sichergestellt, dass die Verrauchung im Gebäude reduzieren wurde. Danach erfolgte die Übergabe der Einsatzstelle an die Polizei. Die nahm noch an demselben Abend die Brandursachenermittlung auf.

Die Bilanz des Feuers

Insgesamt wurden sechs Personen gerettet. Neun Trupps unter schwerem Atemschutz und insgesamt 78 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Sie verhinderten den Übergriff des Feuers auf weitere Etagen. Durch die starke Beaufschlagung durch Brandrauch ist der betroffene Wohnkomplex ersten Informationen zufolge unbewohnbar; die Bewohner finden vorübergehend andernorts Unterkunft. Die Anwohner des nebenan befindlichen Wohngebäudes konnten wieder in ihre Wohnungen zurück. Die Schadenshöhe ist aktuell nicht bekannt, die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.

Im Einsatz waren die Ortsfeuerwehr Lehrte (1.Zug), Steinwedel und Aligse (3.Zug), sowie die ELO-Gruppe und der ELW-2 mit insgesamt 78 Einsatzkräften und elf Fahrzeugen sowie mehrere RTW, ein NEF und die Polizei.

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