Stadtfeuerwehrtag nach drei Jahren wieder möglich

Stadtfeuerwehrtag nach drei Jahren wieder möglich
Übergabe des JF Mobil an Stadtkinderfeuerwehrwartin Birgit Bettmann, Stadtjugendfeuerwehrwart Carsten Ude und Stadtbrandmeister Jochen Köpfer durch Bürgermeister Olaf Kruse (v.li.) – Foto: StFw Sehnde

Stadtbrandmeister Jochen Köpfer ist froh, dass am Sonntagmorgen, 15.05.2022, die Kameradinnen und Kameraden aller Sehnder Ortsfeuerwehren sowie die Stadtverwaltung und Ratsmitglieder, die Vertreter von THW, Polizei und Nachbarkommunen in der Mensa der KGS in Sehnde zum Stadtfeuerwehrtag treffen konnten. Aufgrund der Pandemie war die Veranstaltung drei Jahre lang ausgefallen.

Der Bürgermeister Olaf Kruse dankte allen Feuerwehren der Stadt für das Engagement und die Einsatzbereitschaft. In seinem Grußwort er sich erfreut, dass alles in der Pandemie für die Mitglieder so gut verlaufen sei, und dass eine Einsatzbereitschaft der Stadtfeuerwehr jederzeit gegeben war. Der Feuerwehrbedarfsplan der Stadt wurde abgeschlossen, ein Fahrzeugkonzept wird zurzeit bearbeitet sowie die Gebäudewirtschaft nach Prioritäten geordnet. Aufgrund der Katastrophenlagen und dem missglückten Warntag hat die Stadt Sehnde bereits Sirenenstandorte überprüfen lassen und wird im Rahmen des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes mit der Region eine schnelle Realisierung vorantreiben. Die Stadt Sehnde hat zudem Haushaltsmittel dafür bereitgestellt. Für die Feuerwehr wurde ein neues Feuerwehrboot und eine Drehleiter beschafft. In Haimar ist das Feuerwehrhaus und in Höver ein Anbau in Betrieb genommen. Letztendlich sind noch Brandschutzprobleme mit den verantwortlichen Firmen und Baubehörden zu klären. Die Gebäude können aber unter Auflagen bereits genutzt werden.

Neues Fahrzeug übergeben

Für die Stadtfeuerwehr wurde ein Einsatzfahrzeug beschafft, mit dem der hauptamtliche Gerätewart seine täglichen Arbeiten erledigen kann. Die Ortsfeuerwehr Höver hat ein Mehrzweckfahrzeug erhalten. Ein Werbemobil, finanziert durch Spenden größtenteils von Sehnder Firmen, wurde für die Jugendfeuerwehr beschafft. Das Jugendfeuerwehrmobil wird seinen Standort am Rathaus haben und steht allen Ortsfeuerwehren sowie der Jugend- und Kinderfeuerwehr zur Verfügung. Für die Ortsfeuerwehren Dolgen und Wehmingen werden mittlere Löschfahrzeuge beschafft. Die Ausschreibungen wurden hierfür bereits erstellt.

Rückblick auf 2021

Den Jahresrückblick für zwei Jahre trug Stadtbrandmeister Jochen Köpfer vor. Er beschränkte sich dabei aber auf das Jahr 2021. Die Einsatzzahlen sind leicht gestiegen. So mussten 2021 64 Brandeinsätze, 88 technische Hilfeleistungen, 56 Fehlalarme und zwölf überörtliche Einsätze bewältigt werden – insgesamt also 220 Einsätze. Im Jahr 2020 waren es dagegen noch 209 Einsätze gewesen. Auch die Mitgliederzahlen sind erfreulich. Zuversichtlich zeigte sich Köpfer, dass dieses Jahr die Zahl 600 überschritten werden könnte. 510 Männer sowie 87 Frauen stehen der Feuerwehr in Sehnde zur Verfügung.

Schlechter sieht es bei den Musikzügen aus. Dort ist die Entwicklung nicht so positiv, bewertet es der Stadtbrandmeister. In den Zügen Evern und Wassel gibt es nur noch aktive 31 Musiker. In seinem Rückblick ging Köpfer auf einige Einsätze im Stadtgebiet ein. Er begann mit dem Wohnhausbrand in Rethmar zwischen den Weihnachtstagen 2021. Hier brannte das komplette Haus ab und musste am gleichen Tag abgerissen werden. Die Hilfsbereitschaft für die betroffene Familie war sehr groß. Eine Koordination der Hilfsaktionen wurde durch die Stadt begleitet, sagte er. Ein Gefahrguteinsatz auf der Bundesautobahn 7 gehörte ebenso zu den Einsätzen, die in Erinnerung bleiben. Die Einsatzkräfte waren dort 14 Stunden gebunden bis sie von Kräften des Gefahrgutzug der Stadt Laatzen abgelöst wurden.

Ausbildung schwieriger geworden

Beförderte: Stadtbrandmeister Jochen Köpfer, 1. stellvertretender Stadtbrandmeister Diethelm Huch, Brandmeister Andreas Press, Hauptlöschmeister Hans Heinrich Meyer, Hauptlöschmeister Dennis Bellin, Löschmeister und stellvertretender Ortsbrandmeister Evern Friedrich Wilke-Rampenthal, Löschmeister und stellvertretender Ortsbrandmeister Dolgen Hendrik Preß (v.li.) – Foto: StFw Sehnde

Stadtausbildungsleiter Ralph Spannknebel berichtete über die Schwierigkeiten in der Pandemie eine geordnete Ausbildung aufrecht zu erhalten. Er dankte der Stadtverwaltung und dem Rat für die sofortige Bereitstellung von Desinfektionsmittel und Material, um überhaupt eine Ausbildung nach der Niedersächsischen Landesverordnung ausführen zu können. Im Jahr 2021 wurden 39 Mitglieder in der Truppmannausbildung Teil 1 ausgebildet, soviel wie noch nie, sagte Spannknebel. Die Truppmannausbildung Teil 2 musste dann in die Ortsfeuerwehren verlagert werden. Bevor Ralph Spannknebel seinen Bericht beendete, dankte er allen für die Unterstützung – besonders der Firma Kali und Salz für die Bereitstellung des Übungsgeländes. Spannknebels Dienstzeit wird im August 2022 beendet sein. Mit Michael Schulz wurde ein Nachfolger bereits vorgeschlagen. Der muss noch durch das Stadtfeuerwehrkommando bestellt werden.

Kinder- und Jugendfeuerwehr gut aufgestellt

Stadtjugendfeuerwehrwart Carsten Ude berichtete über die Mitgliederzahlen in den neun Jugendfeuerwehren. Insgesamt sind 161 Mitgliedern, davon 105 Jungen und 65 Mädchen sind engagiert. In die aktive Feuerwehr wurden 19 Mitglieder übergeben. Der Mitgliederstand sei konstant geblieben, teilte Ude der Versammlung mit. Das 40-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr Bolzum/ Wehmingen war die erste Veranstaltung im Jahr 2021. Bei der durch die Stadtjugendfeuerwehr ausgerichteten Leistungsspangenabnahme in Ilten am 25. September erhielten 34 Jugendfeuerwehrmitglieder aus Sehnde die höchste Jugendfeuerwehrauszeichung.

Für die Kinderfeuerwehr, berichtete Birgitt Bettmann, dass die Zahlen sind auch konstant geblieben seien. Sie belaufen sich auf 119 Kinder. Gerade jetzt hat die Zeit erst wieder begonnen, dass Dienste wieder durchgeführt werden können. In den letzten zwei Jahren hat es zudem viele personelle Veränderungen auch in den Kinderfeuerwehren gegeben. Bettmann freut sich darauf, alle Neuen jetzt auch einmal persönlich kennenzulernen.

Nur ein Unfall – aktive Pressearbeit zugenommen

Bei einem Einsatz in Höver wurde bedauerlicherweise ein Feuerwehrmitglied verletzt, berichtete der Stadtsicherheitsbeauftrage Wilfried Holler. Aufgrund der Pandemie und des Lockdowns gab es keine Unfälle bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren.

Für die Presse und Öffentlichkeitsarbeit hatte Pressesprecher Tim Herrmann über die Stickerstar Aktion zu berichten. Die Aktion war ein voller Erfolg und hätte ohne Pandemie zu einem noch größeren Ergebnis gefunden. Bisher gilt die Veranstaltung als das beste Ergebnis, das die Firma Stickerstar bislang erzielt hat. Die Betreuung der Social Medien nimmt bei Einsätzen mittlerweile einen großen Anteil an Zeit in Anspruch, sagte Herrmann. Ein ständiges Controlling rund um die Uhr sei wichtig, .Er dankte Timmy Fiss, Alex Meyer, Benedikt Nolle und Nico Tschiersch für die Unterstützung in der Projektgruppe Stickerstar sowie allen anderen Unterstützern in seiner Arbeit.

Bereitschaften sehr wichtig

Christian Huch berichtete aus dem 2.Zug der Regionsfeuerwehrbereitschaft. Der Zug wurde neu aufgestellt: neu dabei ist die Ortsfeuerwehr Evern, wofür das Tragkraftspritzenfahrzeug aus Klein Lobke nicht mehr im Zug eingebunden ist. In diesem Jahr soll eine Zugübung bei Müllingen stattfinden und auch einen Jahresabschluss soll es dieses Jahr wieder geben. Der Stadtbrandmeister fügte hinzu, dass die Bereitschaften immer wichtiger werden – jüngst sind die Katastrophe im Ahrtal und der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine Beispiele dafür.

Zivilschutz aufbauen

Verabschiedung: 2. stellvertretender Stadtbrandmeister Oke Fedders, Stadtbrandmeister Jochen Köpfer und der 1. stellvertretende Stadtbrandmeister Sven Grabbe bedanken sich bei Diethelm Huch für die geleistete Arbeit für die Stadtfeuerwehr (v.li.) – Foto: StFw Sehnde

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und Ortsbürgermeisterin von Bolzum, Dr. Silke Lesemann, äußerte sich in Ihrem Grußwort zum Zivilschutz und der Katastrophenhilfe. Hier zeigt nach Jahren des Friedens die aktuelle Lage, wie wichtig diese Einrichtungen nachwievor sind. Sie bedankte sich für die geleistete Arbeit im Ehrenamt bei allen Einsatzkräften.

Beförderungen und Berufungen

In das Ehrenbeamtenverhältnis wurden Hendrik Preß sowie Friedrich Wilke-Rampenthal als stellvertretende Ortsbrandmeister von Dolgen und Evern berufen. Bei den Beförderungen wurden Hendrik Preß und Friedrich Wilke-Rampenthal zum Löschmeister, Dennis Bellin und Hans Henrich Meyer zum Hauptlöschmeister und Andreas Preß zum Brandmeister befördert.

Verabschiedung unter Applaus

Unter großen Beifall wurde nach 233 Monaten der stellvertretende Stadtbrandmeister Diethelm Huch von Bürgermeister Kruse aus dem Amt verabschiedet. Huch seinerseits bedankte sich bei der Versammlung für den langanhaltenden Beifall. Er sagte, die Feuerwehr habe sich ständig weiterentwickelt. Im Gegensatz zu anderen hat die Feuerwehr aber auch eine längere Beständigkeit. Andere Bereiche sind schnelllebiger. Sein Nachfolger wird Sven Grabbe, der das Amt am 01.06.2022 übernimmt. Das Amt des zweiten stellvertretenden Stadtbrandmeister übernimmt Oke Fedders aus Wehmingen.

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