Homeschooling und Szenario B: Engpass Internet für Sehnder Schulen

Wie es sich derzeit darstellt, werden Maßnahmen des Lockdowns bis Ende März verlängert. Das bedeutet auch für die Sehnder Schulen entweder die Fortsetzung des Homeschooling oder die Arbeit im Szenario B. Das beides basiert aber auch einer voll funktionierenden und belastbaren Internetverbindung der Schule. Doch klagen dazu gibt es aus der Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft vor allem im Bereich der KGS Sehnde.

Grundschulen bis auf Rethmar vernünftig versorgt
Nach Rethmar geht’s mit den Daten am langsamsten – Foto: JPH

Derzeit leben die Schulen in Sehnde mit dem Maximum, das die beiden Provider- Telekom und htp – auf ihren Leitungen bereitstellen können, sagt Bürgermeister Olaf Kruse auf Anfrage der SN. Die Sehnder Grundschulen arbeiten zwischen SVDSL- oder VDSL-Modus mit unterschiedlichen Bandbreiten. Die Grundschule Breite Straße mit rund 300 Schülern freut sich über SVDSL 250 und die Astrid-Lindgren-Grundschule bekommt SVDSL mit einer 175er Leitung bei 160 Schülern. Nach Höver für 80 Schüler geht es mit einer SVDSL-Leitung 175, nach Rethmar mit 130 Schülern mit 50er VDSL-Leitung und in Ilten gibt es für 165 Schüler eine 250 Leitung mit SDSL.

„Die Stadt Sehnde hat in letzter Zeit die Internetanschlüsse auf das zur Zeit mögliche Volumen erhöht. Bis auf die Grundschule in Rethmar ist damit auch ein Volumen erreicht, das nach der Anlage der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Verbesserung der IT-Infrastruktur und der IT-Ausstattung in Schulen nach Runderlass der Kultusministeriums von 2019 als gute Grundversorgung angesehen wird“, so der Bürgermeister. Dabei liegt laut Erlass der Richtwert bei 1 Megabit pro Schüler. Weitere Verbesserungen lassen sich in diesem Bereich voraussichtlich erst erzielen, wenn in den Glasfaserausbau eingestiegen wird.

Zur KGS im „Stotterbetrieb“
Die KGS braucht deutlich mehr Speed auf die Leitung – Foto: JPH

Die KGS mit rund 1650 Schülern hat allerdings nur eine 100 VDSL-Anbindung, die sicherlich absolut auf Rand genäht ist. Legt man den Erlass zugrunde, fehlt da doch einiges. „Bislang bestand mit der Schulleitung der KGS Konsens den Ausbau des Glasfasernetzes in Sehnde abzuwarten, um hier eine deutlich höhere Bandbreite zu einem vertretbaren Preis zu erhalten. Durch das Homeschooling insbesondere seit November 2020 sind hier jedoch Engpässe festzustellen, die es zu Zeiten von Präsenzunterrichten nicht gegeben hat. Nachhaltig beseitigen lassen sich diese Engpässe nur durch einen vorgezogenen Wechsel auf einen Glasfaserschluss“, sagt Kruse zu dem zeitweisen Ruckeln und Stottern der Anschlussleitung.

Wer jetzt jedoch gedacht hat, dass die Gelder des Bundes für die Verbesserung der Interanschlüsse der Schulen genutzt werden können, der wird eines besseren belehrt. „Ja, es gibt Fördermittel, insbesondere im Bereich der Breitbandförderung“, bestätigt Kruse. „Allerdings ist diese nachrangig gegenüber Ausbauinteressen der Netzbetreiber. Sobald ein Netzbetreiber einen Ausbau in Aussicht stellt, wie in Sehnde geschehen, ist dies vorrangig in Anspruch zu nehmen. Leider sind die Ausbauplanungen nicht kompatibel zu den derzeit bestehenden Anforderungen aus der Änderung des Unterrichts heraus. Die Mittel der beschriebenen Richtlinie zur Verbesserung der IT-Infrastruktur dienen aber vorrangig der Verbesserung in den Schulgebäuden.“  Doch es gibt auch Licht am Ende der Glasfaser, bestätigt der Bürgermeister: “ Es laufen derzeit Gespräche mit der Firma htp, die den Glasfaserausbau in Sehnde vorantreiben will, mit dem Ziel einer möglichst umgehenden Anbindung der KGS an das Glasfasernetz. Ein Angebot sowie die Planung einer Umsetzung hierzu werden aktuell erarbeitet.“

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