Forscherklasse der KGS erkundet alte Handwerke

Forscherklasse der KGS erkundet alte Handwerke
Mit Forscherinteresse ging es daran, die alten Handwerke kennenzulernen, Rolf Deschner (re.) half dabei - Foto: JPH

Wissen, woher etwas kommt, wissen, wie etwas geschieht und wissen, wie man es für die Menschen nutzen kann – das ist die Grundaufgabe der Forscherklassen der KGS Sehnde. Und dem sind die Nachwuchskräfte von Indiana Jones am Dienstag, 21.11.2023, wieder einmal intensiv nachgekommen und haben sich mit mittelalterlichem Handwerk befasst.

Nach der Organisation von Stefan Bahls ist der „Schmied und Sattler“ Rolf Deschner aus Duingen im Leinebergland nach Sehnde gekommen und hat seine Lederbearbeitungsausrüstung und die mobile Schmiede mitgebracht. Damit hat er von 8 bis 14 Uhr den Schülern der 7. Klasse die beiden Handwerke praktisch nähert gebracht. Die beiden Lehrer hatten sich aus dem Weihnachtsmarkt in Hannover kennengelernt und so den ersten Kontakt hergestellt.

Noura (12), Livia (12) und Jana (13) (v.li.) waren beim Polieren ihrer Schmiedearbeit – Foto: JPH

„In dieser Gegend der Region Hannover war ich noch nie“, sagt Deschner, „obwohl ich seit 25 Jahren an Schulen und Kitas mit meinem Angebot aktiv bin.“  Vor 25 Jahren hat Deschner die Berufe des Schmiedes und des Sattlers kennengelernt und ist darin ausgebildet worden – denn eigentlich ist er Erzieher. Dabei ist er von der Erscheinung her ganz sicher für die Schüler ein Schmied – so wie sie ihn vielleicht aus den Asterix-Büchern kennen oder ihn sich vorstellen. Die Dauer seiner Arbeit mit den Kinder ist abhängig von der Gruppengröße, denn  jeder soll alles einmal gemacht haben. „Das Angebot ist auch auf Kinder ab drei Jahren ausgerichtet, denn die Möglichkeiten für die Kinder geht von leicht – also Kita – bis schwer – also ältere Jugendliche“, betont Rolf Deschner. „Hier schmieden wir kleine Hufeisen und Haken, haben aber auch schon eine Fibel gemacht.“

Im Werkraum der KGS sind die Schüler derweil dabei, mit Leder zu arbeiten. Sie stellen Beutel, Armbänder und Schlüsselanhänger her. Die können sie dann auch „punzieren“, das heißt, mit Prägestempeln Buchstaben, Zahlen oder Motive einstanzen – was aber nur mit dickerem Leder funktioniert; auch ein Lernerfolg!

Unter der Aufsicht von Rolf Deschner (re.) punzieren Amedediz (12) und Max (13) (v.li.) ihre Lederarbeit – Foto: JPH

Mit Eifer sind die Forscher dabei, sich die Tätigkeiten anzueignen, doch manchmal müssen Deschner und Bahls helfen. Dann reicht die Kraft beim Schmieden noch nicht und es wird im Wechsel gehämmert – oder gleich alles übernommen. Die kleinen Hufeisen, Lederarbeiten und Haken werden sicher  für längere Zeit eine tolle Erinnerung an die von Schule und Eltern finanzierte Aktion bleiben.

„Wir wollen langfristig mit Rolf zusammenarbeiten“, sagt Bahls, „und können uns auch eine Fortbildung für unsere Lehrer vorstellen.“ Wenn die Kollegen dann genauso engagiert bei der Sache sind, wie die Schüler, wird das sicher eine gute Weiterbildung – nicht nur für die Heimwerker unter ihnen.

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