Erstes Sehnder Unternehmerfrühstück nach Corona gut besucht

Erstes Sehnder Unternehmerfrühstück nach Corona gut besucht
Bürgermeister Olaf Kruse begrüßte die rund 60 Teilnehmer zum Unternehmensfrühstück - Foto: JPH

Nach dem Ende der Corona-Pandemie hat die Stadtverwaltung Sehnde am Mittwoch, 15.02.2023, zu ihrem 18. Unternehmerfrühstück nach Bilm eingeladen. 63 Teilnehmer, die Zahl steigt ständig, hatten ihre Teilnahme in Restaurant Bei Baki angekündigt. Als Vortragender war mit Dr.-Ing. Johannes Schmiesing, Avacon Abteilungsleiter Asset- und Netzstrategie und Innovation, ein ausgewiesenen Fachmann für das Thema dieses Frühstücks „Dekarbonisierung“ gewonnen worden.

Begrüßung durch den Bürgermeister

Nach einem reichhaltig gedeckten Buffet im neuen Saal des Restaurants begrüßte Bürgermeister Olaf Kruse die Gäste. Er sprach über die Pläne der Stadt Sehnde, möglichst schnell energieneutral zu werden, dazu die Gebäude mit PV-Anlage zu versehen und auch schnell danach der Entscheidung der Region zum RROP die Windenergie auszubauen. Investoren dafür stehen bereits in den Startlöchern. Die bisherigen Zahlen der Stadt können sich sehen lassen, so Kruse. Die Stadt prüft derzeit sie Freiflächen für OV-Nutzung, man rechne mit 10 bis 15 Hektar, doch Interessenten für rund 40 Hektar hätten Interesse bekundet. Auch bei allen anstehenden Neubauten, wie der Sporthalle Dolgen, werde nicht nur die PV-Nutzbarkeit geprüft, auch die Frage nach dem Einsatz von Geothermie mit Wärmespeichern stelle sich und werden überprüft.

Dr.-Ing. Johannes Schmiesing warf eine Blick in die Zukunft unserer Energieversorgung – Foto: JPH

Die Anzahl der Ladesäulen für E-Fahrzeuge steige an, 213 private PV-Anlagen von der Balkonversion bis zur Großanlage gäbe es und dazu 17 Windräder – mit dem Smarties-Windrad übrigens das am meisten im Internet aufgerufene. Alles zusammen ergäbe für Sehnde eine Leistung von mehr als 4.000 Kilowatt.

Hannover war Vorreiter

Dr.-Ing. Schmiesing startet seine interessante Reise in die Zukunft der Energie mit Fokus aus Sehnde mit einem hochinteressanten Entstehungsrückblick in die Zeit der ersten elektrischen Straßenbahnen. Die entstanden in Hannover mit den Außenstellen nach Haimar, Barsinghausen und Sarstedt durch die Elektrifizierung – mit einem Dampfkraftwerk in Sehnde an der Peiner Straße. Durch die Zugehörigkeit zu England in der damaligen Zeit hatte Hannover als erster Ort Deutschlands auch schnell ein Gasnetz für die Straßenbeleuchtung zunächst.

Elektrizität wird Hauptenergie für Haushalte

So werden wohl die privaten Haushalte in der Zukunft energetisch aufgestellt sein – Foto: JPH

Er blickte dann über die erforderlichen Treibhausgase, ohne die die Erde nämlich rund -33° Celsius kalt wäre, in die Zukunft der Energie. Dabei betonte er, dass man sich darauf einstellen müsse, dass die Elektrizität für die privaten Haushalte die Grundform werden würde, auch für die Heizung. Wasserstoff würde nur für die Industrie verfügbar gemacht werden. Auch die Individualmobilität werde elektrisch sein. Wärmedämmung jedoch rentiere sich nur für neuere Bauten, ältere würden nie zu einer Kostendeckung durch Energieeinsparungen kommen können.

Niedersachsen stehe derzeit als einziges Bundesland mit einer Wasserstoff-Strategie übrigens gut da, und besonders die Ostregion mit Burgdorf, Lehrte und Sehnde liege nah an der geplanten Haupttrasse der Wasserstoffversorgung durch Niedersachsen. Und er räumte damit auf, dass das E-Auto CO2-neutral sei, sondern erzeuge immer noch 62 Prozent CO2. Insbesondere mit der Information, dass Sehnde sehr gut dastehe mit den regenerativen Energien und damit fast schon autark sei, überraschte er die Gäste. Mit Applaus wurde dem Referent dann für seinen hochinteressanten Vortrag gedankt.

Nächstes Thema Sicherheit

Das nächste Unternehmensfrühstück ist dem Stadtmarketing zufolge für den 10. Oktober 2023 geplant. Als Referent ist erneut Diplomingenieur (FH ) für Nachrichtentechnik Jörg Peine-Paulsen vom Verfassungsschutz geplant, da die Bürger den Umfragen zufolge ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis in dieser aktuellen Weltlage haben, so Ines Raulf als Leiterin des Stadtmarketings und Planerin des Frühstücks.

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