Eine Sehnder Institution verabschiedet sich – Modehaus Timme schließt

Eine Sehnder Institution verabschiedet sich – Modehaus Timme schließt
Anke und Otfred Schreek (v.re.) schließen ihr Modehaus an der Mittelstraße in Sehnde - Foto. JPH

Rund vier Wochen ist es schon bekannt, jetzt war der letzte Tag. Im leeren Modehaus Timme hatten die Besitzer Anke und Otfred Schreek noch einmal Freunde und Kunden eingeladen, um sich bei einem kleine Empfang als Geschäftsleute zu verabschieden.  In den leeren Räumen hatte die Eheleute eine „Ahnengalerie“ der drei Generationen aufgebaut, die dieses Geschäft aufgebaut, geführt und ausgebaut haben in der Mittelstraße in Sehnde.  Auch der Vater von Otfred Schreek war zur Verabschiedung  gekommen.

„Wir schließen unser Modehaus, weil wir es für uns entscheiden haben, dass es Zeit dazu ist“, sagte Otfred Schreek bei seiner kleinen Abschlussrede. „Unser Sohn will einen  anderen Weg einschlagen und wird die Tradition der bisher drei Generationen nicht fortsetzen. Er wird Touristik studieren und arbeitet als Fernweh-Experte bei der AIDA.“  Er dankte den Mitarbeitern, die vollzählig an der Verabschiedung teilnahmen und das Modehaus über Jahre begleitet und unterstützt hatten – von der Buchhaltung bis zum Verkauf. Auch die IGS war mit ihrem Ehrenpräsidenten Werner Ebensen vertreten, um dem Vorsitzenden der Sehnder Geschäftsleute beim Abschied zu helfen.  „Ob ich das Amt weiter ausführen kann, entscheiden die Mitglieder. Das ist ein normaler demokratischer Vorgang. Den Kreisvorsitz des Handelsverbandes Harz-Heide habe ich schon niedergelegt“, so Schreek.

Otfred Schreek (re.) begrüßte Freunde und Angehörige in den Räumen des ehemaligen Modehauses zum Abschied – Foto: JPH

Das Ehepaar wird Sehnde erhalten bleiben und hat inzwischen das alte Rathaus in Sehnde bezogen, wo die gesamten Familie nun ihre Heimat hat.  „Für Sehnde wünsche ich mir, dass die neue Mitte keine Fußgängerzone in der Mittelstraße bekommt und dazu die Zusammenarbeit mit dem Handel gesucht wird. Regelmäßige Austausche mit allen Betriebsinhabern wären wünschenswert“, sagt Schreek, der sich gerne um die Interessen des Handels in Sehnde weiter kümmern würde – auch im Hinblick auf die ambitionierten Vorhaben in Sehndes Neuer Mitte. Zudem, meint auch er, solle das Regionskonzept von Grundversorgungs- und Mittelzentren überprüft und der realen Entwicklung angepasst werden.

Mit dem Fortgang des Modehauses Timme verliert Sehnde einen weiteren alteingesessenen, wirtschaftlich gesunden Betrieb, nachdem auch das Haushaltswarengeschäft von Monika Hoppe schon im vergangenen Jahr geschlossen hatte.

Anzeige
Werben Sie bei Sehnde-News