DUH fordert saubere Luft in der Landwirtschaft

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht sich in ihrer Kampagne für saubere Luft in der Landwirtschaft bestärkt durch den Bericht der EU-Kommission, dass die von Deutschland verfügten Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft (Clean Air Outlook) nicht ausreichen, um deren rechtliche Verpflichtungen einzuhalten. Die DUH fordert ein Moratorium zur Begrenzung des Nutztierbestandes und sieht Ammoniak aus intensiver Tierhaltung als Vorläufer von gesundheitsschädlichem Feinstaub.

DUH: 95 Prozent des Ammoniaks kommt aus der Landwirtschaft
DUH fordert Begrenzung des Viehbestandes wegen Ammoniaks und Feinstaubs – Foto: JPH

Zum Start der Internationalen Grünen Woche fordert die DUH Sofortmaßnahmen der Bundesregierung, um Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft in den nächsten zwei Jahren um 10 Prozent zu verringern. Die DUH schließt damit an den aktuellen Clean Air Outlook Bericht der EU-Kommission an. Deutschland muss gemäß verbindlicher EU Verpflichtungen bis 2030 den Ammoniakausstoß um 30 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 reduzieren. Ammoniak ist gesundheits- und umweltschädlich und stammt in der Landwirtschaft aus intensiver Tierhaltung sowie Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdünger, meldet die DUH. Ammoniak macht laut DUH zudem als Vorläuferstoff etwa 50 Prozent des ist gesundheitsschädlichen Feinstaubs aus, auf den die Organisation in Deutschland jährlich knapp 60 000 vorzeitige Todesfälle zurückführt. 95 Prozent der Ammoniakemissionen in Deutschland stammen der DUH zufolge aus der Landwirtschaft.

DUH: Tierbestände einfrieren

Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Wir fordern ein Moratorium zur Verhinderung einer Zunahme von Tierbeständen. Damit kommt die Landwirtschaft den EU-Vorgaben zum Ammoniakausstoß zumindest kurzfristig etwas näher.“ Potenziale zur Reduktion von Ammoniak liegen etwa in Zucht und Herdenmanagement in der Tierhaltung, so die DUH. Auch eine angepasste Fütterung und ein optimierter Umgang mit dem anfallenden Wirtschaftsdünger, etwa bei der Lagerung und Ausbringung sowie der Verwertung in Biogasanlagen können Ammoniak reduzieren. Darüber hinaus ist jedoch eine Wende hin zu umweltverträglicher Landwirtschaft aus Sicht der DUH notwendig. Dazu gehört die Reduktion der Tierbestände auf ein verträgliches Maß.

Im Projekt „Clean Air Farming“ arbeitet die DUH zusammen mit europäischen Partnern für die Implementierung geltenden Rechts zur Minderung von Ammoniak und Methan aus der Landwirtschaft. Weitere Informationen dazu gibt es von der DUH im Internet.

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