Corona: Stadt Sehnde schließt Einrichtungen – Veranstaltungen untersagt

Die Stadtverwaltung Sehnde folgt den Entscheidungen, Vorgaben und Empfehlungen  des Landes Niedersachsen und der Verfügung der Region Hannover zum Umgang mit der Verbreitung des Corona Virus.  Dieser Entscheid ist am Freitagvormittag im Rathaus Sehnde eingegangen. Die Stadt schließt nun alle städtischen Einrichtungen bis zum 18.4.2020 und sagt die städtischen Veranstaltungen bis Ende April ab.

Bürgermeister Olaf Kruse rät zur Vorsicht, aber Gelassenheit und wirbt für Unterstützung – Foto: JPH

Bürgermeister Olaf Kruse weist noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass es sich um rein präventive Maßnahmen handelt: „Aktuell gibt es in Sehnde keine am Corona Virus erkrankte Person. Wir wollen aber auch weiterhin im Interesse der Sehnder Bevölkerung vorsorglich, klar und verlässlich Maßnahmen einleiten, die eine mögliche Ansteckungsgefahr weitestgehend minimieren.“

Schließung aller Schulen, Kitas, Krippen und Horte

Alle städtischen Einrichtungen einschließlich Schulen, professionelle Tagespflegeeinrichtungen, Kindertagesstätten, Sportstätten, Bibliotheken, das Bad in Höver, der KiJu Treff und Begegnungsstätten werden ab sofort bis zum 18.4.2020 geschlossen. Nur das Rathaus bleibt geöffnet.

Auch genehmigte Veranstaltungen werden abgesagt

Auch alle städtischen Veranstaltungen in diesem Zeitraum werden abgesagt. Die Stadtverwaltung empfiehlt Vereinen und Institutionen auf Veranstaltungen zu verzichten. Falls eine dieser Veranstaltung doch stattfinden soll, ist auf die Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen und Hygienevorgaben zu achten. Außerdem empfiehlt die Stadtverwaltung die Planungen für unmittelbar auf das Fristende am 18.4.2020 folgende Veranstaltungen zu überdenken und im Zweifelsfall eher abzusagen. Es besteht die Möglichkeit der Verlängerung einzelner oder aller Maßnahmen. Die Stadtverwaltung wird ebenso handeln und den Zeitraum für die Absage von Veranstaltungen bis Ende April ausweiten.

Die Stadtverwaltung wird alle genehmigten Osterfeuer mit Feuerwehrbeteiligungen widerrufen und neue Anträge ablehnen. Zugleich wird der Sehnder Osterferienpass komplett abgesagt. Der Frühjahrsputz in der Sehnder Innenstadt entfällt.

Sitzungen – auch die der politischen Gremien – werden abgesagt, verschoben oder finden nichtöffentlich statt. Für Entscheidungen zwingend notwendige Sitzungen werden nach Absprache und in Einzelfallregelung stattfinden.

Alle Sehnder Schulen werden geschlossen ab Montag – Foto: JPH
Notfallregelung für Kitas und Betretungsverbot

Die Kitas und damit die Krippen sind ab Montag geschlossen. In den kinderbetreuenden Einrichtungen werden jedoch Notgruppen vorgehalten. Die Plätze in diesen Notgruppen sind Kindern vorbehalten deren Eltern in sicherungs- und versorgungsrelevanten Berufen tätig oder in entsprechenden Unternehmen beschäftigt sind. Dies betrifft Familien, in denen beide Elternteile dort arbeiten oder Alleinerziehende. Dazu gehören beispielsweise Beschäftige aus den Bereichen Pflege, Gesundheit, Medizin und öffentliche Sicherheit, wie Polizei, Justiz, Rettungsdienste, Feuerwehr, Bundeswehr und Katastrophenschutz. Dazu kommen Berufe zur Erhaltung der Daseinsvorsorge, wie  im Lebensmitteleinzelhandel, bei den Stadtwerke und ähnlichen Tätigkeiten. Zur Bildung dieser Notgruppen werden die Kindertagesstätten am kommenden Montag, 16.03.2020, geöffnet haben und dann die Bedarfe und die weitere Betreuung klären.  Eltern, die nicht unter die genannten Berufsgruppen fallen, werden nicht in die Notfallbetreuung aufgenommen. Sollten diese Kinder am Montag in die Kita kommen, werden sie abgewiesen werden müssen.

Die Schulen wurden zudem vom Kultusministerium angewiesen, eine Notfallbetreuung von der 5. bis 8. Klasse vorzusehen. Dafür gelten gesonderte Regeln (siehe gesonderten Bericht der Sehnde-News).

Hochzeitsgesellschaften nur bis 20 Personen möglich – Foto: JPH
Hochzeiten, Betretungsverbot und Verhaltensregeln

Die Stadtverwaltung hat für die Flüchtlingsunterkunft in Rethmar ab sofort ein Besuchsverbot erlassen.

Das Rathaus und das Bürgerbüro haben weiterhin geöffnet. Die Anliegen und Anträge der Besucher und Besucherinnen werden – unter Berücksichtigung der Vorsichtsmaßnahmen – bearbeitet. Für die Bearbeitungen im Bereich KFZ-Zulassungswesen werden Termine vergeben. Am besten werden Termine und Anfragen an die Stadtverwaltung über die Telefonnummer 05138 -7070, -707 111 oder per E-Mail an buergerbuero@sehnde.de vorbereitet.

Die terminierten Eheschließungen werden selbstverständlich stattfinden. Die Zahl der Besucher und Besucherinnen wird aber auf die vorhandene Bestuhlung für 20 Personen im Gebäude limitiert. Weitere Gäste der Hochzeit bittet die Verwaltung, vor dem Rathaus zu warten – oder besser gleich in den Festbereich der Hochzeit gehen.

Die Stadtverwaltung bittet um Vorsicht und Rücksichtnahme. Behördengänge sollten auf wirklich notwendige Anliegen beschränkt und – wenn möglich – elektronisch zu erledigen. Bei nicht dringende Anliegen sollte auch eine Verschiebung in Betracht gezogen werden.

Verwaltung plant für die Corona-Zeit – Foto: JPH
Kostenerstattungen, Kartenrücknahmen und weitere Maßnahmen

Die Kosten für gebuchte Veranstaltungen werden zurückerstattet oder die Karten behalten ihre Gültigkeit für eventuelle Nachholtermine. Die Rückgabe sollte jedoch zuvor terminlich per Telefon abgesprochen werden. Die Gebührenrückzahlung oder -erstattung für die Betreuung in den Kindertagesstätten erfolgt gemäß der Kita-Satzung.

Die Stadtverwaltung plant dem Bürgermeister zufolge auch, die Nutzung von Homeoffice vermehrt anzubieten, wo dieses mit Blick auf die Arbeitsabläufe möglich ist. Derzeit werden die technischen Ausstattungen für die Schlüsselfunktionen identifiziert, um handlungsfähig zu bleiben. Außerdem behält sich die Stadtverwaltung vor, weitere, der Lage angepasste Maßnahmen zu treffen. Aktuell sind alle Informationen zu Corona-Regelungen für Interessierte über die besondere Internetadresse der Stadt Sehnde abrufbar.

„Die Kommunen stimmen sich in ihren Maßnahmen untereinander und mit der Region ab“, so Kruse. „Wir hoffen, dass wir mit diesen Maßnahmen bis Ende April mit dem Anstieg der Infektionen durch sind und ihn abfedern konnten. Das geht unter der Mithilfe aller Bürger und Bürgerinnen sicher besser.“

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