Bergrecht gegen Bürgerwillen: BI kämpft weiter

Die Bürgerinitiative „Assewasser-nein-Danke.de“ hat sich im August 2017 gegründet als bekannt wurde, dass Salzwasser aus dem umstrittenen Versuchslager Asse II nach Sehnde gefahren werden und in die Bergwerke Friedrichshall-Sehnde und Bergmannssegen/Hugo eingeleitet werden soll.

Über Tankwagen kommt die Sole aus der Asse an – Foto: JPH

Seit dieser Zeit ist viel passiert. Wussten anfangs viele Bürgerinnen und Bürger gar nicht, was dort vor ihrer Haustür geplant war, ist die Problematik des Assewasser mittlerweile ins Bewusstsein aller Einwohner von Sehnde vorgedrungen.  Mehr als  2000 Menschen haben bislang ihrer Besorgnis Ausdruck verliehen, indem sie sich mit ihrer Unterschrift gegen die Einleitung des Assewassers in die Gruben ausgesprochen haben. Allen, die die Initiative durch ihre Unterschrift und mit ihrem Zuspruch unterstützt haben, bedanken sich die Initiatoren ganz herzlich. „Ohne sie wären wir nicht so weit gekommen“, meint Dagmar Prager von der Initiative.

Der Widerstand fand jedoch nicht nur in der Bevölkerung statt, sondern machte auch vor dem Rathaus nicht halt:  Am 14. Dezember 2017 hat der gesamte Rat der Stadt Sehnde geschlossen eine Resolution gegen die Einleitung des Assewassers in die Schächte Friedrichshall und Hugo verabschiedet.  „Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass dieser Beschluss einstimmig von allen Ratsmitgliedern und Parteien getroffen wurde“, so Prager. „Daher auch an alle Mitglieder des Rates der Stadt Sehnde ein herzliches Dankeschön. Unser Dank gilt auch MdL Dr. Silke Lesemann, die uns von Anfang an unterstützt und manche Tür geöffnet hat.“

BI aus Sehnde will weiter gegen die Sole vorgehen – Foto: JPH

Große Teile der Bevölkerung wollen das Assewasser nicht, der Rat der Stadt Sehnde will das Assewasser nicht – und dennoch schwebt das Damoklesschwert der Einleitung weiterhin unvermindert über den Köpfen von Sehnde und Lehrte! Denn was in oder unter der Stadt geschieht, entscheiden nicht die Menschen, die in ihr leben, sondern das Bergrecht, vertreten durch das Landesamt für Bergrecht, Energie und Geologie. „Wir sind nicht bereit, das widerstandslos hinzunehmen und werden uns mit allen Kräften dagegen wehren! Darum ist es wichtiger denn je, dass wir gerade jetzt Geschlossenheit zeigen.  Wir dürfen nicht zulassen, dass Paragraphen über unser zu Hause und unsere Zukunft bestimmen. Wir machen weiter und wollen die zuständigen Stellen und K+S davon überzeugen, der Stadt Sehnde ein Mitentscheidungsrecht einzuräumen. Darum möchten wir alle Bürgerinnen und Bürger bitten, in ihrer Unterstützung nicht nachzulassen und gemeinsam mit uns den Kampf David gegen Goliath zu führen.  Jetzt erst recht!“, rufen Prager und die Bürgerinitiative die Sehnder auf.

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