Hannover 96 schlägt SV Wehen Wiesbaden

Hannover 96 schlägt SV Wehen Wiesbaden
Am Sonnabend beim Spiel der Roten gegen den SV Wehen Wiesbaden veranstaltete Hannover 96 einen Familientag - Foto: Privat

Bei bestem Wetter stauten sich am Eingang in die Heinz von Heiden Arena seit langem mal wieder die Zuschauer an der Einlasskontrolle. Auch wenn die Arena dann nicht ausverkauft war, so waren doch mehr Plätze als sonst besetzt. Die Zahl wurde später vom Stadionsprecher mit 31.100 angeben.

Mit etwas Glück und den Ergebnissen von zwei anderen Plätzen könnte Hannover 96 bei einem Sieg heute bis auf Platz 2 in der Tabelle vorrücken. Und die dazu Ausgangslage war positiv für die Gastgeber: bei zwei Partien gegeneinander standen ein Sieg und ein Unentschieden für die Roten auf der Liste. Und die Wiesbadener hatten sicher noch das schwere Pokalspiel gegen Red Bull Leipzig (2:3) in den Beinen. Zudem konnte Hannover mit der besten Angriffsreihe der 2. Liga aufwarten und stand mit 17 Treffern gemeinsam mit Magdeburg auf Platz 1 der Liga. Also sprach alles für ein gutes Match der Hausherren.

Im Kader waren auch Christopher Scott und Brooklyn Kevin Ezeh als Neuzugänge mit dabei, ebenso wie der genesene Voglsammer und nur Tresoldi fehlte. Als Schiedsrichter der Partie hatte der DFB Nicolas Winter geschickt, assistiert von Patrick Kessel, Roman Potemkin und Rene Rohde. Der VAR in Köln hieß Markus Schmidt.

Spielbeginn und 1. Halbzeit

Merkwürdig unruhig starteten die Roten ins Spiel und ließen sich von den in Neongrün spielenden Gäste gleich in der eigenen Hälfte einschnüren, verloren zahlreiche Bälle und hatten Probleme mit der Passgenauigkeit. Erst in der 8. Minute, nach langem Pass von Zieler auf die rechte Seite, ergab sich die erste gute Möglichkeit die Hausherren, doch das Team von Cheftrainer Stefan Leitl scheiterte nach dem Sprint an Gästetorwart Florian Stritzel. Das aber war dann doch der Auftakt für die Konsolidierung der Hausherren, und in der 11. Minute traf Håvard Nielsen per Kopf zum 1:0. Den im Gegenzug scharfen Schuss der Gäste parierte Ron-Robert Zieler unter Applaus des Publikums hervorragend und hielt damit den Vorsprung für seine Mannschaft fest.

Cheftrainer Stefan Leitl war mit dem Sieg sehr zufrieden und lobte sein Team – Foto: JPH

Nach einer Trinkpause in der 15. Minute wechselte Gästetrainer Markus Kauczinski aus. Verletzungsbedingt verließ Ivan Prtajin den Platz für Franko Kovačevič.

Hannover dominierte nun klar, aber ein Tor in der 32. Minute wurde wegen Abseitsstellung nicht anerkannt. Kurz danach erfolgte von der rechten Seite ein Treffer ans Außennetz von Stritzels Gehäuse. Hannover drängte weiter u d wollte vor der Pause erkennbar den zweiten Treffer nachlegen. Es erfolgten zahlreiche Angriffsbemühungen, die aber trotz drei Minuten Nachspielzeit nicht von Erfolg gekrönt waren. Im Gegenteil: Vor dem Pausenpfiff hatten die Gäste noch eine „Mehrfach-Chance“ auf den Ausgleich, doch das Glück war auf Seiten der Roten. Und so ging es mit dem mehr als verdienten 1:0 in die Pause.

2. Halbzeit: ein neues Bild

Wiesbaden schickte mit dem Wiederanpfiff gleich Nick Bätzner für Hyun-Ju Lee ins Spiel. Und die Gäste starteten druckvoll mit gleich zwei Ecken, doch die waren harmlos, wohingegen Hannover dann mit einer eigenen Ecke in der Nordkurve konterte. Aber auch die verpuffte in der neongrünen Abwehr.  Der Wechsel aber hatte die Gäste stärker gemacht, die nun auf den Ausgleich drückten. Die Chancen, die sich Hannover in dieser Phase trotzdem noch erspielte, wurden alle zu unpräzise und schnell vergeben.

Dann Doppelwechsel bei Wiesbaden. Arnar Catic und Lasse Günther kamen für Kianz Froese und Sascha Mockenhaupt. Und der Druck auf die Roten erhöhte sich weiter: gleich die nächste Ecke für die Gäste, die aber wieder entschärft wurde. Auch die anschließende Ecke vier brachte nichts ein. Dann reagierte auch Leitl und wechselte Jannik Dehm gegen Sei Muroja aus und brachte Andreas Voglsammer für Cedric Teuchert. Aber weiterhin wurden die hochkarätigsten Chancen hergeben, wobei sich alle 96-Angreifer gleichermaßen „auszeichneten“.

Erst in der 74. Minute schaffte es Köhn, sich von der intensiven Abwehr der Gäste frei zu machen und die Kugel von links erneut im Tor der Gäste zum 2:0 unterzubringen.  Doch das änderte das generelle Lagebild auch danach nicht: Wiesbaden drückte auf den Anschlusstreffer, Hannover verlegte sich auf Abwehren und Kontern – aber jetzt mit etwas mehr Ruhe. Verletzungsbedingt ersetzte Leitl dann Bright Arrey Mbi durch Brooklyn Ezah. Auch Wiesbaden brachte noch einen Neuen. Gino Fechner ging für Bjarke Jacobsen vom Feld (84.) – doch der gewünschte Treffer stellte sich nicht ein. In der 86. Minute kam dann bei Hannover 96 noch der Einsatz für Yannik Lührs und Kolja Oudenne, die Louis Schaub und Derrick Köhn ersetzten.

Um sechs Minuten wurde das Siel dann vom vierten Unparteiischen  verlängert. Es geschah dann nichts gravierendes mehr, außer dass sich Martin Agna von Wiesbaden nach eine überflüssigen Foul noch die gelbe Karte abholte – die einzige des Spiels.

Schlusspfiff

Das Team von Trainer Markus Kauczinski hat sich gut geschlagen und bestimmte die zweite Halbzeit – Foto: JPH

Am Ende besiegten Hannover 96 die bemühten, aber glücklosen Gäste mit 2:0  und bleibt mit dem Tabellenplatz 3 – zumindest über Nacht – mit oben dran. Allerdings war das eher ein Arbeitssieg als eine überzeugende Mannschaftsleistung, die gegen einen stärkeren Gegner mit entsprechender Chancenverwertung auch anders hätte ausgehen können. Aber es zählen bekanntlich nur die Punkte am Ende – und die bleiben an der Leine.

In der Pressekonferenz nach dem Spiel sprach dann Gästetrainer Kauczinski von einem verdienten Sieg der Mannschaft von Hannover. In der ersten Halbzeit war das Team spielbestimmend, in der 2. Halbzweit blieb Hannover zwar gefährlich, aber die eigenen intensiven Bemühungen verpufften leider.  Auch Leitl zollte dem „guten Gegner“ sein Achtung, aber der Sieg seines Teams geht voll in Ordnung. Hätte seine Mannschaft das zweite Tor früher erzielt, hätte man die komplette Kontrolle über das Spiel gehabt. Es zeigte sich auch, so der Coach, dass man einen Derrick Köhn nicht komplett über 90 Minuten neutralisieren kann, was sich dann auch gezeigt habe – und bestätigte damit einmal mehr die große Bedeutung des Spielers für Hannover 96.

In der kommenden Woche geht es für Hannover 96 nach Kaiserslautern zu den Roten Teufeln auf den Betzenberg ins Fritz-Walter-Stadion. Das Team hat den Anspruch, weiterhin oben mitzumischen. Hier wird sich die neu gefundene Formation also erneut gegen ein Topteam der Liga beweisen müssen.

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