Stellungnahme der Hannover 96 GmbH & Co KGaA zum Interview mit den eV-Vertreten

Stellungnahme der Hannover 96 GmbH & Co KGaA zum Interview mit den eV-Vertreten

Carsten Linke und Meik Friedrich von Hannover 96 e.V. haben sich am Dienstag in der HAZ zum Thema „Rauswurf des Geschäftsführers Martin Kind“ geäußert und die Sicht des Vorstandes des e.V. dargelegt. Nun hat die Hannover 96 GmbH & Co KGaA reagiert und ihrerseits Stellung zu dem Interview und den darin gemachten Angaben bezogen. Einige der Aussagen bedürfen aus Ansicht der GmbH einer Klarstellung. Sie führt dazu aus:

Stichwort Markenrechte

>>Im Interview wird behauptet, Gewinne der Hannover 96 Markenrechte GmbH hätten an den Hannover 96 e.V. ausgeschüttet werden müssen.

Richtig ist: Gewinne können bisher nicht ausgeschüttet werden, da es lediglich einen festgestellten Jahresabschluss 2020 gibt. Dieser weist einen Verlust aus. Dieser Verlust wurde im Übrigen nicht beim Hannover 96 e.V. eingefordert, sondern von der Hannover 96 Markenrechte GmbH getragen. Dem Abschluss 2021 hat der Vorstand des Hannover 96 e.V. noch nicht zugestimmt. Dementsprechend war eine Ausschüttung bisher noch gar nicht möglich.

Stichwort Darlehenszahlungen und Spenden an den Hannover 96 e.V.

Insgesamt wurden an den Hannover 96 e.V. Zahlungen in Höhe von 3,13 Millionen Euro geleistet. Diese schlüsseln sich wie folgt auf:

Darlehen: 1,8 Millionen Euro

– Die erste bedarfsunabhängige Tranche in Höhe von 1,5 Millionen Euro wurde fristgerecht im Jahr 2019 von der Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG an den Hannover 96 e.V. geleistet.

– Für alle weiteren Darlehenszahlungen ist der schriftliche Nachweis eines Liquiditätsbedarfs erforderlich. Dies ist klar im Hannover-96-Vertrag von 2019 geregelt. Insofern ist es erfreulich, dass der Finanzvorstand des Hannover 96 e.V. darlegt, wie wirtschaftlich stabil der Verein ist.

– Trotz des nicht nachgewiesenen und – wie nun öffentlich gemacht – auch nicht vorhandenen Bedarfs wurden in 2020 noch zwei weitere Darlehen über insgesamt 300.000 Euro mit zehn Jahren Laufzeit gewährt.

Spenden: 975.000 Euro

– Seit 2019 sind von der Kapitalseite Spenden in Höhe von 975.000 Euro an den Hannover 96 e.V. erfolgt.

Weitere Gesellschafter-Spende: 200.000 Euro

– Darüber hinaus hat ein Gesellschafter der Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG im Jahr 2021 eine weitere freiwillige Spende in Höhe von 200.000 Euro an den Hannover 96 e.V. geleistet.

Ausgeglichene Verbindlichkeiten: 155.000 Euro

– Ferner sind durch die Kapitalgesellschaften rund 155.000 Euro Verbindlichkeiten des Hannover 96 e.V. beglichen worden.

– Dies geschah unter dem Vorbehalt, dass über die berechtigten Gegenforderungen der Kapitalgesellschaften in Höhe von 471.000 Euro Verständigung erzielt wird.

Stichwort Steuerbescheide

In Bezug auf die im Interview erwähnten Steuerbescheide von 2008 bis 2013 sei erwähnt, dass gegen diese Einspruch eingelegt worden ist. Sie sind noch nicht rechtskräftig. Bei Rechtskraft und Vorlage der entsprechenden Bescheide wird das entsprechende Darlehen zur Verfügung gestellt.

Stichwort Vermischung von Tätigkeiten

Martin Kind ist bei vier 96-Gesellschaften Geschäftsführer. Dies wird im Interview nicht differenziert und damit vermischt. Zahlreiche im Interview angesprochene Punkte betreffen insbesondere nicht Martin Kind als Geschäftsführer der Hannover 96 Management GmbH, sondern als Geschäftsführer der Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG beziehungsweise der Hannover 96 Markenrechte GmbH. Dies wird aber entweder bewusst oder auf Basis mangelnder Kenntnis nicht erwähnt.

Ergänzende Anmerkung

Dem Versuch, eine neue Geschäftsführung gemeinsam zu finden, steht Martin Kind nicht entgegen. Im Gegenteil: Er begleitet einen solchen Prozess – wie schon mehrfach öffentlich bekundet – aufgeschlossen. Den aktuell laufenden Streit hat der Hannover 96 e.V. begonnen. Dies hat bereits jetzt zu viel Unruhe und Schaden an Hannover 96 geführt. Im Interview wird der untaugliche Versuch unternommen, das für Martin Kind positive Ergebnis des einstweiligen Verfügungsverfahrens mit in den Raum gestellten Behauptungen umzukehren. Dies hat es notwendig gemacht, diese falsch dargestellten Sachverhalte aufzugreifen und mit Zahlen und Fakten zu korrigieren.

Nach der juristischen Klärung in dem anstehenden Hauptsacheverfahren wird eine umfassende Äußerung, insbesondere zu unternehmensrechtlichen Fragen, erfolgen.<<

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