200 Millionen Euro für Kinder und Jugendliche in Niedersachsen

Die Bunderegierung hat am Mittwoch, 05.05.2021, zwei Milliarden Euro freigeben, um die Corona-bedingten sozialen und kognitiven Defizite bei Kindern und Jugendlichen auszugleichen. Nach Königssteiner Schlüssel kann das Land Niedersachsen rund 200 Millionen Euro aus dem „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona“ erwarten. Das Kultus- und das Sozialministerium begrüßen die Initiative und stehen in den Startlöchern, um den Kindern und Jugendlichen hier im Land passgenaue Angebote machen zu können, wie Minister Grant Hendrik Tonne und Ministern Daniela Behrens betonen.

Maßnahmenkatalog wird entwickelt
Land wartet auf die Jugendförderung – Foto: JPH

Kultusminister Grant Hendrik Tonne: „Das gesamtgesellschaftliche Signal an die Kinder und Jugendlichen muss sein, dass diese Leistung anerkannt wird und sich jetzt alle gemeinsam anstrengen, Kinder und Jugendliche bevorzugt zu unterstützen, entstandene Lücken sollen geschlossen werden. Gleichzeitig wollen wir den Kindern und Jugendlichen bei der Aufarbeitung ihrer Erfahrungen helfen und die hinzu gewonnenen Kompetenzen fördern und würdigen.

Gemeinsam mit dem Sozialministerium entwickeln wir derzeit einen abgestimmten Katalog, um für die Bereiche Kita, Schule und Jugendhilfe ein umfassendes niedersächsisches Kinder- und Jugendprogramm schnell auf den Weg zu bringen.“

Zeit aufholen und Entwicklung fördern

Im Mittelpunkt soll nicht das Pauken um jeden Preis stehen, im Fokus steht die Förderung von emotionalen und sozialen Kompetenzen und Persönlichkeitsstärkung durch Partizipation. Im schulischen Kontext kann man auf bewährte Programme zurückgreifen – wie das Buddy-Programm oder Lions Quest. „Wichtig ist, auch Ferien- und Freizeitangebote zu schaffen, das soziale Interagieren zu stärken und Unterstützung für alle Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen“, fährt Tonne fort. „Die Kinder und Jugendlichen sollen ganzheitlich in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden. Zudem müssen Förderung und Unterstützung entlang der gesamten Bildungskette erfolgen. Daher finde ich es auch sehr richtig, dass der frühkindliche Bereich durch die Stärkung der ‚Sprach-Kitas‘ gestärkt wird. Auch die Kita-Kinder sind von den Schließungen der letzten Wochen und Monate in ihrer sprachlichen und sozialen Entwicklung stark beeinträchtigt worden.“

Bei der Unterstützung zum Nachholen von konkreten Lerninhalten setzt Tonne neben der Konzentration auf die Kernkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechen auch auf ganzheitliches Lernen und die ganzheitliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. „Wir geben ein klares Versprechen ab: Kein Schüler und keine Schülerin muss Angst oder Sorgen vor dem nächsten Schuljahr haben. Schule wird in jedem Jahrgang dieses besondere Corona-Schuljahr angemessen berücksichtigen. Wir setzen auf nachhaltiges Lernen“, versicherte der Minister zum Schluss.

Programme für Schulen und Kitas entwickeln – Foto: JPH

Nun beginnen die Verhandlungen mit dem Bund. Dabei muss es um eine schlanke Verwaltungsvereinbarung gehen, damit das Geld zügig fließen kann.

Schnell umsetzen und Ehrenamtler beteiligen

Auch die beteiligte Sozialministerin Daniela Behrens sieht die Schnelligkeit der Umsetzung im Vordergrund stehen: „Aus Sicht der Kinder und Jugendlichen waren die letzten Monate eine sehr harte Zeit. Es ist zwingend notwendig, dass wir ihre Bedürfnisse jetzt zügig in den Mittelpunkt rücken. Das Aktionsprogramm des Bundes ist hierbei eine wichtige Ergänzung der Bemühungen des Landes Niedersachsen und seiner Kommunen über die Jugendhilfe.“

Vor allem die Fördermöglichkeiten für Familien – wie der Kinderfreizeitbonus, die Unterstützung der Familienferienstätten oder auch der Mehrgenerationenhäuser – stehen für einen breiten Ansatz. Außerdem gehört dazu, dass das bürgerschaftliche und ehrenamtliche Engagement breit gestärkt werden soll. „Wir verfügen über eine starke Vernetzung mit den kommunalen Initiativen. Diese müssen und werden wir nutzen, um zu schnellen, aber auch hochwertigen Angeboten zu kommen. Viele Einrichtungen und Akteure warten darauf, den Kinder und Jugendliche Angebote zu machen, sie aufzufangen und zu unterstützen. Da werden wir anknüpfen, um zu schnellen Hilfen und guten Projekten zu kommen“, plant die Ministerin.

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