Energiemarkt weiter angespannt: Gaspreis steigt an

Die derzeitige Entwicklung am Energiemarkt mit seinen rasant steigenden Gas- und Strompreisen zwingt Versorger dazu, die eigenen Preise anzupassen. Auch die Stadtwerke Burgdorf erhöhen ihren Gaspreis zum 1. Januar 2022. Die Strompreise hingegen bleiben konstant.

„Für Gas können auch wir die gestiegenen Kosten leider nicht kompensieren“, so Frank Jankowski-Zumbrink, Geschäftsführer der Stadtwerke Burgdorf. „Umso mehr freut es uns, dass wir für Strom, trotz weiterhin angespannter Weltwirtschaftslage, unsere Preise konstant halten können und unsere Kunden zumindest hier nicht weiter belasten müssen. Zu verdanken haben wir das unter anderem der Senkung der EEG-Umlage im nächsten Jahr.“

Die Stadtwerke Burgdorf müssen Gaspreise zum 1.1.2022 erhöhen – Grafik: Stadtwerke Burgdorf

Ab dem 1. Januar 2022 erhöhen die Stadtwerke Burgdorf ihren Gaspreis um netto 0,83 Cent/Kilowattstunde. Bei einem Jahresverbrauch von 15 000 Kilowattstunden (25 000 Kilowattstunden) entspricht dies einem Netto-Mehrbetrag von 124,50 Euro pro Jahr (207,50 Euro pro Jahr).

Gründe gibt es gleich mehrere

Es ist eine Entwicklung, die in dieser Form in der vergangenen Zeit nicht zu beobachten war: Die Großhandelspreise für Strom und Gas sind in diesem Jahr drastisch gestiegen. In Deutschland genauso wie in Europa. Im Mittelpunkt steht dabei der steigende Gaspreis, der sich auch als Preistreiber beim Strom erwiesen hat. Denn: Gas wird auch zur Stromerzeugung genutzt und gilt dabei als Brückentechnik bei der Energiewende. Im kommenden Jahr verstärkt sich der Effekt durch den Ausstieg aus der Kernenergie nochmals: Die Bedeutung von Erdgas bei der Stromerzeugung erhöht sich damit deutlich.

Gas: ein begehrtes Gut
Gas hat im Preis auf dem Weltmarkt deutlich zugelegt – Foto: JPH

Der Lockdown hat das öffentliche Leben und damit auch den Gesamtenergieverbrauch im vergangenen Jahr stark heruntergefahren. Mit Beginn dieses Jahres und der weltwirtschaftlichen Erholung ist die Nachfrage nach Strom, und vor allen Dingen nach Gas, dann sprunghaft zurückgekehrt – und übersteigt nun teilweise das Angebot. Erschwerend hinzu kommt, dass die großen Gasspeicher in Deutschland nach einem vergleichsweise kalten Winter 2020/2021 nicht wieder komplett aufgefüllt wurden. Flüssiggas (LNG) kommt kaum noch nach Europa, weil Asien bereit ist, wesentlich höhere Preise dafür zu zahlen.

Teurer CO2-Ausstoß und der steigende CO2-Preis

Der vergangene Winter war darüber hinaus relativ windarm. Somit fiel die Windstromproduktion geringer aus und der Anteil fossiler Brennstoffe, zu denen Braun- und Steinkohle, aber auch Erdgas gehört, stieg. Bei der Verstromung von fossilen Brennstoffen entsteht jedoch deutlich mehr CO2. Und dieser CO2-Ausstoß unterliegt empfindlichen Emissions-Abgaben, die sich im vergangenen Jahr auch mehr als verdoppelt haben.

Mit Beginn des nächsten Jahres steigt zusätzlich der CO2-Preis, den die Bundesregierung zur Erreichung ihrer Klimaziele eingeführt hat. Vor diesem Hintergrund müssen sehr viele Unternehmen zum 1. Januar 2022 ihre Gaspreise erhöhen.

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