Volkstrauertag: Lehrter Grüne fordern andere Gedenkkultur

Volkstrauertag: Lehrter Grüne fordern andere Gedenkkultur
Grüne aus Lehrte fordern andere Gedenkkultur zum Volkstrauertag - Logo: Grüne

Vielerorts werden am Sonntag Gedenkfeiern an Kriegerdenkmälern abgehalten, bei denen neben den Bürgern auch verschiedenste Vereine und Institutionen zugegen sein werden. Jedes Jahr am zweiten Novembersonntag ist Volkstrauertag und Vertreter aus Gesellschaft und Kirche in Lehrte werden, so wie auch an vielen anderen Orten der Republik, in ihren Reden der Opfer von Kriegen, Terror, Verfolgung und Gewalt gedenken. Das ist eine gute und wichtige Tradition.

„Ich kann nur nicht verstehen, warum diese Gedenkfeiern an Kriegerdenkmälern stattfinden. Warum nicht an neutralen Orten in der Natur, oder im Stadtpark? Diese Kriegerdenkmäler erinnern uns nicht nur an die Opfer der beiden Weltkriege, sondern auch daran, dass Deutschland 1939 den schlimmsten Krieg aller Zeiten angezettelt hat!“ so Andrea Buchholz, Sprecherin von  Bündnis90/Die Grünen in Lehrte.

Grüne stellen Denkmale in ihrer Funktion in Frage – Foto: JPH

Nur allein in den Reden darauf hinzuweisen, dass allen Opfern von Krieg, Verfolgung und Gewalt gedacht wird, reicht nach Ansicht von Bündnis90/Die Grünen in Lehrte nicht aus. „Es reicht nicht, sich in den Reden und Ansprachen am Volkstrauertag verbal von den Kriegerdenkmälern abzugrenzen. Auch, nicht mehr von Kriegerdenkmal, sondern von Ehrenmal zu sprechen, verschleiert nur die tatsächliche Existenz eines Kriegerdenkmals. Wir von Bündnis90/Die Grünen in Lehrte erwarten sichtbare Zeichen der Abgrenzung. Das kann eine erläuternde Tafel am Kriegerdenkmal, eine Umgestaltung oder auch ein ganz neues Mahnmal sein. Alles andere ist für mich eine Verharmlosung dessen, wofür diese Kriegerdenkmäler stehen“, meint Kurt Nelles, Co-Sprecher der Lehrter Grünen.

„Deshalb möchten wir Grüne die bereits 2018 begonnene Debatte zu diesem Thema fortsetzen und die Argumente der Bürger Lehrtes und seiner Ortschaften zu dem Thema ‚Kriegerdenkmal‘ anhören“, sagt Buchholz. Außerdem schlägt sie überparteiliche Arbeitskreise in den einzelnen Ortschaften vor, die sich mit diesem Thema beschäftigen.  Im Zusammenhang mit Putins Angriffskrieg auf die souveräne Ukraine erscheint dieser Dialog nach Ansicht der Lehrter Grünen mehr als dringend notwendig.

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