SPD schaut in „blühende Zukunft“

Die Sehnder SPD-Fraktion unter der Führung des Fraktionsvorsitzenden Olaf Kruse hatte die Gelegenheit, während ihrer Sommertour in eine blühende Zukunft zu schauen. Bei ihrem Besuch im Blumengroßmarkt der Genossenschaft Landgard erhielten sie Einblick in die Größe, die Abläufe und die Wünsche eines derartigen Großbetriebes auf dem Sehnder Stadtgebiet. Marktleiter Stefan Hoffmeyer führte die Gäste zunächst durch das rund 2,5 Hektar große Gelände mit etwa 15 000 Quadratmeter Hallenfläche.

Stefan Hoffmeyer (re.) zeigte den Gästen den Markt in Höver – Foto: JPH

Die SPD-Delegation bestand aus zehn Personen, darunter neben dem Fraktionsvorsitzenden auch die Ortsbürgermeister von Höver und Sehnde, Christoph Schemschat und Helmut Süß. Die Genossenschaft Landgard, die bundesweit über 30 Märkte und einen in Wien/Österreich verfügt, gehört den genossenschaftlich organisierten Gärtnern, die über sie ihre Produkte vertreiben. Die Anlieferung in Höver erfolgt dazu am ganz frühen Morgen über 18 Rampen, die allerdings schon wieder geräumt sind, wenn die Sehnder üblicherweise zur Arbeit fahren. Hoffmeyer lobt deshalb ganz besonders die gute strategische Lage der Anlage, die nicht nur sehr zentral in Deutschland liegt, sondern auch über exzellente Verkehrsanbindungen verfügt – einschließlich einer eigenen Abfahrt von der B 65. So lobt der Marktleiter dann auch die gute Zusammenarbeit mit der Sehnder Stadtverwaltung.

An Personal verfügt der Markt über 25 feste Angestellte, eine 30-Stundenkraft und erstmals seit zwei Jahren auch wieder über zwei Azubis für Groß- und Einzelhandel. „Zwei Jahre bekamen wir keine geeigneten Bewerber“, erzählt Hoffmeyer. „Die bilden wir für den eigenen Bedarf aus und sorgen auch für Weiterbildungsmöglichkeiten bis zum Marktleiter.“ Mehrere Bereiche bilden dabei den Großmarkt. So gibt es den Umschlag – Weitertransport in ganz Deutschland – , den Verkauf von Topfpflanzen, Schnittblumen und den Floristenbedarf und Deko-Material. Den baut Landgard zur Zeit mit der Eigenmarke „Trendways“ gerade aus. „Derzeit gibt jeder Deutsche statistisch rund 120 bis 160 Euro pro Jahr für Blumen aus“, so Hoffmeyer.

Auch exotischere Pflanzen sind verfügbar – Foto: JPH

Landgard verfügt auch über eigene Baumschulen, die von Landschaftbauern rege genutzt werden.  Angeliefert werden die Pflanzen nach Höver sogar aus Dänemark, Holland und Italien, teilweise nur zum Umschlag in andere Bereiche. Die Bestellungen gehen vormittags raus, nachts erfolgt die Lieferung, Verteilung und der Weitertransport in die anderen Landgard-Standorte. „Das hat den Vorteil, dass die Gärtner der Region nicht mehr nur hier verkaufen, sondern ihre Waren frisch bis nach Berlin oder gar Italien liefern“, erklärt Hoffmeyer zum Ablauf. So wurden beispielsweise in Höver früher rund 100 000 Orchideen pro Jahr umgeschlagen, doch der Renner sind heute eher Stiefmütterchen und Heidepflanzen. Dazu kommt neuerdings ein Bereich für Bio-Ware, die aber viel Verpackungsmüll erzeugt, wie die Gäste erfuhren. Die Pflanzen im sogenannten Kalt- und Warmhaus werden aus einem eigenen Tiefbrunnen gewässert, aus dem das Wasser mit rund 10 bar an der Oberfläche ankommt.

Zum Abschluss dankte Olaf Kruse (li.) dem Marktleiter Stefan Hoffmeyer für die informtive Fürhung – Foto: JPH

Lokal ist der Markt auch vernetzt. Das Klinikum Wahrendorff arbeitet in der Tagesarbeitstherapie jetzt mit dem Großmarkt zusammen – bei der Konfektionierung und dem Containerbau und –zerlegung. „Alles vor allem stresslose Tätigkeiten“, wie Hoffmeyer sagt. Dabei kommt immer eine Gruppe aus dem Klinikum – je nach Arbeitsanfall.

Zum Abschluss fragte die Delegation noch nach Verbesserungsmöglichkeiten durch die Stadt und erfuhr, dass eigentlich alles gut geordnet sei. Doch die Lastzug-Parkerei in den Zufahrtswegen von den umliegenden Bereichen, wie beispielweise Post und Trans-o-Flex, und die daraus resultierende Verschmutzung, auch mit Müll und Fäkalien, bedürfe einer besseren Überwachung, zumal die 2900 gelisteten Kunden bereits um etwa 4 Uhr den Markt anfahren. Sonst aber, so Hoffmeyer, ist alles für seinen Markt in Ordnung in Sehnde.

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