Rückblick vorm Ausblick: Olaf Kruse schaut auf die ersten Amtswochen zurück

“ Es war eine ereignisreiche Zeit“, so umreist der neue Bürgermeister die ersten Wochen seiner neuen Aufgabe an der Spitze von Sehnde. Am Freitag wird er seinen ersten Neujahrsempfang geben und dabei auf die Vergangenheit und Zukunft schauen. Zahlreiche Entscheidungen musste er schon treffen – große und kleine. Bisher, so betont er, hat er die Entscheidung zu kandidieren, aber nicht bereut. Und es macht ihm jeden Tag nachwievor noch Spaß ins Rathaus zu gehen

Bis jetzt hat es Olaf Kruse nicht bereut, kandidiert zu haben – und viel lernen zu müssen – Foto: JPH

Bereits Ende Oktober war eine weitreichende Maßnahme kurzfristig zu entscheiden: die Kita Ladeholz war statisch nicht mehr sicher. „Wir mussten schnell die Frage entscheiden, ob wir schließen oder nicht. Und was wir dann tun. Dann musste die Interimslösung mit den mobilen Raumeinheiten organsiert werden: Genehmigung, Beschaffung – im März oder April steht alles.“ Ihn freut an der Aufgabe vor allem die Tatsache, dass man sieht, dass sich etwas bewegt. „Gleich als Einstieg musste ich lernen, welche Konsequenzen meine Entscheidungen haben“, so erzählt er. „Das nächst war die Schließung des Verbindungsweges Klein Lobke nach Rethmar.“ Da ging es um Verkehrssicherungspflicht und die daraus resultierenden Konsequenzen. Lernen – das ist das Thema, dass sich über die ersten Amtswochen von Kruse spannt. Er ist dazu bereit und will möglichst alles einmal selbst gesehen, besucht und erlebt haben.

Sein Plan, morgens zwischen 8 und 9 Uhr im Büro zu sein, ist nicht ganz aufgegangen. Tatsächlich ist er meistens schon um 7.30 Uhr da. Und er hat schon viele Außentermine absolviert: Kitas besucht, auch die Polizei in Lehrte und Sehnde, die ILEK-Kommunen, den Bauhof, die städtischen Gesellschaften und den niedersächsischen Städte- und Gemeindetag. Oft ist er einen halben Tag unterwegs und einen halben im Büro. „Das macht am Ende deutlich über 12 Stunden“, so sagt er. Aber auch negative Rückmeldungen kamen schon in seiner kurzen Amtszeit. Die Überwachung des ruhenden Verkehrs kommt nicht bei allen gut an, andere rufen nach dem mobilen Blitzer. Dazu kommen die vielen täglichen Probleme, wie er anmerkt: Heizungen in den öffentlichen Gebäuden, Bauverzögerungen oder fehlgeschlagene Ausschreibungen.

Eine der Baustellen, die Kruse angehen will: die Mittelstraße – Foto: JPH/Archiv

Dann die sehr zeitintensiven Gespräche in den Ortsteilen, die sehr gut angenommen werden, wie er feststellt und die ihm Spaß machen: „Vieles kann man gleich beantworten, anderes nimmt man mit. Und viele Infos kann man gleich vor Ort geben und auch richtigstellen. Aber es macht viel Freude.“ Und er betont, dass ja sein Wahlslogan lautete: Zuhören – Entscheiden – Umsetzen! „Das mache ich auch konsequent“, betont er. Dafür soll auch die Stadtverwaltung die Internetpräsenz weiter öffnen und hat eine Seite des Bürgermeisters integriert. Außerdem soll die Verwaltung digitaler und weiter optimiert werden. „Das allerdings geht nur mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Verwaltung in allen Bereichen. Darüber werden wir sprechen und dann das machbare umsetzen“, aber mehr will er erst nach diesen Gesprächen sagen. Dazu sollen im I. Quartal die strategischen Zielsetzungen weiterentwickelt und die IT-Entwicklung gemeinsam mit der Hann-IT angegangen werden. Dabei irritiert ihn der defizitäre Haushalt, aber „dafür schaffen wir ja auch Werte“. Dazu steht noch die Frage der Grundsteuer im Raum, die „Strabs“ sind Thema und die künftige Regionsumlage – intensive Baustellen also.

Zudem möchte er gerne das Herzstück Sehndes, die Mittelstraße, von der Tristesse befreien. „Da sind wir schon in Gesprächen und erwarten in absehbarer Zeit einen  Sachstand, den wir der Öffentlichkeit präsentieren können“, mauert er ein bisschen. Da geht es wohl um ein verändertes Angebot, Geschäftsschluss und den Marktplatz. Viel Arbeit hat er sich vorgenommen, aber er will agieren, nicht reagieren. „Meine Familie merkt aber, dass ich zufriedener bin. Es war die richtige Entscheidung zu kandidieren. Und ich bin dankbar für das Votum der Wähler“, fasst er alles kurz zusammen.

Heute Abend kann er dann seine Pläne und Ziele für Sehnde für die kommenden Jahre skizzieren – man darf gespannt sein, was er zum Jahr 2020 „and beyond“ sagen wird.

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