Wie kommt Frau zur Politik? Manuela König nimmt am Mentoring-Programm in Sehnde teil

Immer etwa ein Jahr vor der Kommunalwahl beginnt ein Förderprogramm für Frauen, die sich in die Lokalpolitik einarbeiten und kandidieren wollen. Auch im Jahr 2020 ist dieses Programm, vom Land Niedersachsen gefördert, wieder angelaufen.

CDU-Mentorengespann aus Ilten

Manuela König (re.) als Mentee und Klaus Hoffmann (li.) bilden das Mentorenteam der CDU Sehnde – Foto: JPH

Eine der derzeitigen sogenannten Mentees ist Manuela König aus Ilten, die mit ihrem Mentor, Klaus Hoffmann, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt Sehnde, ihren Einblick in die Sehnder Politik bei der CDU gewinnt. Privat ist die Mentee der CDU stellvertretende Leiterin der Privatschule Teutloff in Braunschweig, einer Technischen Akademie für Maschinenbau und Elektrotechnik. Bereits in 5. Generation lebt sie in Ilten und hat nach ihrem Studium von Germanistik und Sport an der KGS Sehnde ihr Referendariat absolviert.

“ Ich habe mich damals entschieden, Lokalpolitik zu machen“, erzählt sie. „Ich möchte helfen, unsere Gesellschaft  zu verbessern und voranzubringen. Zudem habe ich in meinen Unterrichten ‚Deutsch als Fremdsprache‘  viel zur Gesellschaftspolitik erfahren. Daneben arbeite ich schon einige Zeit als Beisitzerin in der CDU Ilten mit.“ Dort war sie laut Hoffmann schon im Rahmen ihrer zeitlichen Möglichkeiten aktiv und hat sich eingebracht. „Da war es nur ein kleiner Schritt, sie zur Neuauflage des Mentoring-Programms anzusprechen. Sie hat sich danach informiert und dann haben wir uns als Mentee und Mentor beim niedersächsischen Sozialministerium als Federführendem angemeldet.“

Viel Zeit und Unterstützung

Dass die Ausbildung sehr anspruchsvoll und zeitintensiv ist, war König schnell klar. „So gibt es Seminare – etwas gebremst durch Corona – und vier Pflichtveranstaltungen. Dazu kommen parteiübergreifende Angebote im Umkreis.“ Daneben bemüht sie sich, alles von der Fraktionssitzung über die Fachausschüsse bis hin zu den Ratssitzungen zu besuchen. „Dazu kommen dann Nachbereitungen zum Verbessern des Verständnisses für Abläufe und Debatten. Und natürlich Parteisitzungen“, ergänzt Hoffmann. Und so kommt schnell ein voller Zeitplan für ein Jahr zusammen, 2020 etwas „entschleunigt“ durch Corona. „Da braucht man schon Unterstützung aus dem privaten Umfeld“, sagt König. „Eigentlich läuft das Programm bis September 2020, aber wahrscheinlich wird es wegen der coronabedingten Ausfälle verlängert.“

Auch Themen außerhalb der politischen Arbeit

Der Einzug ins Rathaus ist das Ziel – Foto: JPH

„Wir sprechen nicht nur über die Inhalte und Abläufe von politischen Entscheidungen, sondern auch die Reichweite einer Kandidatur, die Eigenprüfung des Handelns, verschiedene Aspekte in Richtung Gleichberechtigung“, so König über ihren Mentor. „Und ich würde mich freuen, wenn in der Förderung etwas mehr Politik nicht nur für Frauen vorhanden wäre.“ Dazu kommen im Rahmen der Betreuung technische Abläufe in der Kommunalpolitik, notwendige Fristen, Themenentwicklung, -bearbeitung und –lösungen bis hin zur Antragsformulierung, so Hoffman zur Arbeit außerhalb der politischen Struktur.

Zwar ist bislang jeder Fachausschuss für König ein interessanter Bereich, doch der Trend ihrer Interessen geht in die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung, der Finanzierung mit Nachhaltigkeitsaspekten und die ärztliche Versorgung für Sehnde.

Kandidatur ist natürlich das Ziel

Am Ende des Mentoring-Programms steht für König als einzige Mentee der CDU in Sehnde und Lehrte der Wunsch auf eine Kandidatur für die Partei zum Stadtrat. „Die CDU spiegelt meine Werte wider, das christliche Verständnis des Menschenbildes und die Wertschätzung der Leistungen des Einzelnen. Dazu kommt das Konzept der sozialen Marktwirtschaft, einst von Ludwig Erhardt entwickelt und im Grundsatzprogramm der CDU niedergeschrieben – nach dem Motto ‚Leistung muss honoriert werden'“ erläutert sie die Basis ihrer Entscheidung für den Eintritt in die Politik bei der CDU, und schließt: „Ich kann jeder Politikinteressierten Frau nur raten, daran teilzunehmen – unabhängig von der Partei.“

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