B90/Grüne eröffnen Wahlkampf auf dem Sehnder Marktplatz

Die Partei B90/Grüne hat ihren Wahlkampfauftakt für die Kommunalwahlen im September, aber auch für das Amt des Regionspräsidenten und die Bundestagswahl am vergangenen Sonnabend, 17.07.2021, auf dem Sehnder Marktplatz veranstaltet.  Mit viel Parteiprominenz aus Bund, Region und Stadt wurde von 10 bis 12 Uhr losgelegt.

Mit einem großen Auf- udn Angebot begannen die Grünen ihren Wahlkampf auf dem Marktplatz – Foto: JPH

Kleine Partei ganz groß? Das ließen sich die Sender Grünen am Sonnabend nicht mehr sagen, denn ihre Stärke hat sich in Sehnde inzwischen mit 27 Mitgliedern innerhalb der zurückliegenden drei Jahre mehr als verdoppelt. „Wir können jetzt sogar um den Ortsbürgermeisterposten in Ilten und Sehnde mitkämpfen“, sagt Günter Pöser, Vorsitzender der Partei in Sehnde. „Und wir streben mehr als drei Mandate auch im Stadtrat an. Zudem sind wir in der Lage, in fast allen Ortsteilen Kandidaten für unsere Politik anbieten zu können.“ Dass die Partei ein neues Selbstverständnis hat, zeigte sich dann auch auf dem Marktplatz.

Bisher war der Straßenwahlkampf der Grünen eher ein Stand für Insider. Doch dieses Jahr traten sie deutlich präsenter auf. So gab es neben dem „historischen“ Stand eine Kaffeetafel, mehrere Tische für Einzeldiskussionen, eine Hüpfburg für Kinder, ein Glücksrad, Musik und moderierte Kandidatenbefragung. Die Besucher bekamen neben dem üblichen Werbematerial Sonnenblumensamen, Flickzeug-Boxen fürs Fahrrad und Jahrespflanztipps für den Anbau von Kräutern und Gemüse. Auch von der Stimmung her schafften es die Anwesenden, die vorübergehenden Bürger in kurze oder intensive Gespräche einzubinden.

In moderierter Form stellten Simone Meyer, Dirk Schütte, Günter Pöser und Frauke Patzke (v.li.) ihre Ziele vor – Foto: JPH

In moderierter Form stellte Dirk Schütte in zwei Gesprächsrunden zunächst die beiden Kandidatinnen für den Bundestag, Simone Meyer, und die Kandidatin für die Regionspräsidentin, Frauke Patzke, vor. Sie sprachen über ihre Schwerpunktthemen und die Ziele ihrer Politik. Patzke, die aus Hemmingen kommt, möchte die Region bis 2030 klimaneutral und Photovoltaik zum Standard machen, Windenergie in der Region abschöpfen, ein Solarkataster für Privathäuser anlegen und den Bürgern gegen die Akzeptanz von Windenergie deren Strom kostenlos liefern. Sie umriss zudem die Themen Naturschutz, Wirtschaft im Einklang, Klima und Bildung sowie die finanzielle Ausstattung der Kommunen und die Lösung von Verkehrsproblemen. Dafür sei ein stabiler ÖPNV wichtig, der nicht mit einem 365-Euro-Ticket daherkommen dürfe, sondern eine Brücke zwischen Massen- und Individualtransport sein solle – wie der neue Sprinti.

Simone Meyer aus Springe sprach auch über die erforderliche Finanzausstattung für die Kommunen, einen Bürokratieabbau für die Energiewende für die Bürger und einfach zu verstehende Förderprogramme. Bei ihr steht auch die Bildung mit mehr Bundesgeldern sowie die dritte Kita-Kraft als Ziel im Portfolio. Dazu gehören als Bausteine auch die weitere Digitalisierung – ohne dies zu spezifizieren -, der Schulausbau und die Frage der Kitas und deren Entwicklung.

Die Spitzenkandidaten der Grünen für Sehnde: Sandy Steve Choitz (Ilten), Simone Meyer (bundestag), Frauke Patzke (Regionspräsidentschaft) und Florian Schuchardt (Sehnde) (v.li.) – Foto: JPH

In der zweiten Gesprächsrunde kamen die beiden Ortsbürgermeisterkandidaten für Sehnde zu Wort. Der Sehnder Florian Schuchardt sieht den Radwegeausbau zwischen Klein Lobke und Gretenberg, aber auch ein regionsübergreifendes Radnetz für Sehnde insgesamt als Ziel. Die Prüfung der versprochenen Ausgleichsmaßnahmen für Bauvorhaben soll intensiviert werden und der soziale Wohnungsbau mehr in den Vordergrund rücken. Mit Grün- und Blühstreifen soll der Naturschutz in Sehnde für Insekten und Niederwild gefördert werden – was aber den Bürgern vor Ort beispielsweise mit angebrachten QR-Codes nachvollziehbar gemacht werden soll.

Sandy Steve Choitz, der in Ilten kandidiert, will für die Jugend Angebote schaffen, damit diese sich vor Ort eingebunden fühlt. Dazu könnte die Skate-Bahn ausgebaut werden und ein Treffpunkt geschaffen werden. Zudem will er in Ilten Unternehmer und Vereine an einen runden Tisch bitten, um deren Bedürfnisse und Unterstützungsbedarf zu erfahren. Verkehrstechnisch muss die Einbahnstraßenlösung für die Kirchstraße schnell umgesetzt und die Barrierefreiheit in Ilten im alten Ortsteil deutlich verbessert werden.

Mit gutem Interesse der Sehnder Bürger in der Mittelstraße endete der Wahlkampfauftakt bei bestem Wetter gegen Mittag.

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