Ministerpräsident Stephan Weil zu den heutigen Entwicklungen in der Ukraine

Ministerpräsident Stephan Weil zu den heutigen Entwicklungen in der Ukraine

 „Es ist beunruhigend“, so der Ministerpräsident Stephan Weil am Montag, „wenn wir an einem sonnigen Sonntagnachmittag lesen, dass der russische Präsident die ‚Abschreckungskräfte‘ seines Landes in Alarmbereitschaft versetzt hat und darunter auch Atomwaffen sein können. Als Begründung dafür ‚aggressive Äußerungen‘ westlicher Politiker zu nennen, ist absurd. Ich hoffe sehr, dass verantwortungsbewusste Kräfte im russischen Militär und in der Administration helfen werden, eine weitere Eskalation des Konflikts zu vermeiden. Ob die direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine dazu beitragen können, bleibt abzuwarten. Dazu müsste Russland seinen Angriffskrieg stoppen.“ 

Nach Weils Ansicht hat Putin die zentrale Schwachstelle des Systems gegenseitiger Sicherheit in Europa aufgezeigt: Es setzt voraus, dass sich alle Beteiligten an Vereinbarungen halten.  Putin dagegen ignoriert schlichtweg geschlossene Verträge und internationales Recht – er setzt allein auf die Macht aus den Gewehrläufen. 

Stephan Weil zu den Beschlüssen der Bundesregierung – Foto: JPH

„Deswegen“, so Weil wieter, „unterstütze ich die von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte  Veränderung der deutschen Politik. Unter dem Eindruck der russischen Aggression ist es richtig, nun Waffen an die Ukraine zu liefern. Die Sperrung des deutschen Luftraums für russische Flugzeuge und  der Ausschluss aus großen Teilen des internationalen Geldtransfersystems SWIFT sind weitere Beispiele für eine neue Sicherheitspolitik.  Dazu gehört auch ein anderer Umgang mit der Bundeswehr. Deren Kernauftrag, die Verteidigung der Landesgrenzen, hat sich eben nicht überholt. Nach Jahren eines viel zu harten Sparkurses ist es notwendig,  die Bundeswehr wesentlich besser als bisher auszustatten.“

Bezüglich der zu errwartenden Flüchtlinge aus der Ukraine appelliert Weil an die Niedersachsen: „Hinzu kommen muss die Bereitschaft, Menschen in Not zu helfen. In Niedersachsen werden  wir Menschen aus der Ukraine, die ihre Heimat verlassen müssen, Zuflucht bieten. Herzlichen Dank schon jetzt für die bereits deutlich gewordene Bereitschaft vieler Bürger Unterkünfte  anzubieten und die vor dem Krieg Fliehenden auch anderweitig zu unterstützen.  Wir leben in schwierigen Zeiten. Das sind Zeiten, in denen ein guter Zusammenhalt besonders wichtig ist. Lassen Sie uns diesen guten Zusammenhalt in Niedersachsen pflegen.“

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