Streifendienst auf zwei Rädern: Fahrradstaffel der PD Hannover gestartet

Die Polizeidirektion (PD) Hannover hat am 1. März 2021 sechs „neue“ Kolleginnen und Kollegen begrüßt. Die vier Männer und zwei Frauen sind Angehörige der neuen Fahrradstaffel der Polizei Hannover, die jetzt in einer einjährigen Pilotphase die Arbeit aufgenommen haben. Ziel ist es, präsenter und flexibler sowie noch ansprechbarer für Bürgerinnen und Bürger zu sein.

Bereits 2019 waren Polizisten auf Rädern unterwegs – Foto: PD Hannover/Archiv

Das Fahrrad erfreut sich bundesweit einer immer größerer Beliebtheit als alternatives und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel. Auch in der Stadt und der Region Hannover nimmt der Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege zu. So hat allein die Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2019 mehr als zehn Millionen Bewegungen von Fahrrädern gezählt. Eine weitere Zunahme zeichnet sich ab.

Seit 1. März Polizei auf dem Rad

Seit dem 1. März 2021 setzt nun auch die Polizeidirektion Hannover dank der neu gegründeten Fahrradstaffel noch stärker als bislang aufs Fahrrad. Die sechsköpfige Einheit soll möglichst 365 Tage im Jahr im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover auf Streife gehen. Gedacht ist zunächst eine einjährige Pilotphase.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius sagte bei der Indienststellung: „E-Bikes und Pedelecs haben die Möglichkeiten der Mobilität auch in urbanen Lebensräumen stark erweitert. In der Niedersächsischen Polizei setzen wir schon lange Fahrräder ein, aber diese Fahrradstaffel ist etwas wirklich Neues. Mit ihren Pedelecs sind die Beamtinnen und Beamten der Staffel flexibel und schnell auch bei starkem Verkehr unterwegs. Gleichzeitig wird die Polizei in der Landeshauptstadt noch sichtbarer und ansprechbarer für die Menschen.“

Neben dem Ziel, noch präsenter zu agieren, wünscht sich auch Volker Kluwe, Präsident der Polizeidirektion Hannover, mehr Bürgernähe durch die Etablierung der neuen Einheit: „Bei einem Streifenwagen stört allein schon das Blech den Kontakt zu den Beamten, was den direkten Austausch zwischen der Bevölkerung und Polizisten erschwert“, erklärt er. „Das soll sich mit Hilfe der Fahrradstaffel verbessern.“

Voll ausgerüstet unterwegs
2013 wurde das erste E-Bike der Polizei in Sehnde vorgestellt – Foto: JPH/Archiv

Organisatorisch ist die Fahrradstaffel der Polizeiinspektion Besondere Dienste, genauer gesagt dem Zentralen Verkehrsdienst, angegliedert. In der Dienststelle am Welfenplatz in Hannover steht den Mitarbeitern ein Büro zur Verfügung. Zudem warten hier sechs moderne Pedelecs mit einer Leistung von 500 Wattstunden auf den täglichen Dienstbeginn. Die Akkus garantieren eine Reichweite von mindestens 60 Kilometern. Aufgrund einer auffälligen Folierung sind die Fahrräder als Einsatzmittel der Polizei bereits von weitem gut erkennbar. Analog zum Einsatz- und Streifendienst verfügen auch die Angehörigen der Fahrradstaffel über das nötige Equipment, um im Ernstfall angemessen agieren zu können. Über Funk sind die Einsatzkräfte nicht nur untereinander, sondern auch mit der Lage- und Führungszentrale beziehungsweise den einzelnen Dienststellen verbunden. Auch Ausrüstung wie Atemalkohol-Testgeräte oder Telecash-Geräte sind stets mit dabei.

„Das oberste Einsatzziel der Fahrradstaffel ist es natürlich, mehr Sicherheit für Verkehrsteilnehmende zu schaffen“, sagt Jens Künnmann, Leiter der Polizeiinspektion Besondere Dienste. „Mehr Sicherheit sowohl für Fußgänger als auch Radfahrende, aber eben auch Kraftfahrer“, betont er. Vor diesem Hintergrund nehmen die Angehörigen der Fahrradstaffel unter anderem Unfallschwerpunkte in den Blick. Die Ahndung von Verkehrsordnungswidrigkeiten erweitert das Arbeitsspektrum.

Auch Radfahrer im Blick

Mit der steigenden Zahl von Radbewegungen hat in den vergangenen Jahren aber auch jene der an einem Verkehrsunfall beteiligten Radfahrern zugenommen.

Zwischen 2010 und 2019 stieg deren Zahl im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover um 28 Prozent. Bei etwa der Hälfte der erfassten Verkehrsunfälle wurde der Radfahrer als Verursachender erfasst. Zahlen zum vergangenen Jahr werden mit der Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik im April dieses Jahres präsentiert.

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