Nistkästen für Sehnde gebaut

Der NABU Sehnde und die Flüchtlingshilfe Sehnde hatten sich entschlossen, zusammen den Nistkastenbau anzugehen. Damit wollen sie der Vogelwelt im Stadtgebiet unter die Flügel zu greifen. Zugleich ist das praktischer Naturschutz, an dem Alle teilnehmen können.

Gemeinsam wurde in Rethmar der „Wohnungsbau“ für die Vogelarten – Foto: NABU Sehnde
Vögel brauchen dringend Unterstützung

Besonders Vögel finden durch das anhaltende Insektensterben weniger Nahrung für sich und ihren Nachwuchs. Vielen Tieren fehlt aber einfach auch eine Möglichkeit ein Nest zu bauen. Es wird daher immer wichtiger, dass sie leicht zugängliche Brutplätze finden können. So sparen sie Energie, die in die Aufzucht der Jungvögel gesteckt werden kann. Durch die geringe Bewaldung in der Stadt und die vielen Neubauten im Stadtgebiet ist das Auffinden von geeigneten Brutplätzen jedoch immer schwieriger. Auch die intensive Nutzung der Wälder und das Waldsterben lassen nur noch wenige Bäume mit entsprechenden Höhlen zu. Die Wohngebäude werden aufgrund der Anforderungen der Energieeinsparung sehr stark abgedichtet und kompakt gebaut. So sind Nistkästen ein unverzichtbarer Ersatz für natürliche Baumhöhlen und fehlende Gebäudenischen geworden.

Baustelle war in Rethmar

In der Fahrradwerkstatt in Rethmar wurden die von Karl-Heinz Reinsch von der Flüchtlingshilfe und Henning Wiegels von den Naturfreunden professionell zugeschnittenen Bauteile für Höhlenbrüter- und Halbhöhlenbrüter-Nistkästen an einem Nachmittag bei gutem Wetter zusammengeschraubt. Es fanden sich interessierte NABU-Mitglieder und viele Geflüchtete zusammen und machten sich nach kurzer Einweisung eifrig ans Werk. Besonders die vielen Kinder erlebten hautnah, dass praktischer Naturschutz vor der eigenen Haustür beginnen kann. Die Kohlmeise, eine der Vogelarten, die die Nistkästen nächstes Jahr für ihre Brut benutzen sollen, lebt auch in der syrischen Heimat einiger Geflüchteter. Andere Vogelarten, wie der Hausrotschwanz, die Blaumeise und das Rotkehlchen, sind in Teilen der Stadt noch häufig, aber die Grauschnäpper, die Halbhöhlen-Nistkästen nutzen, sind schon seltener zu sehen.

Auf dem Weihnachtsmarkt gibt es die Kästen

Wer einmal einen Nistkasten gebaut und aufgehängt hat, wird erkennen, dass der Bau von Nisthilfen nur ein erster, kleiner Schritt ist. Die Bedrohung von Vögeln, Natur und Umwelt erfordert weitergehende Schritte. Auf diesem Wege lernen nicht nur Kinder, dass Natur in Gärten, Wälder, Städte und Dörfer zurückgebracht werden muss. Und dass Vogel-, Natur- und Umweltschutz langfristig auch dem Menschen dient und nutzt. Gerade Gartenfreunde können einiges dazu beitragen. Naturnahe Brutstätten finden Vögel überall dort, wo es im Garten ein wenig „unordentlich“ ist. Alte, morsche Bäume, abgestorbene Äste, Hecken, „Wildnis-Ecken“ und der Verzicht auf Gift gehören bei einem lebendigen, naturnahen Garten dazu.

Nach zwei Stunden voller Spaß und Action waren die Nistkästen fertig. Sie werden am Sonnabend, 7. Dezember, auf dem gemeinsamen Stand der Flüchtlingshilfe und des NABU Sehnde auf dem Sehnder Weihnachtsmarkt gegen Spenden an die Bevölkerung abgegeben werden.

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