Superintendentin Preuschoff versteht Planungsstopp für Familienzentrum nicht

Superintendentin Preuschoff versteht Planungsstopp für Familienzentrum nicht
Hier sollte das Familienzentrum entstehen - Foto: JPH

In seiner Ratssitzung am vergangenen Donnerstag, 12.05.2022, hat der Stadtrat von Sehnde beschlossen, das Projekt eines Familienzentrums in Sehnde mit der evangelisch-lutherischen Landeskirche und der Gemeinde Sehnde-Rethmar-Haimar einzustellen (SN berichtete). Zu lange haben sich nach Ansicht des Rates die Verhandlungen hingezogen und nach nunmehr fünf Jahren sind die Preise so gestiegen, dass sich das Vorhaben nicht mehr im Haushalt über 25 Jahre krisensicher darstellen lasse. Allein die Mietkosten sind im zurückliegenden Zeitraum um rund 100 000 Euro pro Jahr gestiegen – nicht gerechnet die verbrauchsabhängigen und Personalkosten – sowie die Bausumme, die um eine Million auf 5 Millionen Euro gestiegen sei (SN berichtete).

Kirchenkreis: Man hat sich angenähert

In einer schnell eingegangenen Stellungnahme hat die Superintendentin des Kirchenkreises Burgdorf, Sabine Preuschoff, am Sonnabendabend das Bedauern des Kirchenkreises und der Landeskirche  Hannovers zu der Entscheidung ausgedrückt. Sie führt darin aus, dass man sich gerade in den letzten Monaten konstruktiv der Umsetzung genähert habe. Und sie spielt den Ball in den Bereich der Stadtverwaltung zurück, indem sie ausführt: “ Es gab von Seiten der Stadt in den letzten Wochen keine Hinweise, dass noch Punkte offen wären, die einem Vertragsabschluss entgegengestanden hätten. Die jetzt getroffene Entscheidung überrascht uns deshalb sehr.“

Was steht Vertragsabschluss noch entgegen?

Andererseits betont Preuschoff – wie auch der Bürgermeister in seinem Ratsvorschlag – dass die örtliche Kirchengemeinde sich sehr eingesetzt habe und die Führung des Zentrums gerne übernommen hätte – und nachwievor übernehmen möchte. Die Superintendentin schließt: „Leider hat der Rat der Stadt Sehnde sich gegen eine Zusammenarbeit entschieden. {…[  Ausdrücklich sage ich: Wir würden eine Kooperation für die Trägerschaft einer Kindertagesstätte und eines Familienzentrums weiterhin gerne eingehen. Landeskirche, Kirchenkreis und Kirchengemeinde sind jederzeit bereit für ein Gespräch mit der Stadt, um zu besprechen, welche Punkte aus Sicht der Stadt einem Vertragsabschluss jetzt doch noch im Wege stehen.“ Das suggeriert, dass eigentlich alles ausverhandelt und unterschriftsreif gewesen wäre, und dass der Stadtrat und die Infrastruktur Sehnde GmbH die Verhandlungen aus unbekannten Gründen bislang nicht zum Abschluss gebracht hätten.

Stadtrat muss Kostensteigerung beachten

Dem widersprach der Sehnder Bürgermeister noch einmal gegenüber Sehnde-News. Er betonte, dass die Verzögerungen und Kostensteigerungen es nicht zuließen, das Projekt unter den aktuellen Konditionen fortzusetzen – und das die Verzögerungen und Terminverschiebungen in den zurückliegenden fünf Jahren nicht zu Lasten der Stadtverwaltung gingen. Mit Blick auf den Haushalt der nächsten 25 Jahre konnte der Rat nicht anders entscheiden, um die über die Zeit so gestiegenen Haushaltsbelastungen im Griff zu behalten.

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