Sonderführung „Museumsschätze“  für Teilnehmer mit einer Sehschädigung

Sonderführung „Museumsschätze“  für Teilnehmer mit einer Sehschädigung
Die Teilnehmer der VVV-Sehbehindertenausbildung 2021 vor dem Stadtmuseum – Foto: VVV

Der VVV lädt für Sonntag, 7. Januar 2024, zu einer neuen Führung für sehbehinderte oder blinde Menschen durch die Burgdorfer KulturWerkStadt in der Poststraße 2 ein.  Sie haben um 14.30 Uhr die Gelegenheit, mit der VVV-Sehbehinderten-Guide Gabriele Jagau zu einem geführten Rundgang durch die Ausstellung „Museumsschätze – Blick in das Gedächtnis unserer Stadt“  aufzubrechen. Das Angebot hat das Ziel, einen blinden- und sehbehindertengerecht gestalteten Zugang zu den Ausstellungen im Museum zu ermöglichen. Die Teilnahme ist kostenlos.  Interessierte melden sich bitte bis zum Freitag, 5. Januar, in der VVV-Geschäftsstelle unter der Telefonnummer 05136/18 62 an.

Über 4.000 Exponate

Die Ausstellung lenkt die Aufmerksamkeit auf die umfassende Sammlungstätigkeit des Stadtmuseums und der KulturWerkStadt, die in den letzten beiden Jahrzehnten zu einem Zuwachs der Exponate auf über 4.000 geführt hat. Um den Besuchern einen Einblick in die Vielfalt der seitdem archivierten Objekte zu geben, traf das Ausstellungsteam eine breit gefächerte Auswahl.  Sie spiegelt den Bezug zur Stadt Burgdorf wider und deckt  unterschiedlichste Herkunftsbereiche ab. Darunter finden sich viele historische Fotos, künstlerische Darstellungen der Stadt, ein Modell der Fünf-Flügel-Mühle Vor dem Celler Tor und Infos zu ihrer Geschichte, Gegenstände aus dem Umfeld der ältesten Burgdorfer Apotheke, Bücher, alte Stadtpläne, Schallplatten, Werkzeuge, Waagen, landwirtschaftliche Geräte und vieles mehr.

Seminar bereitete die neuen Führungen vor

Rund zehn Teilnehmer nahmen im Mai 2021 bereits an einer Sehbehinderten-Guide-Schulung des VVV im Stadtmuseum teil und bereiteten sich so auf ihre zukünftige Aufgabe vor.  Bei der neuartigen Ausbildung ging es um folgende Fragestellungen: Wie gestalte ich für Menschen mit eingeschränkter oder komplett verlorener Sehfähigkeit eine barrierefreie Ausstellung? Wie viel Hilfestellung seitens der Blinden und Sehbehinderten ist überhaupt erwünscht? Welche „Werkzeuge“ stehen dem Guide zur Verfügung, um einen Ausstellungsbesuch für Menschen mit solchen Einschränkungen zu einem sinnlichen Erlebnis werden zu lassen?  Nach ersten Sensibilisierungseinheiten veranschaulichte das Seminar den Guides in einem zweiten Schritt den Zugang zu Lebens- und Alltagssituationen von Blinden und Sehbehinderten.

Zu diesem Zweck setzten die Teilnehmer speziell präparierte Brillen auf, die verschiedene Augen-Krankheiten und Sehschwächen simulieren. Sie sollten damit einen Museumsbesuch aus der Perspektive eines Sehgeschädigten schildern und dies anhand besonderer Exponate gezielt in Sprache übersetzen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung fanden bereits mehrere Führungen mit großer Resonanz statt.

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