NABU: Liebes- und Frühlingsgefühle können den Tod bedeuten

Sie sitzen in den Startlöchern. Ein paar Nächte mit Temperaturen über fünf Grad und ein wenig Regen, und sie wandern wieder los. Ein unwiderstehlicher Drang zieht die Amphibien im Frühjahr wieder zu ihrer Geburtsstätte, um dort selbst für Nachwuchs zu sorgen, erklärt Ulrich Thüre, Pressesprecher des NABU Niedersachsen.

Hier sollte unbedingt langsam und vorsichtig gefahren werden – die Tiere danken es Ihnen – Foto: JPH

Tausende verliebter Kröten wandern wieder aus ihren Winterquartieren über Straßen zu den Laichgewässern. Oft krallen sich die Männchen auf dem Rücken der Weibchen fest und lassen sich huckepack tragen. „Verkehrsteilnehmer sollten in nächster Zeit besonders vorsichtig fahren; denn bereits bei Tempo 30 tötet der Strömungsdruck des Fahrzeuges. Die überfahrene Kröte ist dann nur das Resultat, das wir sehen“, appelliert Ulrich Thüre. Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren viele Amphibien an ihr Geburtsgewässer zurück. Die Winterquartiere wie Hecken, Kiesgruben, Wälder aber auch Gärten liegen in bis zu 500 Metern Entfernung von den Laichgewässern in denen die Amphibien Kröten, Frösche und Molche auf Paarungssuche gehen. Eine gewaltige Strecke.

Zum Schutz vor dem Straßenverkehr stellen NABU-Gruppen an stark betroffenen Straßenabschnitten Amphibienschutzzäune auf. Diese Zäune halten die Kröten und Frösche davon ab, die Straßen zu überqueren. Die anwandernden Tiere sammeln sich in Eimern, werden dann über die Straße getragen, statistisch erfasst und wieder freigelassen. Zusätzliche Helferinnen und Helfer sind stets hochwillkommen. Schauen Sie mal bei einer NABU-Gruppe vorbei.

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