„Europäischer Tag des Notrufs“: Die 112 als wichtiger Teil der Rettungskette 

Dienstag, 11. Februar 2020, ist der europäische Tag des Notrufs 112, der europäischen Notrufnummer. Dazu solle man auch wissen, welche Notrufnummern für welchen Notfall die richtigen sind. Dafür haben die Johanniter Niedersachsen/Bremen die zwei wichtigen Telefonnummer gegenübergestellt und eine Handlungsanweisung erstellt.

Bei Notfällen kommt der Rettungsdienst – Foto: JPH
Die 112 ist der erste Rettungsschritt

Sind Menschen schwer verletzt oder erkrankt, ist eine medizinische Versorgung notwendig. Besonders bei einer Bewusstlosigkeit oder einem Atemstillstand kommt es darauf an, frühzeitig den Rettungsdienst zu rufen, um eine schnelle notfallmedizinische Versorgung zu gewährleisten. „Das Wählen der 112 ist dabei einer der wichtigsten Schritte in der Rettungskette. Nur so wird gewährleistet, dass die Erste Hilfe des Laien schnell von der professionellen Hilfe des Rettungsdienstes ergänzt wird“, sagt Kersten Enke, Leiter der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen.

Die Rufnummer 112 ist nicht nur in Deutschland die Telefonnummer für den Rettungsdienst. In allen europäischen Ländern wurde die 112 als einheitliche Notrufnummer für die notfallmedizinische Versorgung eingeführt. Sie ist rund um die Uhr erreichbar und aus dem Mobilfunknetz wie aus dem Festnetz kostenfrei. Bei Nutzung eines fremden Handys kann der Notruf auch ohne Entsperr-Code getätigt werden. Enke gibt Tipps für einen Anruf bei der Rettungsleitstelle, denn „die 112 wählt man nicht so oft“.

Hier die wichtigsten Punkte

Was ist bei einem Notruf an die 112 dem Disponenten der Rettungsleitstelle zu sagen?

  • Wo ist es passiert?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte/Erkrankte?
  • Welche Verletzungen/Erkrankungen?
  • Warten auf Rückfragen.

Die letzte und wichtigste Regel lautet: „Nicht einfach auflegen, denn ist etwas vergessen worden, hat der Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle die Chance, Nachfragen zu stellen“, sagt der Experte weiter. Um im Ernstfall schnell handeln und richtig helfen zu können, rät der Johanniter, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Im Kurs werden dann das richtige Absetzen des Notrufs und alle Erste-Hilfe-Maßnahmen, die bis zum Eintreffen der professionellen Retter wichtig sind, geübt.

Der Notarzt kommt bei „normalen“ Krankheitsfällen – Foto: JPH
Aber: die 112 ist nur für Notfälle da

Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden hilft der Hausarzt. Tritt ein Krankheitsfall während der Schließzeiten oder am Wochenende auf, hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst der Krankenkassen unter der deutschlandweit gültigen Telefonnummer 116 117.
Einen Notruf abzusetzen, wenn die Situation es erfordert, ist ein wichtiger Schritt beim Leisten von Erster Hilfe, bei dem nicht zu lange gezögert werden darf. „Wenn eine lebensbedrohliche Situation eintritt, muss immer die 112 gewählt werden. Dazu gehören neben schweren Unfällen zum Beispiel Vergiftungserscheinungen, Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, Kreislaufkollaps, schwere Atemnot, Bewusstlosigkeit oder starker Blutverlust“, erklärt Enke.

In diesem Fall die 116 117 wählen

Die Rufnummer für den ärztlichen Notdienst hilft bei Allgemeinerkrankungen wie

  • Erkältung mit Fieber, höher als 39 Grad
  • anhaltender Durchfall
  • starke Hals- oder Ohrenschmerzen
  • akute Bauch- oder Rückenschmerzen

In den folgenden Fälle sollte dagegen die 112 gewählt werden

  • bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall
  • bei schweren Schnitt- und Platzwunden
  • bei Knochenbrüchen
  • bei größeren Verbrennungen
Interaktiv, digital und flexibel: das Johanniter-Kurskonzept

Mit ihrem Angebot der Ersten-Hilfe-Kurse „Fit in Erster Hilfe“ wollen die Johanniter Hemmschwellen abbauen, Wissen vermitteln und Menschen auf den Ernstfall vorbereiten. Mit dem neuen Kurskonzept „Fit in Erster Hilfe“ werden Übungssituationen im Erste-Hilfe-Training noch praxisnäher und zeitgemäßer. Es geht lebendig, interaktiv, abwechslungsreich und mit viel Eigeninitiative der Teilnehmenden zu: Szenarien werden digital simuliert und visuell dargestellt. Im Zusammenspiel mit vielen praktischen Übungen sollen die Teilnehmenden sicher in der Anwendung der Ersten Hilfe werden, um später, während eines richtigen Notfalls, routiniert handeln zu können. Mehr Informationen rund um Erste Hilfe und das Kursangebot der Johanniter gibt’s im Internet.

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