Das Hannoversche Fernmeldemuseum startet in die Saison 2023

Das Hannoversche Fernmeldemuseum startet in die Saison 2023
Blick in die große Ausstellungshalle mit den fernmeldetechnischen Exponaten – Foto: Bodo Krüger

Seit Juli 2022 ist das vom Hannoverschen Fernmeldeclub von 1995 betriebene „Hannoversche Fernmeldemuseum“ für alle interessierten Besucher geöffnet. Erstmals in der Region Hannover wird hier Fernmeldetechnik von den Anfängen bis zur Digitalisierung der deutschen Fernmeldenetze in einer großen fachlichen Tiefe präsentiert. Inzwischen beherbergt das Museum auf zirka 600 Quadratmetern Ausstellungs- und 1.200 Quadratmetern Gesamtfläche die umfangreichste Sammlung fernmeldetechnischer Gerätschaften in Norddeutschland und gehört auch deutschlandweit zu den führenden Museen seiner Art überhaupt.

Nach den Wintermonaten öffnet es am Sonntag, 2. April 2023, zwischen 11.30 und 16.30 Uhr, wieder seine Türen an jedem Sonn- und Feiertag. Erst ab Anfang November beginnt wieder eine mehrmonatige Betriebspause.

Die Geschichte erlebbar machen

Aus den Anfängen wird die rein optische Kommunikation gezeigt, die es in Deutschland bis 1852 gab und die über Flügeltelegrafen abgewickelt wurde. Nachbauten der ersten gebrauchsfähigen Telefonapparate gibt es ebenso zu sehen, wie den funktionstüchtigen Nachbau eines Gauß-Weber-Telegrafen. Mit diesem Gerät gelang 1833 in Göttingen – und dieses weltweit zum ersten Mal – die Übertragung drahtgebundener Kommunikation. Die Herstellung des sperrigen Gerätes ist handwerklich sehr komplex, sodass es heute auf der ganzen Welt nur fünf Stück davon gibt.

Klare Unterteilung

Einige der zahlreichen ausgestellten Telefonapparate aus vielen Epochen – Foto: Bodo Krüger

Außerhalb der Fernmeldegeschichte gliedert sich die Ausstellung in mehrere Fachbereiche, so wie sie einst auch bei der Deutschen Bundespost existierten. Hier wurde unterschieden zwischen Linientechnik (ober- und unterirdische Verbindungen), Vermittlungstechnik (hand- und automatische Vermittlung), Übertragungstechnik (Funkstrecken) und Endgeräten (Telefonapparate, Fernschreiber und Kleinanlagen zur Bürokommunikation). Größtes Exponat ist eine komplette Ortsvermittlung für 600 Teilnehmer. Diese ist nicht nur ein repräsentatives Schaustück, sondern verbindet auch einen großen Teil der ausgestellten Telefone miteinander, sodass diese praktisch erprobt werden können. Sollten sich Fragen ergeben, so können diese von kompetenten Clubmitgliedern vor Ort beantwortet werden.

Die Zeit der Handvermittlung durch das „Fräulein vom Amt“ endete in Westdeutschland in Uetze, im April 1966. Von den beiden hier bis zuletzt betriebenen sogenannten „Glühlampenschränken“ ist einer in der Ausstellung im Original zu sehen.    

Neben dem Eintrittspreis für das Straßenbahn-Museum, auf dessen Gelände sich die Fernmeldeausstellung befindet, wird ein zusätzlicher Obolus von zwei Euro für Erwachsene und ein Euro für Kinder erhoben. Dieser kann wahlweise schon an der Kasse des HSM oder erst beim Betreten der Ausstellungsräume entrichtet werden. Sie erreichen das Museum mit einer der nach Plan verkehrenden historischen Bahnen.

Sehr viel mehr Informatives erfahren Sie auch auf der Homepage des Clubs.

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