Wie sieht es in Corona-Zeiten in den Schulen aus? – ein Hausmeister berichtet

Corona- Pandemie, Hygieneregeln und Homeshooling: wie sieht eigentlich unter diesen Umständen der „ganz normale“ Schulalltag mit Corona in einem Schulgebäude für den Hausmeister aus? Homeschooling steht da ja nicht zur Verfügung, die Präsenz ist weiteren für jeden Arbeitstag erforderlich.

Stefan Schütte hat zahlreiche Aufgaben im gesamten Gebäude – Foto: Stadt Sehnde

Jetzt ist die Zeit zwischen den Oster- und Sommerferien. Corona- Selbsttests sind in den Schulen angekommen und etabliert. Was macht ein Hausmeister in dieser außergewöhnlichen Zeit? Hat er ganz viel Langeweile? Wie sieht sein Tagesablauf aus? Welche Arbeiten fallen an? Zu diesen Fragen steht – stellvertretend für viele andere – Stefan Schütte Rede und Antwort. Seit einigen Jahren ist er als Hausmeister an der Grundschule in Höver beschäftigt.

Die Grundschule Höver ist die kleinste Grundschule im Stadtgebiet Sehnde. Hier besuchen 76 Schüler und Schülerinnen aus den Ortsteilen Höver und Bilm in 5 Klassen die Stufen 1 bis 4. „Zum Schuljahresbeginn 2020/2021 wurde der neue Erweiterungsbau der Schule eingeweiht“, so Schütte zu seinem Arbeitsumfeld. „Es ist ein Anbau an das bestehende Ensemble aus Schule, Turnhalle und Lehrschwimmbecken. Nunmehr stehen den Schülern auch eine Mensa sowie ein Computerraum, eine chülerbücherei, je ein Werk- und Kunstraum und ein Musikraum zur Verfügung.“

Betritt man die Schule, gelangt man durch den neuen, hellen und einladenden Eingangsbereich gleich rechts um die Ecke zum neuen Hausmeisterraum. Hier ist das Reich von Schütte: ein gut ausgestattetes, helles Zimmer mit Computer, Werkzeugen und gutem Blickwinkel zur Eingangstür. Aber die Hauptaufgaben werden in seinem Beruf nicht am PC erledigt. Für den „Papierkram“ ist seine Kollegin Joana Greco als Schulverwaltungskraft zuständig. Ihr Büro liegt auf der anderen Seite des neuen Anbaus, gleich neben dem Büro der Schulleitung.

Joana Greco regelt Fragen des Schulbetriebes – Foto: Stadtverwaltung Sehnde

Nichtsdestotrotz ist von Stefan Schütte der Eingang von E-Mails abzuarbeiten. Außerdem sind beispielweise  Aufträge an die Kollegen vom Baubetriebshof oder von der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Sehnde zu schreiben. „Das sind dann größere Arbeiten, für die größeres Gerät, mehrere Personen oder besondere Fachkenntnisse benötigt werden“, beschreibt es Schütte. „Alle anderen Reparaturen erledige ich möglichst selbst. So habe ich vor kurzem die Fenster und Türen eingestellt und geschmiert. Bekannterweise hat im Moment das Lüften ja eine besondere Bedeutung.“

Aber was macht er sonst den ganzen Tag? In einer in großen Teilen nagelneuen Schule kann doch nicht so viel anfallen, oder? Wir tun einen Blick hinter die Kulissen der Grundschule Höver. Noch sind nicht alle Räume vollumfänglich so eingerichtet wie geplant: Archiv- und Lagerräume sind im laufenden Schuljahr mit umzuräumen, aus- und aufzuräumen. Die Pandemie- Zeit wird genutzt, um alte Akten und ähnliches auszusortieren und Ordnung zu schaffen. Außerdem müssen noch Pinnwände montiert werden. Die Reinigung ist ebenfalls zu koordinieren. „Und in der Pandemie bleibt Zeit für Ecken, denen sonst weniger Beachtung geschenkt wird. Diese gilt es zu erknnen und darüber mit den Reinigungskräften im regelmäßigen Austausch zu bleiben“, ergänzt Schütte seinen Aufgabenkatalog.

In den letzten Zeugnisferien, also Anfang Februar, erhielten die Gänge des Altbaus einen neuen Anstrich. Trotzdem lassen sich Fußabdrücke vom lässigen „Warten an der Wand“ nicht vermeiden – glauben zumindest die Schüler. Das kennt sicher jeder: angelehnt an die Wand bewegen sich die Schuhsohlen wie von selbst an die Wand und werden dort abgelegt. Meist unbemerkt geschieht dieses, hinterlässt jedoch unschöne Abdrücke. „Hier besser ich aus“, so der Hausmeister. „Denn sowohl Alt- als auch Neubau sollen in einem ansehnlichen, einladenden Zustand sein und bleiben.“ Im Außenbereich finden sich zudem von Zeit zu Zeit Graffiti-Schmierereien an den Schulwänden. Auch diese werden vom Hausmeister entfernt: „Eine aufwendige Arbeit.“

Mit den typischen Corona-spezifischen Aufgaben, wie Desinfektionsmittelspender montieren, Signalstreifen zur Einhaltung des Abstandes aufkleben, Corona-gerechte Bestuhlung der Klassen- und sonstigen Nutzräume aufbauen und Beschilderung jeglicher Art zu Corona tauschen, erneuern und erweitern, füllt sich die Liste der auszuführenden Hausmeister-Arbeiten dann weiter. Sicher wünscht sich Stefan Schütte auch manchmal einen Tag Homeschooling….

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