Seenotretter bergen Schwerverletzten auf Windparkschiff

Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers „Vormann Jantzen“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am Sonntag einen schwerverletzten Seemann von einem Windparkschiff geborgen und in den Hafen Sassnitz auf Rügen gebracht. Von dort wurde der Mann per Hubschrauber zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus geflogen.

Die Besatzung des zurzeit in Sassnitz stationierten Seenotrettungskreuzers „Vormann Jantzen“ holte einen Schwerverletzten von einem Windparkschiff – Foto: DGzRS/Archivbild

Zunächst hatte ein auf Rügen stationierter Hubschrauber von Northern Helicopter, der unter anderem zur Offshore-Rettung eingesetzt wird, ein medizinisches Notfallteam zum Windparkschiff geflogen und Arzt und Sanitäter per Winde abgeseilt. Gleichzeitig wurde der Seenotrettungskreuzer „Vormann Jantzen“ aus Sassnitz zur Unterstützung angefordert. Als sich herausstellte, dass der Verletzte aus medizinischen Gründen nicht vom Hubschrauber aufgewinscht werden konnte, arrangierten Seenotrettungskreuzer und Windparkschiff ein Treffen auf See zur Übernahme des Patienten.

Etwa 15 Seemeilen (27 Kilometer) nordöstlich von Rügen übernahm die „Vormann Jantzen“ Patient und Mediziner und lief unter Höchstgeschwindigkeit zurück zum Hafen. Zwischenzeitlich sperrte die Wasserschutzpolizeiinspektion Sassnitz den Hafenbereich am Liegeplatz des Seenotrettungskreuzers für die Landung des Hubschraubers, so dass der Schwerverletzte direkt vom Seenotrettungskreuzer an den Hubschrauber übergeben werden konnte. Der Mann wurde in die Universitätsklinik Greifswald geflogen.

Die „Vormann Jantzen“ wird in der Ostsee als „Springer“ eingesetzt. Die normalerweise in Sassnitz stationierte Harro Koebke bereitet sich auf einen routinemäßigen Werftaufenthalt vor und war bereits aus dem Einsatzplan abgemeldet. Zum Zeitpunkt der Alarmierung waren die Seenotretter der „Vormann Jantzen“ gemeinsam mit Seenotrettern benachbarter Stationen im Stationsgebäude am Liegeplatz bei einer Medizinweiterbildung. Die Ausbildung wurde unterbrochen und auch der Ausbildungsleiter vom DRK begleitete den Einsatz. Er unterstützte die medizinische Betreuung des Patienten auf dem Seenotrettungskreuzer. Nach dem Einsatz wurde die Ausbildung für die Seenotretter fortgesetzt.

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