Hannover startet mit der Errichtung eines Sirenennetzes

Hannover startet mit der Errichtung eines Sirenennetzes
Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe und der Direktor der Feuerwehr Hannover Christoph Bahlmann (v.li.) auf dem Dach vor der Sirenenanlage – Foto: Feuerwehr Hannover

Der offizielle Startschuss zur Errichtung des Sirenenwarnnetzes in der Landeshauptstadt Hannover ist am Montag, 11.09.2023, erfolgt. Der Erste von 111 Standorten wurde bereits fertiggestellt. Bis Ende 2024 soll dann das flächendeckende Sirenennetz in der Landeshauptstadt vollständig einsatzbereit sein. In der Region geht es daggeen noch um Standorte und Finanzierung.

Bedrohung nimmt wieder zu

Die veränderte geostrategische Bedrohungslage, aber auch eingetretene Naturkatastrophen haben offenbart, dass die Möglichkeit einer umfassenden Bevölkerungswarnung ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist. Um diese Bevölkerungswarnung effizient gestalten zu können, ist ein möglichst breit angelegter Mix an Warnmitteln erforderlich.

Nach intensiven Planungen und einer öffentlichen Ausschreibung wurde nun der erste von insgesamt 111 Sirenenstandorten fertiggestellt. Alle Sirenen werden auf städtischen Grundstücken oder Gebäuden errichtet werden. Im ersten Bauabschnitt sollen bis Jahresende zirka 40 Anlagen errichtet werden. Im zweiten Bauabschnitt ist bis ins vierte Quartal 2024 die vollständige Fertigstellung des Sirenenwarnnetzes in der Stadt Hannover geplant.

Bis zum Anfang der 1990er-Jahre existierte ein umfassendes Sirenenwarnnetz des Bundes. So gab es damals rund 180 Sirenen in Hannover. Durch die erwartete Friedensdividende nach Ende des Kalten Krieges wurden diese Sirenen aber aus Kostengründen im Auftrag des Bundes bis Mitte der 1990er Jahre vollständig abgebaut und ein Großteil der Katastrophenschutzorganisationen aufgelöst oder fusioniert. Nun soll zumindest die Warnmöglichkeit wieder mit finanziellem Aufwand wieder hergestellt werden.

Bedeutung von Warneinrichtungen

Am Montag wurde dazu der erste Sirenenstandort, auf der Integrierten Gesamtschule Roderbruch, vorgeführt und eingeweiht. Dazu waren der Erste Stadtrat, Finanz-, Ordnungs- und Feuerwehrdezernent der Stadt Hannover, Dr. Axel von der Ohe, gekommen. Er ist sich sicher: „Wir sind in Hannover an das modulare Warnsystem des Bundes angeschlossen. Über dieses Warnsystem können wir schnell eine Vielzahl an Warnmitteln – wie zum Beispiel die Warn-App Katwarn und das Cell Broadcast – sowie Warnmultiplikatoren erreichen. Dieses Warnkonzept wird nun effektiv durch das Sirenennetz verbessert.“ Allerdings müssen auch die Kenntnis über die Warnsignale der Bevölkerung vermittelt werden.

Zentrale Auslösung

Die Auslösung der Sirenen erfolgt aus der Regionsleitstelle Hannover. Nach der Anbindung des Sirenennetzes an das modulare Warnsystem des Bundes können bei entsprechenden überregionalen Gefahrenlagen auch die Lagezentren des Landes und des Bundes dieses Warnmittel nutzen. Das Investitionsvolumen für das Sirenennetz beläuft sich auf rund fünf Millionen Euro, wobei voraussichtlich etwa 1,16 Millionen durch Fördergelder des Landes Niedersachsen refinanziert werden.

Unter der Federführung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erfolgt jährlich am zweiten Donnerstag im September der bundesweite Warntag. So wird in diesem Jahr am 14.09.2023 ab 11 Uhr über das modulare Warnsystem des Bundes eine Probewarnung ausgesendet.

Neben den bekannten Warn-Apps wird auch das Cell Broadcast, also die direkte Ansteuerung von Mobiltelefonen, Teil der Probewarnung sein. Ab 11.45 Uhr ist die Entwarnung vorgesehen, aus technischen Gründen kann derzeit über Cell Broadcast aber noch keine Entwarnung erfolgen.

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