Gemeinsamer Erfolg von Staatsanwaltschaft, Kriminalinspektion und Zollfahndungsamt

Einen gemeinsamen Erfolg im Kampf gegen Rauschgift melden am Mittwoch, 07.04.2021, die Staatsanwaltschaft Aurich, die Kriminalinspektion Oldenburg und das Zollfahndungsamt Hannover.

Die GER wurde in Holland fündig – Foto: JPH/Archiv

Zoll- und Polizeibeamte der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) aus Oldenburg haben Mittwoch, 07.04.2021, im Auftrag der Staatsanwaltschaft Aurich – Zentralstelle für Betäubungsmittelstrafsachen – durch die niederländische Polizei richterliche Anordnungen für acht Hausdurchsuchungen und für zwei Untersuchungshaftbefehle in den Niederlanden umgesetzt.

Vermögenswerte abgeschöpft

Bei dem großangelegten Einsatz konnten zwei mutmaßliche Drogenhändler, auch unter Beteiligung von Spezialeinheiten der niederländischen Polizei, festgenommen werden. Zudem stellten die Ermittler bei mehreren Wohnungsdurchsuchungen im niederländischen Hoogezand-Sappemeer rund ein Kilogramm Marihuana und anderes Beweismaterial sicher. Weiter erfolgte zur Vorbereitung später gegebenenfalls vorzunehmender Vermögensabschöpfung die Sicherung umfangreicher Vermögenswerte. Hierzu wurden beispielweise ein Kraftfahrzeug, hochwertige Uhren und zirka 200 000 Euro Bargeld sichergestellt.

Das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des bandenmäßigen Einfuhrschmuggels und des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln sowie der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung im Ausland richtet sich gegen eine in Hoogezand/NL ansässige Tätergruppe, die der Struktur der organisierten Kriminalität zuzuordnen ist, so die Staatsanwaltschaft. Die in Oldenburg und Aurich geführten Ermittlungen begannen bereits 2019.

Liefersystem entwickelt

Die Beschuldigten sollen seit mehreren Jahren Abnehmer aus dem nordwestdeutschen Raum in mehr als 1000 Fällen grenzüberschreitend mit Betäubungsmitteln versorgt haben. Ähnlich einem Lieferdienst nahmen sie telefonisch Bestellungen entgegen. Die gewünschten Mengen wurden dann zumeist an öffentlichen Plätzen in den Niederlanden, aber gegen Aufpreis auch im niedersächsischen Grenzgebiet, an ihre Kunden übergeben, so die Ermittler.

Die Liefermengen variierten dabei von Kleinmengen bis hin zu mehreren Kilogramm, wobei nahezu sämtliche Arten von Betäubungsmitteln angeboten wurden. So konnten Verkaufshandlungen für mehr als 18 Kilogramm Kokain, 8 Kilogramm Heroin, 1,1 Kilogramm Crystal, 17,5 Kilogramm Amphetamin sowie rund 78 Kilogramm Cannabisprodukte und 223 Kilogramm Streckmittel nachvollzogen werden.

Die vorläufig festgenommenen Männer wurden am Mittwoch einem Haftrichter der niederländischen Justiz vorgeführt. Ziel ist deren Auslieferung nach Deutschland. Sie müssen in Deutschland mit empfindlichen Haftstrafen rechnen. Die Ermittlungen in den Niederlanden und im Bundesgebiet dauern an. „Besonders positiv hervorzuheben ist die intensive und sehr gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den niederländischen Ermittlungsbehörden in diesem umfangreichen Ermittlungsverfahren“, betonte Thomas Weber, der Leiter der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg, bei der die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (Polizei/Zoll) seit nunmehr über 25 Jahren ansässig und erfolgreich tätig ist.

 

 

 

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