Autofähre auf Nordstrand leckgeschlagen

Beim Anlegen im Hafen von Strucklahnungshörn auf Nordstrand hat die Autofähre „Insel Amrum“ am Sonnabendnachmittag starken Wassereinbruch erlitten. Die Seenotretter waren mit einer Tauchpumpe des Seenotrettungskreuzers „Eiswette“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) als erste Einsatzkräfte vor Ort. Passagiere, Besatzung und geladene Fahrzeuge der Fähre gelangten unversehrt an Land.

Seenotretter (ganz in Rot) und Feuerwehrleute im gemeinsamen Einsatz für die leckgeschlagene Fähre „Insel Amrum“ im Hafen von Strucklahnungshörn auf Nordstrand – Foto: DGzRS – Die Seenotretter

Gegen 14.20 Uhr wollte die 55 Meter lange „Insel Amrum“ von Pellworm kommend am Anleger von Strucklahnungshörn auf Nordstrand festmachen. An Bord befanden sich zwölf Fahrgäste, sechs Besatzungsmitglieder, drei Personenwagen und ein Anhänger. Wohl aufgrund des starken Ostwinds kollidierte das Schiff dabei mit einer Ecke der Spundwand.

Als die Fahrgäste die Fähre verlassen wollten, drang Wasser in die Fähre ein. Die Besatzung alarmierte über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 die Seenotretter. Die Crew des nur wenige Meter entfernt stationierten Seenotrettungskreuzers Eiswette hörte mit und reagierte sofort: „Wir haben unsere Tauchpumpe zur Fähre gebracht und begonnen, das eindringende Wasser zu lenzen“, berichtet Vormann Stefan Paulsen. Landseitig übernahmen wenig später die Freiwilligen Feuerwehren Nordstrand, Hattstedt und Husum, das Technische Hilfswerk Husum und die Wasserschutzpolizei gemeinsam mit Mitarbeitern der Reederei alle weiteren Maßnahmen, um die Fähre endgültig zu lenzen und das Leck abzudichten.

Die Insel Amrum ist die Reservefähre der Neuen Pellwormer Dampfschiffahrts-Gesellschaft (NPDG). Sie verkehrt als Vertretung für die „Pellworm I“, die sich derzeit in einer Werft befindet. Den Liniendienst zwischen Nordstrand und Pellworm soll nach einer NPDG-Bekanntmachung nun vorerst die Fähre „Hilligenlei“ der Wyker Dampfschiffs-Reederei (WDR) übernehmen.

Zahlreiche in stürmischem Ostwind und im in der Folge besonders hoch aufgelaufenen Hochwasser losgerissene und treibende Boote haben den Seenotrettern am vergangenen Freitag und Sonnabend viel Arbeit bereitet. Einsatzschwerpunkte waren die Schlei und die Kieler Förde. Östlich von Schleswig setzte das Hochwasser ein derzeit unbewohntes Hausboot auf die Böschung. Am Kieler Ostseekai wiederum waren die Seenotretter in der Nacht zu Sonnabend für ein Arbeitsboot mit Wassereinbruch im Einsatz. Auch in diesem Fall kamen glücklicherweise keine Menschen zu Schaden.

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