Zukunft der medizinischen Versorgung in Sehnde: Impulsvortrag zu MVZ

Zukunft der medizinischen Versorgung in Sehnde: Impulsvortrag zu MVZ
Hier könnte ein MVZ mitgebaut werden - Foto: JPH

Laut einer aktuellen Studie der Robert-Bosch-Stiftung werden bis 2035 in Deutschland rund 11.000 Hausarztstellen unbesetzt sein und fast 40 Prozent der Landkreise unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht sein.

Aktuell scheint die medizinische Versorgung in Sehnde noch gut – zumindest was die Versorgungsquote im allgemeinmedizinischen und zahnmedizinischen Bereich angeht. Was passiert aber in den kommenden zehn Jahren, wenn eine große Zahl der in Sehnde tätigen Mediziner und Medizinerinnen in den Ruhestand gehen wird oder sich mit dem Übergang in den Ruhestand beschäftigt?

Seit Jahren befindet sich die Stadtverwaltung im stetigen Austausch mit den im medizinischen Bereich tätigen Personen, mit der Kassenärztlichen Vereinigung, mit Verbänden und Politik. Bereits 2020 wurden Förderkriterien zur Ansiedlung von Medizinern, zur Sicherung der flächendeckenden Primärversorgung verabschiedet und umgesetzt. Leider geht dabei die Kassenärztliche Vereinigung – das Selbstverwaltungsgremium der Ärzte – von Prozentzahlen und nicht immer vom konkreten Bedarf aus. Das hat Auswirkungen auch auf die Zukunft.

Mit dem Generationenwechsel wird es die altbekannte Ein-Person-Hausarztpraxis mit dem persönlichen 24/7 Service und Wochenarbeitszeiten von weit über 40 Stunden voraussichtlich nicht mehr geben. Junge Mediziner fordern geregelte Arbeitszeiten, die Vereinbarung von Beruf und Familie, das Arbeiten im ärztlichen Team, sowie die Möglichkeit der Teilzeit. Langfristig werden Mehrbehandler-Praxen wohl die klassische Einzelpraxis ablösen – wenn sich ein  Praxisleiter findet.

Medizinische Versorgungszentren (MVZ) – ehemals Polikliniken – bieten hier einen zukunftsorientierten möglichen Lösungsansatz, die sich dann wahrscheinlich privatwirtschaftlich und gewinnorientiert gründen werden. Dabei wird man auch über die Tarifstruktur der GOÄ/GOZ nachdenken müssen.

Mit Gabriele Dostal von dostal & partner konnte die Stadt Sehnde eine ausgewiesene Expertin zu diesem Thema gewinnen, die in einem Impulsvortrag am Dienstag, 6.9.2022, 19 Uhr, im Forum der Kooperativen Gesamtschule Sehnde über die Möglichkeiten des Aufbaus und der Einrichtung eines MVZ informiert, den Ist-Zustand analysiert, informiert und Perspektiven aufzeigt.

Eingeladen sind alle interessierten Personen und Unternehmen, Mediziner, Vertreter aus Heil-, Pflege- und Therapieeinrichtungen, Investoren, Studierende, Institutionen, Verbände, Politik und Verwaltung.

Anzeige
Werben Sie bei Sehnde-News