Verspätet warm: Waldbad Sehnde nimmt Heizung in Betrieb und verlängert Saisonzeit

Das schöne Sehnder Waldbad hat nun eine Anziehung mehr: seit Ende vergangener Woche ist die Wassertemperatur unabhängig von der Außenwärme und der Sonneneinstrahlung. Die geplante Heizung für das Schwimmbecken ist in den Regelbetrieb gegangen. Damit ist nun die Wärme konstant auf rund 24,0° Celsius eingestellt – undabhängig von der Tageszeit und der Witterung. Als besonderes Bonbon haben die Stadtwerke Sehnde die Badesaison dann auch gleich bis zum 30. September verlängert.

Bürgermeister Olaf Kruse, Wolfgang Toboldt und Natalie Heinrichs (v.re.) bei der Inbetriebnahme – Foto: JPH

Bei freiem Eintritt am Tag der Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerkes (BHKW) für die Wassererwärmung übergab gegen 14 Uhr die Geschäftsführerin der Stadtwerke Sehnde, Natalie Heinrichs,  im Beisein von Bürgermeister Olaf Kruse und dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke, Wolfgang Toboldt, die Anlage an das Waldbadteam.

Start verspätet

Bei der Übergabe erinnerte sich Toboldt an die nur wenige Tage zurückliegende Zeit, in der die Aqua-Fitness-Kurse der Waldbadfreunde bei nur 18° Celsius mit einem Teilnehmerschwund kämpfen mussten. „Drei Tage später haben wir 24° Celsius und können in angenehmer Temperatur den Kurs beenden“, freute er sich. „Vor 15 Jahren haben wir das Waldbad mit viel Aufwand erhalten, jetzt haben wir nach vielen Diskussionen auch die Heizung geschafft.“  Und er erwähnte auch noch seine Schwimmausbildung, die er hier vor vielen Jahren absolviert hat.

Olaf Kruse überezugt sich von der neuen Wassertemperatur – Foto: JPH

Auch Bürgermeister Kruse erinnerte sich an seine Jugend im Waldbad und die hier verbrachte Zeit. Außerdem verwies auch er auf die lange Zeit bis zur Realisierung der Beheizung, aber es war „dann eine sportliche Aufgabe, in der Zeit von Materialeinschränkungen die Anlage fertigzustellen“, die eigentlich schon im Juni laufen sollte.

Leistungsstarkes Aggregat

Für den Bau der Anlage musste zwar ein Baum weichen, die übrigen blieben aber erhalten bei den Erdarbeiten. So konnte das besondere Ambiente des Waldbades trotz moderner Technik erhalten bleiben.  „Es war ein aufregend langer Weg“, sagte Heinrichs. „Ich danke dem Waldbadteam für die zahlreichen Eigenleistungen beim Heizungsbau.“ Die moderne Technik der Anlage, die mit Gas betrieben wird, hat einen sparsamen Brennstoffverbrauch und wird ganzjährig genutzt. Im Waldbad erzeugt das Aggregat die Wärme für das Wasser, im Winter erwärmt es Hort und Gebäude der Astrid-Lindgren-Schule . Die Leistungsfähigkeit des BHKW belegt die geringe Zeit, die benötigt wurde, um die rund 2300 Kubikmeter Wasser zu erwärmen: lediglich vier Tage waren nötig. In einem nächsten Schritt wird im Jahr 2022 auch das Planschbecken angeschlossen werden, möglicherweise nach einem Umbau dort.

Das neue Aggretagt mit dem Trinkwassermeister der Stadtwerke, Lars Meyer – Foto: JPH

Auch für die KGS ist die Verlängerung der Öffnungszeit des Bades von Vorteil, wie Rüdiger Streilein, Fachbereichsleiter Sport sagte. Die KGS will die durch Corona ausgefallenen Schwimmunterrichte für die Klassen 5 und 6 noch bis Ende September nachholen – einmal täglich über 14 Tage.

Preise neu kalkulieren

Die Anlage, mit einer Extra-Versorgung für die Winterzeit, um alles frostsicher zu halten, hat rund 480 000 Euro gekostet. „Wir werden die Eintrittspreise in diesem Jahr aber nicht erhöhen“, versprach Heinrichs. „Doch müssen wir neu kalkulieren für das kommenden Jahr. Aber eine drastische Anhebung der Preise ist nicht zu erwarten“, versprach sie. Und wenn Corona es erlaubt, wird auch wieder eine Mehrfachkarte angeboten werden.

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