Stadtfeuerwehrtag 2025 in Sehnde


Die Sehnder Stadt- und die Ortsfeuerwehren haben sich in der Mensa der KGS Sehnde zu ihrem jährlichen Feuerwehrtag getroffen. Rund 200 Angehörige der Feuerwehr und Gäste aus Rat, Verwaltung und anderen Dienststellen waren der Einladung gefolgt und wurden zunächst vom Feuerwehrmusikzug Evern begrüßt. Neben dem Bürgermeister Olaf Kruse und der Fachabteilungsleiterin Mona Träbing waren auch der Stadtratsvorsitzende Ralf Marotzke, Polizeioberkommissar Stefan Flohr sowie THW Beauftragter Michael Sachs gekommen. Zudem nahmen der Ehrenbürger Carl Jürgen Lehrke – selbst Feuerwehrangehöriger – Detlef Fach, Detlef Hilgert und der Gemeindebrandmeister aus Algermissen, Stefan Sohns teil.
In seinem kurzen Grußwort dankte Kruse den Feuerwehren für ihre permanente Einsatzbereitschaft zum Wohle der Bürger der Stadt – Leben retten, Brände löschen und in schwierigen Situationen zu helfen. Oft unter Einsatz der eigenen Gesundheit. Zudem dankte er den Ausrichtern und Organisatoren des Tages und den Logistikern von der Ortsfeuerwehr Rethmar. Dann übergab der Bürgermeister einen neuen Löschanhänger an die Ortsfeuerwehr Bolzum, mit dem die Gerätesituation nicht nur für den ABC-Zuganteil aus Sehnde verbessert wird. Der wurde dann in einer Pause besichtigt (Details am Berichtsende).
Personal
Dann begrüßte der Stadtbrandmeister Jochen Köpfer die Gäste und trug zur Situation der Feuerwehr in Sehnde vor. Demzufolge hatten die 13 Ortsfeuerwehren insgesamt neun Jugend- und neun Kinderfeuerwehren, zwei Musikzüge und sind mit den Teilen aus Bilm, Höver, Ilten und Wassel Teil des ABC Zuges Region Hannover-Ost. Dazu kommen Anteile der Regionsfeuerwehrbereitschaft IV, eine Fachgruppe Gefahrgut, eine ELO-Gruppe und eine Tauchergruppe. Diese Teileinheiten werden besetzt von 500 (Vorjahr 513) Männer und 102 (Vorjahr 99) Frauen. Die Musikzüge Evern und Wassel verfügen über 28 Angehörige.
Einsätze und Material

Im Einsatzjahr 2024 gab es insgesamt 251 (Vorjahr 293) Einsätze, davon waren 67 Brandeinsätze (Vorjahr 71), 110 technische Hilfeleistungen (157), 64 Fehlalarme (49) und zehn nachbarschaftliche Hilfeleistungen (16). Dafür verfügt die Feuerwehr Sehnde über insgesamt 34 Fahrzeug, vier Anhänger und ein Rettungsboot.
Für die Kommunikation gibt es 87 Funkgeräte analog, 133 digitale Meldegeräte, 610 digitale Meldeempfänger und die Einrichtungen im ELW.
Einsatzgeschehen und Planungen
Da die meisten Einsätze vom Presseteam ohnehin veröffentlicht werden, ging der Stadtbrandmeister nur auf einige wenige spezielle Einsätze ein. Zunehmend werden die Einsatzkräfte für Türöffnungen angefordert und auch Aufzugprobleme nehmen zu. Angebranntes Essen, Rauchmelder in Küchen und Melderalarme aus Bereichen, in denen nicht gekocht wereden sollte sind zahlreich vertrezten. Dazu kommt der Quell ewiger Freude: die keramische Hütte.
Kurios war ein Einsatz, bei dem ein Personenwagen zuvor durch einen Garagenmauer gefahren war und ein Auto, das von Automatensprengern selbst in Brand gesetzt worden war – mit einer Tankerweiterung im Kofferraum. Auch der Einsatz für einen Häftling der JVA Sehnde, der bei einem Versuch, die Mauer zu überwinden, im Stacheldraht hängen geblieben war, wurde erwähnt.
Im Februar hat die Feuerwehr dem Stadtrat für die weitere Feuerwehrplanung ein Strategiepapier übergeben und das neue Feuerwehrzentrum in Sehnde machte den ersten Schritt in die Realisierung. Neue Uniformen für die Feuerwehr wurden ebenso eingeführt wie die neuen Dienstgradabzeichen. Dabei bleibt es der Kommune überlassen, wann und wie sie es umsetzt – angesichts knapper werdender Kassen. Dabei sollen die „alten“ Dienstgrade ab 2026 in die neuen geändert werden – wie, da wird derzeit geklärt.
Ausbildung und Nachwuchs

Der Stadtausbildungsleiter für Sehnde hat gewechselt. Der neue Amtsinhaber, Jannik Freitag, trug den Bericht dieses Mal vor. Er verwies auf verschiedene Lehrgänge, die teilweise mit den Feuerwehren aus Uetze, Burgdorf und Lehrte erfolgten.
Stadtjugendwart Carsten Ude berichtete von einer steigenden Mitgliederzahl auf nunmehr 162 mit 111 Jugend und 51 Mädchen. Die haben rund 15.000 Ausbildungsstunden geleistet und viele Unternehmungen gemacht – darunter das Zeltlager im Deister mit einem einen Zoo-Besuch und eine Waldrallye. Dazu kam das Zeltlager am neuen Ort in Amelinghausen im Juli. Winterolympiade, Regionsjugendfeuerwehrtag. Regionsentscheid und die Sternfahrt waren ebenfalls Bestandteil der Aktivitäten. Zwei Jugendfeuerwehren feiern dann 2025 ihr Jubiläum, Haimar und Sehnde. Auch verschiedene Abzeichen wurde im abgelaufenen Jahr wieder erworben.
Stadtkinderfeuerwehrwartin und Brandschutzerzieherin Birgit Bettmann berichtete ebenfalls von steigenden Zahlen. So sind derzeit 200 Kinder, 122 Jungen und 78 Mädchen, in den Kinderfeuerwehren aktiv – eine Zunahme von 40 Kindern! Auch sie berichtete von Aktionen und der Winterolympiade sowie einem Picknick mit Fußball.
Auch in der Brandschutzerziehung hat sich in Sehnde zudem viel getan. Seit 2024 ist die Stadtfeuerwehr dafür in allen Bereichen von Sehnde zuständig, so Bettmann. Insgesamt stehen nun acht Ausbilder bereit, zwei weitere sind in Ausbildung. Probleme gibt es zunehmend allerdings mit der Freistellung durch die Arbeitgeber für die Ausbildung der Kinder. Trotzdem sind im abgelaufenen Jahr 400 Kinder unterwiesen worden.
Stadtsicherheitsbeauftragter, Pressearbeit und Sanitätsausbildung
Der Sicherheitsbeauftragte Philipp Nawo meldete 13 Unfälle bei den Einsätzen, was erfreulicherweise fünf weniger sind als im Jahr zuvor. Zehn waren bei der Einsatzkräften zu verzeichnen, zwei bei der Jugend- und einer bei der Kinderfeuerwehr. Keinen gab es soweit im laufenden Jahr.
Stadtpressewart Nico Tschirsch wies auf den neu geschalteten WhatsAppKanal hin und ein Seminar zu Youtube.
Stadtfeuerwehrarzt Marcus Capewell hatte vier Kurse abgehalten mit 38 Teilnehmern, es gab Fortbildungen in Erster Hilfe für die Ortsfeuerwehren und in diesem Jahr gibt es ein Ausbildungsmodul zu psychologischen Belastungen im Einsatz. Außerdem ist eine Peer-Group mit dem Notfallseelsorger Tim Kröger geplant, dazu sieben weitere Erste Hilfeausbildungen.
Der Zugführer des 2. Zuges der Regionsfeuerwehrbereitschaft IV, Christian Huch, berichtete von verschiedenen Terminen, darunter einer Ausbildung der Wasserzuleitung über große Entfernungen und den Hochwasserschutz. Für dieses Jahr ist zudem der Aufbau einer Kradgruppe für die Bereitschaft geplant.
Grußworte
Gemeindebrandmeister Stefan Sohns dankte für die hervorragende Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Polizeioberkommissar Stefan Flohr, Kontaktbereichsbeamter für Sehnde, berichtete von der Kriminalstatistik, die über alle Bereiche mit 9,2 Prozent rückläufig ist und einer gestiegenen Aufklärungsquote für den Bereich von 70 Prozent – beim Land liegt sie bei 61 Prozent! Er gab auich bekannt, dass er nach zwölf Jahren als Kontaktbeamter dieses Jahr in den Ruhestand gehen werden. Deshalb verabschiedete er sich auch gleichzeitig aus diesem Bereich. In einer Replik dankte ihm der Stadtbrandmeister für die hervorragende Zusammenarbeit und die Unterstützung bei der Nachwuchsarbeit und wünschte ihm einen tollen, langen Ruhestand.
THW-Chef Michael Sachs aus Lehrte war erstmals bei einem Stadtfeuerwehrtag dabei. Er dankte für die Bereitstellung des hastra-Geländes für die Ausbildung des THW und bot an, eine Vorführung für die Feuerwehr in Sehnde über die Leistungsfähigkeit des THW in Lehrte zu organisieren.
Ernennungen und Beförderungen
Zunächst wurde Marcus Capewell wurde für weitere drei Jahre als Feuerwehrarzt bestellt, Jannik Freitag nunmehr offiziell als Stadtausbildungsleiter. Als Stadtatemschutzbeauftragter wurde Nick Hapke ernannt, nachdem Dennis Ascher sich verändert wird.
Befördert wurden aus der Feuerwehrführung der Ortsteile Jost Lengwenat und Christian Rose aus Klein Lobke wurden Oberlöschmeister, Joscha Warnecke aus Bolzum mit Wirkung vom Juni Hauptlöschmeister. Feodor Nussbaum ist nun Erster Hauptlöschmeister ebenso wie Friedrich Wilke-Rampenthal. Dr. Marcus Capewell, Hans-Heinrich Meyer und Florian Menklein tragen nun den Dienstgrad Brandmeister und Oke Feders wurde Hauptbrandmeister.
Leider fehlten offensichtlich die Ernennungsurkunden für die neuen Ortsbrandmeister und ihre Stellvertreter, die traditionsgemäß auf dieser Veranstaltung ihre Urkunden erhielten. Das wurde später, wie zu erfahren war, im Rathaus nachgeholt. Bei den anwesenden Feuerwehrkameraden traf das nicht auf eine gute Resonanz.
Zum Abschluss wurde durch den Stadtbrandmeister und den Bürgermeister noch ein verdienter Kamerad aus dem Amt verabschiedet. Der Ortsbrandmeister Matthias Söchtig aus Evern hat sich um das Feuerwesen an vielen Stellen verdient gemacht, wofür ihm jetzt das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet wurde.
Danach endete der Stadtfeuerwehrtag 2025 traditionell mit der Nationalhymne.
Löschanhängerdetails
Der Anhänger für rund 12.000 Euro und einer Lieferzeit von zwei Jahren ist speziell auf die Bedürfnisse der Feuerwehr in Bolzum im ABC-Dienst abgestimmt. Er verfügt über einen Absenkautomatik wegen der kürzeren Garage im Ort, enthält zwei Pulverlöscher auf Rädern für den ABC-Einsatz, damit das Personal in den GSA weiter entfernte Einsatzstellen problemlos erreichen kann, er kann weiteres Material aufnehmen und wird vom MZF aus Bolzum gezogen und von seinem Personal bedient. Mit ihm wird die Ortsfeuerwehr Bolzum Bestandteil des ABC Zuges Region Ost und zukünftig mit ihm ausrücken.
Nachtrag
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