Sehnde nutzt Regenbogenflaggen: Zeichen gegen Homophobie und Symbol für Vielfältigkeit

Sehnde nutzt Regenbogenflaggen: Zeichen gegen Homophobie und Symbol für Vielfältigkeit
Ehrenamtskoordinator Thorsten Hernández Gómez, Gleichstellungsbeauftragte Jennifer Glandorf, Erste Stadträtin Anne Günther, Bürgermeister Olaf Kruse und Stadtmanagerin Ines Raulf (v.li.) beim Aufziehen der Regenbogenflaggen – Foto: JPH

Vor den meisten Dienstgebäuden in Deutschland stehen Flaggenmasten. Diese sind, verschiedenen Beflaggungsanordnungen folgend, zu bestimmten Anlässen mit bestimmten Flaggen versehen. In Niedersachsen werden Dienstgebäude an Tagen beflaggt, die aus der geschichtlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Niedersachsen bedeutsame Ereignisse darstellen. Mit der Beflaggung soll diese besondere Bedeutung zum Ausdruck gebracht und im Bewusstsein der Bevölkerung wachgehalten werden.

Symbole der Demokratie und Toleranz

Die Flaggen sind somit Symbol und äußeres Zeichen zugleich. Auch vor dem Sehnder Rathaus stehen drei Flaggenmasten, die außerhalb der festgelegten Flaggentage meist ungenutzt bleiben. Künftig sollen zu bestimmten Anlässen hier die Regenbogenflaggen gehisst werden. Der Generationentag und der sogenannte Pride Month Juni geben gleich zwei Anlässe, um die Regenbogenflaggen einzuweihen. Bürgermeister Olaf Kruse freut sich über die Initiative und die Möglichkeit „Flagge zu zeigen“: „Wir nutzen die Regenbogenflaggen, um Solidarität mit all denen zu zeigen, die Ausgrenzung erleben müssen.“

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Sehnde, Jennifer Glandorf, ergänzt: „Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität findet in allen Lebensbereichen statt und nimmt in der vergangenen Zeit erschreckender Weise auch wieder zu. Das ist eine Tendenz, der wir gern ein deutliches und bunt leuchtendes Zeichen entgegensetzen.“ 

Auch Stadt legt Beflaggung fest

Auch wenn es für das Hissen der Regenbogenflaggen noch keinen Flaggenerlass gibt, soll das Setzen der Flaggen auch an konkrete Termine und Anlässe geknüpft sein, wie etwa den „Christopher Street Day“ (CSD), Aktionszeiten wie den Pride Month oder eine Veranstaltung. Der Generationentag, der unter dem Motto „alt, jung und bunt“ die Vielfältigkeit von Sehnde widerspiegelt, war für das Organisationsteam – Ehrenamtskoordinator Thorsten Hernández Gómez, Gleichstellungsbeauftragte Jennifer Glandorf und Ines Raulf vom Stadtmarketing – ein passender erster Anlass zum Setzen der bunten Flaggen.     

Die staatlichen Flaggen haben Verfassungsrang und sind als staatliche Symbole auch getrennt von Aktionstagen mit Regenbogenflaggen zu sehen. So werden auch künftig an allgemeinen Beflaggungstagen keine Regenbogenflaggen gesetzt. Dazu gehören zum Beispiel die Tage an denen Wahlen stattfinden, der 27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, der 1. Mai – Feiertag der Arbeit, der 9. Mai – Europatag, der 23. Mai – Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes, der 3. Oktober –  Tag der Deutschen Einheit, der Volkstrauertag am zweiten Sonntag vor dem 1. Advent.

Die Regenbogenflaggen werden bis zum 20. Juni vor dem Rathaus wehen und dann, so wie es die Beflaggungsanordnung vorsieht, zum Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung durch die staatlichen Flaggen ersetzt.

Informationen zur Beflaggung in Niedersachsen finden Sie im Internet.

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