Schwalbenfreundlicher Hof mitten in Sehnde ausgezeichnet


Mitten in Sehnde steht nun ein schwalbenfreundlicher Hof an der Kurzen Straße. Dort, beim Ehepaar Falkenhagen, brüteten drei Paare, ein viertes ist vor kurzem noch dazugekommen. Insgesamt haben dort bereits elf Rauchschwalben dieses Jahr das Nest verlassen und erkunden die Welt. Dabei haben drei Brutpaare ihre Nester schon mehrfach genutzt – und sind bei Jürgen und Siegried Falkenhagen immer wieder willkommen.
Nun hatten Falkenhagen Besuch vom NABU, der die schwalbenfreundlichen Höfe auszeichnet mit einer Urkunde und einem Schild an der Hofanlage. „Ich hatte von der Aktion gehört“, so Jürgen Falkenhagen, „habe im Internet nachgesucht und das Formular ausgefüllt.“ Deshalb sind Bettina Geldmacher vom NABU Sehnde und Karola Herrmann, 1. Vorsitzende des NABU Hannover, nach Sehnde gekommen, um sich die Nistplätze der Schwalben anzusehen und den Hof auszuzeichnen.
Neben den Nestern, so Falkenhagen, sind auch weitere Schwalben auf dem Hof unterwegs, denn Schwalben brüten immer in Kolonien. Hier gibt es alles, was die schnellen Insektenjäger benötigen: Matsch- und Lehmpfützen, insektenfreundliche Wiesenflächen mit Wildblumen und eine immer offene Einflugmöglichkeit. All das bietet ihnen der Hof gegenüber der Kirche. „Wir haben vor einiger Zeit etwas bei uns auf dem Hof umgestellt“, erklärt Falkenhagen, „und den Rasen gegen die Wildblumenwiese getauscht.“ Leider, so sagt er weiter, hatte das Gebäude wilden Wein mit einer rote Ziegelmauer – dort brüten Mehlschwalben nicht, sie bevorzugen ausschließlich weiße Wände. Ihre rotbraunen Vettern sind dagegen in Innenräumen zuhause, so wie im ehemaligen Kuhstall des Hofes. Hier werden sie auch gezielt betreut vom Ehepaar. Zum Schutz vor dem Schmutz aus den Nestern sind beispielweise darunter Bretter angebracht und eine kleine Einflugmöglichkeit ist immer offen.
„Uns macht das Spaß mit den Tieren“, so die beiden Sehnder Schwalbenbetreuer. „Auch die anderen Nistkästen auf dem Hof waren besetzt von neun Meisen. Die sind aber leider wegen der großen Hitze zwischen Februar und Juni aufgegeben worden – zu heiß, zu wenig Regen und keine hohen Pflanzen.“ Dafür waren die Schwalben dieses Jahr zweimal mit einer Brut erfolgreich.
Nach der Besichtigung der Nester übergaben die Gäste vom NABU die Urkunde, die den Hof auszeichnet, und gemeinsam brachte man das Schild an der Hofeinfahrt an, dass die Sehnder Hofstelle nun als besonderes schwalbenfreundlichen Ort kennzeichnet. Die Schwalben allerdings wussten das schon länger.
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