Rathausneubau in Sehnde: Chance für nachhaltige Stadtentwicklung


Zum Dienstag gekannt gegebenen Planungs- und Baustopp für den Neubau des Sehnder Rathauses am Marktplatz haben die Sehnder Grünen als erste Fraktion Stellung bezogen. Der Fraktionsvorsitzende Sandy Steve Choitz teilt dazu die Position seiner Fraktion im Stadtrat mit.
Entscheidung begrüßt
Die Entscheidung der Stadt Sehnde, das Vergabeverfahren für den geplanten Rathausneubau aufzuheben, wird von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Sehnde als konsequent und sinnvoll bewertet. Die nach intensiven Verhandlungen deutlich gewordenen Unterschiede zwischen Stadt und potenziellem Investor – insbesondere bei Termin- und Kostensicherheit sowie bei den planerischen Anforderungen – haben diesen Schritt notwendig gemacht.
Hinzu kommt die angespannte Finanzlage der Stadt: Die Schuldenlast hat sich seit der letzten Kommunalwahl 2021 von rund 25,5 Millionen Euro auf fast 90 Millionen Euro im kommenden Jahr erhöht. Bis 2030 wird ein Anstieg auf nahezu 210 Millionen Euro erwartet. „Angesichts dieser Zahlen ist völlig klar: Wir müssen sorgfältig prüfen, welche Projekte wir uns leisten können. Eine klare Prioritätensetzung ist unverzichtbar, wenn wir Sehnde nachhaltig und zukunftsfähig gestalten wollen“, erklärt Sandy Steve Choitz, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Sehnde.
Nicht das Ende der Neuen Mitte

Der Stopp des Rathausneubaus bedeutet jedoch nicht das Ende für das Gesamtprojekt „Sehnde neue Mitte“. Vielmehr sehen die Grünen in der aktuellen Situation die Chance, die städtebauliche Entwicklung des Stadtzentrums neu zu überprüfen und nachhaltige Konzepte zu etablieren. „Der Stopp des Rathausneubaus darf nicht dazu führen, dass wir das Projekt ‚Sehnde neue Mitte‘ vollständig aufgeben. Vielmehr sollten wir prüfen, welche Teilprojekte – neben dem laufenden Fahrradparkhaus – umgesetzt werden können. Gerade die Mittelstraße braucht dringend mehr Aufenthaltsqualität“, so Choitz weiter.
Stadtzentrum lebendiger machen
Die Grünen-Fraktion wird sich Choitz zufolge in den kommenden Beratungen dafür einsetzen, dass die Planungen für ein lebendiges Stadtzentrum unter Berücksichtigung von Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Bürgerfreundlichkeit konsequent fortgeführt werden. Dabei sollen insbesondere die Schaffung attraktiver Aufenthaltsflächen, die Förderung klimafreundlicher Mobilität und die Stärkung der lokalen Wirtschaft im Vordergrund stehen.
Insbesondere die Aufenthalts- und Lebensqualität im Zentrum muss als Ziel jeder Planung gesteigert werden, weshalb auch das Regionsversorgungskonzept auf den Prüfstand kommen sollte.
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