Kinder sollen mehr Schwimmunterricht erhalten, fordert die CDU/FDP-Gruppe

Die CDU/FDP Gruppe  im Stadtrat von Sehnde hat einen Eilantrag im Sehnder Rat eingebracht. Danach soll die Verwaltung beauftragt werden, gemeinsam mit den Grundschulen, den Sportvereinen und der DLRG ein Konzept zu erarbeiten, mit dem den Kindern zügig verstärkt Schwimmunterricht angeboten werden kann – sobald das wieder erlaubt ist und die Bäder öffnen dürfen.

Elisabeth Schärling sorgt sich um den SChwimmunterricht – Foto: CDU

Leider wurde wegen der Corona Pandemie nämlich seit einem Jahr in den Schulen kein Schwimmunterricht mehr erteilt. Auch die privaten Schwimmkurse durften nicht stattfinden. Das Waldbad in Sehnde war im vergangenen Sommer zwar geöffnet, das Lehrschwimmbecken in Höver war ganzjährig geschlossen – nicht nur wegen der Corona-Vorgaben. Schulschwimmen war nicht möglich.

Da die Kinder erst ab der 3. Klasse Schwimmunterricht in der Schule haben, ist nun zu befürchten, dass es viele Kinder geben wird, die zum Ende der 4. Klasse kein Schwimmabzeichen in Bronze erreichen werden. „Um aber sicher schwimmen zu können, reicht das Seepferdchen nicht aus“, sagt Elisabeth Schärling, Mitglied des Sehnder Stadtrates und Initiatorin des Gruppen-Antrages. Schon vor der Pandemie konnten nach einer Umfrage der deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), 60 Prozent der unter Zehnjährigen nicht oder nicht sicher schwimmen. Der DLRG warnt vor einer riesigen Welle von Nichtschwimmern – und daraus resultierenden Badeunfällen.

„Es ist enorm wichtig, dass Kinder gut schwimmen können“, betont Schärling weiter. „Natürlich sind auch die Eltern gefordert, viel mit ihren Kindern zu üben. Aber momentan sind ja leider alle Bäder geschlossen . Ob ein Kind schwimmen kann oder nicht, könnte im schlimmsten Fall einen Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.“

Zusätzlich zur möglicherweise überlebenswichtigen Fähigkeit, sicher zu schwimmen, sieht Klaus Hoffmann, Gruppensprecher und Fraktionsvorsitzender, auch einen gesellschaftlich bedeutsamen Effekt: „Derzeit ist allenthalben die Rede von den psychologischen Belastungen der Familien durch Homeoffice und der Tristesse des Homeschoolings. Zunehmend leiden Kinder unter Depressionen und anderen psychischen Belastungen. Der Schwimmunterricht kann hier ein wichtiger Beitrag sein, um diesem Problem entgegen zu wirken.“

Hoffmann fordert daher im Namen der Gruppe, dass die Stadtverwaltung ein solches Konzept in Kooperation mit den Schulen, Vereinen und der DLRG zügig erarbeitet, um möglichst schnell vermehrt Schwimmunterricht und Schwimmkurse anzubieten. Auch sollten ältere Kinder und Jugendliche, die noch Nichtschwimmer sind, ein jahrgangübergreifendes Förderangebot erhalten. Das steht natürlich zunächst unter dem Vorbehalt der Corona-Maßnahmen. Aber den zeitlichen Vorlauf sollte man unbedingt nutzen, um ein Konzept parat zu haben, wenn die Bäder öffnen dürfen.

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