Update: Kein karibisches Feeling in Sehnde auf dem Marktplatz – Ort wird verlegt

Wie die IGS Sehnde als Veranstalter Dienstagmittag, 22.04.2025, mitteilt, kann die geplant Veranstaltung „Caribbean Feeling“ (SN berichtete) nicht wie geplant am Sonnabend, 26.04.2025, auf dem Marktplatz der Stadt Sehnde stattfinden. Deshalb wird der Ort des Events verlegt und das Programm damit zwangsläufig verkleinert. Grund für diese Maßnahmen sind der IGS zufolge kurzfristige Sicherheitsauflagen, die nicht erfüllt werden können.
Das Sehnder „Caribbean Feeling“ am kommenden Sonnabend kann auf dem Marktplatz nicht wie vorgesehen stattfinden. „Leider sehen wir uns gezwungen, das Fest auf dem Sehnder Marktplatz abzusagen. Nach den Auflagen müsste kurzfristig noch ein Sicherheitskonzept für den Sehnder Marktplatz erstellt werden. Das Sicherheitskonzept gegen eventuelle Amokfahrten – sogenannte Über–Land–Fahrten -, ist nicht mehr umzusetzen.“ Dieses Konzept erfordert eine Absicherung der Anfahrtswege durch entsprechende Blockierungen. „Vier Tage vorher können wir leider keine fahrbereiten Fahrzeuge, also Trecker oder Lastwagen, mehr bereitstellen, um alle Anfahrtsbereiche abzusichern“, so die IGS in einem Schreiben an die Stadtverwaltung, dass Sehnde-News (SN) vorliegt. Eine Anmietung von Fahrzeugen oder geeigneten Materialien wären zudem nicht mehr so schnell zu realisieren, aufzubauen und würden darüber hinaus das Budget der IGS sprengen.
Wie der Bürgermeister Olaf Kruse auf Anfrage der Sehnde-News mitteilt, ist eine Unterstützung durch den städtischen Baubetriebshof oder die Feuerwehr nicht möglich, da es sich hier um eine private Veranstaltung handelt. Nach dem Ereignis in Magdeburg hatten sich Polizei und Stadtverwaltung abgestimmt und die Erfordernisse der neuen Sicherheitslage angepasst. „Die neue Lage betrifft alle Veranstaltungen in Sehnde“, so der Bürgermeister weiter. Als erstes waren davon die Osterfeuer in Sehnde am Sonnabend und Sonntag betroffen, die auf öffentlichem Grund stattfanden.
Neues Erfordernis
„Das ist ein neues Thema für uns“, so die Fachdienstleiterin Ordnung und Recht der Stadt Sehnde. „Wir wurden von der Entwicklung wie alle Kommunen der Region überrollt.“ Daher ist das Formblatt für die Veranstaltungsanmeldung auch noch nicht angepasst – was demnächst erfolgen soll. Das war jedoch bei der Antragstellung der IGS für das Fest noch nicht bekannt und einen mündlichen Nachtrag gab es erst kurzfristig vor Ostern.
Ohne ein entsprechendes Konzept wäre die Veranstaltung zwar auch möglich gewesen auf dem Marktplatz und die Polizei hätte keine Einwände gehabt, dann aber hätte die IGS alle Risiken tragen müssen, „was wir verständlicherweise nicht können“, wie Schreek hinzufügt. Damit stehen auch die zukünftigen Motto-Tage der IGS vor dem Aus, da nach Ansicht der IGS der öffentliche Raum im Ortskern mit diesen neuen Vorgaben mit Vereinsmitteln nicht abzusichern ist. „Eine weitere Veranstaltung der IGS kann es unter diesen Bedingungen nicht mehr geben“, sagt Schreek dazu.
Sicherheit bei allen Veranstaltungen beachten

Auch die Sehnder Schützenvereine unter anderem müssen ab sofort in ihren Planungen für die Schützenfeste in öffentlichem Gelände ein solches Sicherheitskonzept erarbeiten, bestätigt der Bürgermeister. Das Fahrradfest der Stadt Sehnde im Mai beispielsweise auf dem Marktplatz wird ebenfalls den neuen Sicherheitserfordernissen genügen müssen – doch da kann der Baubetriebshof tätig werden, denn es ist eine städtische Veranstaltung. „Wir haben dieses Sicherheitsproblem auch im Blick bei der Neugestaltung des Marktplatzes“, bestätigt Bürgermeister Kruse und nennt die Einplanung von versenkbaren Pollern als Beispiel. Damit soll verhindert werden, dass der Platz als zentraler Veranstaltungsort gänzlich wegfällt.
Kurzfristige Verlegung mit Programmänderung
„Um das Event, das mit hohen Kosten verbunden ist, doch noch durchzuführen haben wir uns entschieden, das Fest in einem kleineren Rahmen auf dem privaten Grundstück der Gastronomie Kretschmanns in der Mittelstraße durchzuführen“, so Schreek. Immerhin hat die IGS bereits rund 5.000 Euro in das Fest investiert.
Ab 13 Uhr geht es – bei einer tollen Wetterprognose – nun dort los. Der Ablauf soll möglichst eingehalten werden, aber leider musste der Auftritt der Tanzschule „Wir Tanzen“ aus Platzmangel abgesagt werden. „Das tut uns vor allem für unsere kleinen Gäste leid, zumal auch die Kinderbelustigung ausfallen muss“, bedauert der Vorsitzende der IGS. „Die Preise für den Limbo-Wettbewerb werden wir dafür an die ‚kleinsten Besucher‘ verschenken.“
Auch Außengastronomie wird geprüft
Ob dieses neue Sicherheitserfordernis auch die Außengastronomie betrifft, wird derzeit laut Stadtverwaltung geprüft. „Wir haben das Thema im Blick“, so die Fachdienstleiterin, „doch dabei sind wir noch in der Abstimmungsphase für eine gemeinsame Regelung.“ Sollte es hierzu auch signifikante Veränderungen für die Anbieter geben, würde das für die Sehnder Bürger sicher einen wesentlichen Verlust von Lebens- und Aufenthaltsqualität im Stadtbereich bedeuten.
Trotzdem dabei sein
Diese kurzfristige Entwicklung ist sicher nicht im Sinne der Gäste, aber niemand sollte sich in seiner Entscheidung für einen Besuch des Events beeinflussen lassen, denn selbst die Polizei verweist laut des Schreibens der IGS auf ein geringes Risiko.
„Der Interessengemeinschaft in der Stadt Sehnde tut es für alle Bürgerinnen und Bürger in der Stadt sehr leid“, so Schreek und zählt auf das Verständnis bei den Sehndern. „Wir hoffen aber trotzdem auf viele Besucher im Biergarten der Gastronomie.“
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