Kandidaten für den Sehnder Seniorenbeirat stellen sich vor


Zu einem Vorstellungsabend der Kandidaten für den Seniorenbeirat 2025 ist es auf Einladung der Stadt Sehnde am Mittwoch, 23.07.2025, gekommen. Alle sieben Bewerber für die sieben Sitze waren an diesem Abend im Ratssaal anwesend und stellten sich den rund 40 Besuchern vor.
Die Wahlmodalitäten
Unter Führung von Bürgermeister Olaf Kruse und im Beisein des Sprechers des amtierenden Beirates, Dr. Hermann Krähling, erläuterte Kruse zunächst die Funktion und Fakten zu dem Gremium. Er sprach über die Leistungen, Möglichkeiten und Aufgaben des Beirats mit Rede- und Vorschlagsrecht in allen politischen Gremien der Stadt, die Größe des Beirates, die Wahlordnung und die Vorgaben für die Wahl. Demnach müssen von den 7.169 wahlberechtigten Bürgern über 60 Jahre in Sehnde 20 Prozent an der Wahl teilnehmen, damit sie gültig ist. Da den sieben Sitzen im Beirat nur sieben Kandidaten gegenüberstehen, benötigt jeder Kandidat eine Stimme, damit er gewählt ist.
Nach der Wahl, so der Bürgermeister weiter, gibt es am 20.08.2025 ab 14 Uhr im Ratssaal der Stadt die öffentliche Auszählung der Wahl und am 02.09.2025 findet an gleicher Stelle die konstituierende Sitzung des neuen und Verabschiedung des alten Seniorenbeirats statt.
Die Kandidaten

In der Reihenfolge des Alphabets präsentierten sich danach die Kandidaten den Besuchern. Es begann Brunhilde Ahlfeldt aus Sehnde. Sie ist Mitglied des amtierenden Beirats und stellvertretende Sprecherin. Seit fünf Jahren ist sie dort aktiv und würde gerne noch weitere fünf Jahre mitarbeiten. Das wesentliche Ziel der 40 Jahre in der Pflege tätigen Rentnerin sind die einsamen älteren Menschen, die sie aus ihrer Einsamkeit holen will – nicht nur über das Seniorenfrühstück.
Peter Bartl aus Sehnde, der sich selbst als unbequem bezeichnet, ist als Nachrücker auch Angehöriger des amtierenden Beirats, der sich als Sehbehinderter für die Belange der gehandicapten Bürger einsetzen und diese in die Politik einbringen will, denn „man kann vieles in der Politik bewegen“, sagt er.
Nach ihm kam dann ein „Urgestein“ des Beirats zu Wort mit Karlheinz Drewes aus Sehnde. Der 77-jährige ehemalige Verwaltungsangestellte der Stadt Sehnde ist ebenfalls behindert und wohnt mit seiner Frau aus Höver kommend seit 1980 in Sehnde. Er würde gerne eine dritte Amtszeit im Beirat bekommen, um ein Herzensprojekt umzusetzen: eine Nummerierung aller Bänke in der Stadt, um bei Notfällen eine Sitzgelegenheit aufsuchen zu können und mit der Nummer dem Rettungsdienst die Ortsangabe zu übermitteln. „Leider“, so fügte er hinzu, „hatte der Regionsseniorenbeirat diese Idee an sich gezogen, aber nicht weiter umgesetzt.“ Sein weiterer Schwerpunkt ist die Fortsetzung der Barrierefreiheit in der Stadt, wobei ihm bewusst ist, dass man wegen des Geldes oder politischer Entscheidungen nicht alles gleich umsetzen kann.
Die 70-jährige Barbara König aus Ilten, die bereits in 6. Generation in der Stadt lebt, wäre im Seniorenbeirat auch kein „Neuling“. Die ehemalige Mitarbeiterin des Klinikums Wahrendorff aus der Personalabteilung gehört seit 2020 dazu und hat während der Corona-Zeit ehrenamtlich im Krankenhaus Lehrte gearbeitet. Ihr geht es um die Lebensqualität, die sie in Sehnde weiter fördern möchte.
Aus Müllingen kommt der 69-jährige Jörg Langenbartels und bewirbt sich als Newcomer für den Beirat. Er kennt das Gremium allerdings gut, da er bereits im Handwerker- und Fahrdienst aktiv ist. Daneben ist er in zahlreichen Vereinen tätig und möchte nun auf der politischen Ebene mitwirken. Sein Schwerpunkt ist der Dauerbrenner des Seniorenbeirats, die ärztliche Versorgung in Sehnde und vor allem auch im Süden der Stadt.
Dann kam dem Alphabet zufolge die Bewerberin Gabriele Löhr aus Sehnde zu Wort. Die ehemalige Detektivin hat auf Eigeninitiative in Sehnde bereits das „Kontaktcafé“ ins Leben gerufen, um die Senioren der Stadt aus der Einsamkeit zu holen unter ihrem Motto „Gemeinsam statt Einsam“ (SN berichtete). „Leider fehlte dafür doch die Resonanz“, so Löhr, „doch ich möchte es gerne wieder versuchen, die alleinstehenden Senioren aus ihrer Einsamkeit zu holen mit Kaffee und Kuchen, Gesellschaftsspielen und auch mit Seniorenfahrten beispielweise in den Harz oder ans Steinhuder Meer.“ Dazu könnte sie sich Schlagerabende mit Livemusik für Ü 60 vorstellen und vielleicht sogar ein Speeddating für Senioren zum Kennenlernen.
Last but not least stellte sich die 71-jährige Martha Priesemann aus Bilm als „Newcomerin“ vor. Sie kennt das Vereinsleben und ist seit 1991 beim ADFC tätig gewesen, dabei auch Besitzerin im Regionsvorstand. Sie wird von ihrem Mann als „verlässlich, pessimistisch, ausdauernd und handlungsbereit“ beschrieben, so trug sie vor. Sie war auch vor Jahren die Initiatorin des Bilmer Kreises „Nadel trifft Buch“ und würde sich vor allem um die Altersmobilität kümmern wollen.
Fragerunde
Danach gab es unter Leitung des Bürgermeisters eine Gesprächsrunde mit den Besuchern, die meistens die erfahrenen Kandidaten aus dem aktuellen Seniorenbeirat beantworteten. Es ging vor allem um die Ansprechbarkeit des Beirates, um die öffentlichen Sitzungen und die Bekanntgaben von Vorhaben. Dabei gab es den Verweis auf die vielen Angebote: von der Internetseite des Beirats, seinem Newsletter, den Ankündigungen auf Sehnde-News und in den Zeitungen.
Nun kommt es auf die Wähler an, wie sich der Beirat strukturell zusammensetzt. Das wird am 20.08.2025 gegen 15 Uhr entscheiden sein – wenn genügend Wähler ihr Wahlrecht nutzen.
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