Großräumige Geruchsbelästigung in Sehnde nicht von der Kläranlage

Großräumige Geruchsbelästigung in Sehnde nicht von der Kläranlage
Die Kläranlage in Sehnde hat den Gestank nicht verursacht - Foto: JPH

Über eine großräumige Geruchsbelästigung haben sich die Sehnder Bürger am Donnerstagabend, 20.07.2023, mindestens im Norden der Kernstadt beschwert. Über mehrere Stunden lag über dem Bereich ein heftiger Gestank. Doch die sofort aufkommende Vermutung, die Kläranlage an der Bachstraße wäre der Verursacher, ist falsch.

Gülle als Verursacher des Geruchs

Der Geruch, sagte Ron Breitenherdt, Teamleiter Abwasser in der Sehnder Kläranlage, auf Nachfrage von Sehnde-News, ist durch das Ausbringen von Gülle entstanden. Dabei ist die Gülle vermutlich von Geflügel gekommen, die immer sehr intensiven Gestank verbreitet. Der entsteht laut Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wegen vier Gasen, die bei der Düngung freigesetzt werden: „Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Ammoniak (NH3) und Schwefelwasserstoff (SH2). Den für die meisten Menschen unangenehmen Geruch bei der Gülleausbringung verursachen vor allem der Schwefelwasserstoff sowie die leicht flüchtigen organischen Substanzen.“

Klärschlamm kaum in Sehnde

Der Verdacht, dass die Kläranlage Klärschlamm transportiert oder ausgebracht habe, treffe nicht zu, so Breitenherdt. Der hiesige Schlamm geht mit Masse aus der Stadt hinaus nach Niedersachsen. Die Transporte aus Sehnde könne man außerdem nicht riechen, da die Transporter dicht geschlossen seien. Zudem dürfe Klärschlamm nur im Frühjahr ausgebracht werden – und nur alle drei Jahre auf dem gleichen Feld. „Allerdings kommen jedes Jahr wieder nach einer Geruchsbelästigung wie dieser aus dem Nordbereich von Sehnde sofort die Hinweise in den sozialen Medien, es wäre Klärschlamm aus der Anlage. Das ist schlicht falsch“, betont der Teamleiter Abwasser.

Die Gülleausbringung in der Landwirtschaft ist in Niedersachsen generell vom 1. Februar bis 30. September gestattet.

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