Gerda Wasserman, Zeitzeugin und Holocaustüberlebende aus Sehnde, verstorben

Bereits am 5. April 2020 ist die in Sehnde geborene Zeitzeugin und Holocaustüberlebende Gerda Wasserman, geborene Rose, in Ihrem Wohnort New York verstorben, wie erst jetzt bekannt wurde. Der Bürgermeister Olaf Kruse hat im Namen der Stadt den Hinterbliebenen kondoliert.

Gerda Wassermann berührt „ihren“ Stolperstein und die ihrer Familie bei ihrem letzten Besuch in Sehnde im Juli 2014 – Foto: JPH/Archiv

Wenige Wochen vor ihrem 100. Geburtstag, zu dem sich auch Besuch aus Deutschland angekündigt hatte, schloss sie ihre Augen. Anne Heineke von der Projektgruppe Stolpersteine pflegte engen Kontakt zu Gerda Wasserman und hatte für den denkwürdigen Geburtstag am 25.4.2020 gemeinsam mit ihren Töchtern dazu eine Reise nach New York geplant. Auch Susanne Paul, Gemeindepastorin in Burgdorf-Ehlershausen und zukünftige Landespastorin für Frauenarbeit, und der aus Sehnde stammende und in Konstanz lebende Hans-Herrmann Seiffert, dessen Biographie über Gerda Wasserman im Jahr 2016 erschien, hatten ihren Geburtstagsbesuch in New York geplant.

Auch wenn die Flüge derzeit ohnehin nicht hätten stattfinden können, hätte sich Gerda Wasserman sich ganz sicher über die vielen Geburtstagsgrüße aus Deutschland gefreut. So bleibt nur das Kondolenzschreiben des Sehnder Bürgermeisters an die Hinterbliebenen, Peter und Raquel Wasserman sowie Barbara Wasserman und Karin Wegner. Er führt darin aus, dass man Gerda Israelski Rose Wasserman und ihr Andenken in Sehnde pflegen und die Erinnerungsarbeit in der Stadt auch in ihrem Sinne weiterführen werde.

Auch wenn ihre Erinnerungen an Sehnde und Deutschland und das zugefügte, unvorstellbare Leid nie in Vergessenheit geraten konnten, hatte Gerda Wasserman stets eine enge, emotionale Verbindung mit ihrer „Heimat“ und Sehnde. Die hat sie sowohl im Jahr 2007 als auch 2011 und 2014 persönlich besucht. Die Erinnerungsarbeit der Projektgruppe Stolpersteine hier hat sie mit Freude und Dankbarkeit begleitet. Mit Gerda Wasserman ist eine der letzten Zeitzeuginnen von uns gegangen.

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