Freilaufende Hunde jagen Reh im Landschaftsschutzgebiet Ladeholz

Zwei nicht angeleinte Hunde, ein schwarzer in der Größe eines Labradors und ein kleinerer weißer, haben am vergangenen Donnerstag, 11.07.2019, gegen 12.30 Uhr zwischen dem Fußweg im Ladeholz vom Ahornweg in Richtung Osten und der Rückseite der Straße Am Weißdornbusch gemeinsam ein Reh gejagt. Das Tier rannte in seiner Panik in die rückwärtig gelegenen  Gärten zweier Häuser am Weißdornbusch, über eine Terrasse, rammte dann eine Leiter und verfingt sich in einem Pavillon, bevor es wieder in den Wald verschwand – gefolgt von den Hunden.

Aus dem Wald kamen die Tiere und jagten dann über die Terrasse im Hintergrund nach rechts zu den Nachbarn, so Gabi und Klaus Laube – Foto: JPH

Die Jagd verfolgte die Familie Laube an ihrer Terrassentür. Zuvor war die Hauskatze schon panisch ins Gebäude geflüchtet. „Wir wurden durch unseren Kater auf den Vorgang aufmerksam“, sagten die Eheleute Laube gegenüber der SN. „Das Reh kam in unseren Garten, floh dann weiter zu den Nachbarn und dann wieder in den Wald. Gefolgt von den beiden Hunden.“ Die hatten zunächst den Zaun des Grundstücks überwunden, liefen über die Terrasse zu den Nachbarn, wobei Familie Laube versuchte, sie durch lautes Rufen und Klatschen zu vertreiben und von der Jagd abzubringen. „Das gelang nur unzulänglich“, so Gabi Laube, die dann gefolgt von Klaus Laube die rund 150 Meter bis zum Fußweg im Ladeholz ging und dort auf die Halterin der Hunde stieß.

„Die Halterin erklärte mir, sie habe die Tiere gerade anleinen wollen, als sie wegliefen“, so Gabi Laube. Doch trotz Hundepfeife kamen die Tiere während dieses Gesprächs nicht zurück – vielmehr kam ein weiterer Hundehalter dazu, der vom natürlichen Jagdtrieb der Tiere sprach und darauf verwies, dass die Hunde ja versichert seien. Und wenn man verhindern wolle, dass die Tiere auf das Grundstück liefen, müsse man einfach nur den Zaun höher machen. Die daraufhin über die Telefonnummer 110 hinzugerufene Polizeistreife aus Lehrte sah das der Familie Laube zufolge ähnlich und riet Frau Laube dasselbe: höherer Zaun. Die Personalien der Hundehalterin nahm die Streife nicht auf.

Aus dem Unterholz zwischen Weg (im Hintergrund) und den Gärten kam die Jagd auf die Terrasse – Foto: JPH

Tatsächlich gibt es in der seit vielen Jahrzehnten bestehenden Satzung des „Landschaftsschutzgebietes Ladeholz“ nach Angaben des Sehnder Bürgermeisters Carl Jürgen Lehrke eine „festgeschriebene“ Anleinpflicht. Die Jagd der Hunde, so Lehrke gegenüber SN, sei daher als Ordnungswidrigkeit anzusehen und würde von der Stadt verfolgt, wenn die Personalien feststünden. Insofern wäre es sinnvoll gewesen, wenn die Daten der Halterin festgestellt und der Stadt übermittelt worden wären. Hier sieht es Lehrke als Bürgermeister durchaus anders als die Polizeistreife – und er ist als Jagdpächter dieses Gebietes mit den gesetzlichen Vorschriften zudem bestens vertraut.

Die Polizei in Lehrte will diesen Vorfall ebenfalls prüfen, muss selbstverständlich beide Seiten dazu hören, um sich von der Lage vor Ort ein Bild zu machen. Leider hat einer der beiden eingesetzten Beamten derzeit Urlaub, sodass die Aufarbeitung dieses Vorganges noch etwas Zeit beanspruchen wird. „Wir werden aber den Sachverhalt nach der Rückkehr des Kollegen prüfen und uns dann mit Frau Laube zusammensetzen“, versprach Polizeihauptkommissar Bernd Steindam als amtierender Kommissariatsleiter.

Einfach den Zaun höher machen, lautete der Ratschlag an Laubes – Foto: JPH

Das Ladeholz ist eben ein Landschaftsschutzgebiet, und dort ist zudem der Waldkindergarten untergebracht, es befinden sich Spaziergänger darin, und der Bereich dient der Naherholung, deshalb muss ein Hund an der Leine geführt werden, so Ortsratsmitglied Hartmut Völksen, ein erfahrener Jäger, der auch auf Paragraph 1 des Tierschutzgesetzes hinweist. Schilder zum Status stehen Völksen zufolge bereits an verschiedenen Stellen. Das ist auch das Ziel, so Gabi Laube: „Der Status des ‚Landschaftsschutzgebietes‘ für das Ladeholz soll deutlicher werden und es muss auf die Anleinpflicht in solchen Bereichen hingewiesen werden.“

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Ein Gedanke zu “Freilaufende Hunde jagen Reh im Landschaftsschutzgebiet Ladeholz

  1. Es ist wirklich immer toll wie nur gegen die Hunde alles ist .
    Es wurde ja beschrieben das sich der Waldlkindergarten im Ladeholz unterwegs ist . Zählt denn für den Kindergarten nicht die Regel Waldwege dürfen nicht verlassen in der Brit und setz Zeit ? Weil jedes Mal wenn man durch den Wald geht laufen die Erzieher mit den Kinder quer Feld ein durch den Wald und können genauso Waldbrutplätze zerstören etc aber da ist es ja mal wieder alles egal .
    Zu dem wirbt unsere tolle Stadt sehnde mit Slogan Familienstadt .
    Für jeden Hundebesitzer ist der Hund Teil der Familie und nicht nur ein Gegenstand . Es wird wirklich null für die Hunde getan es gibt keinerlei ausweich Möglichkeiten für die Hunde wie sie sich mal austoben könnten . Aber wenn man bei der Stadt mal nachfragt ob evtl ein nicht genutztes Areal zur Verfügung gestellt werden könnte , bekommt man nur zu hören es bestehe kein Interesse daran . Man könne ja auch nach lehrte etc fahren . Das ist echt eine super Aussage !!!
    In meinen Augen hat das nichts mit einer Familien Stadt zu tun .
    Es gibt einen ungenutzten Fußballplatz hinter dem Ladeholz den tatsächlich so gut wie niemand benutzt . Wir haben auch dies bezüglich bei der Stadt angefragt ob wir den nicht auf eigene Kosten hin einzäunen dürfen das wir ein geschützten Bereich für die Hunde haben . Natürlich soll dieser Platz nicht nur den Hunden dienen sondern auch jeder andere soll dort Zugang haben . Es ist nur komisch das es in Hannover auf der bult so toll klappt und man sogar Pferden usw. dort begegnet und es nichts passiert .

    Und noch eins zu.der Frau Laube aus dem Artikel sie hätte auch mal erzählen können wie verbal sie gegen die Hundehalter abgegangen ist , da waren Wörter dabei da packt man sich nur an den Kopf . Und immer nur mit der Hauptaussage ihre Katze hätte ja panische Angst .

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