Equal Pay Day 2020: „Auf Augenhöhe verhandeln – wir sind bereit“ 

Die Aktion zum Equal Pay Day in Sehnde ist abgesagt. Dennoch muss auch in diesen Zeiten auf die Thematik hingewiesen werden. Besonders, weil in der aktuellen Lage im so dringend benötigten medizinischen und pflegerischen Bereich viele Frauen arbeiten.

Der Equal Pay Day fällt auch dieses Jahr nicht aus – Foto: J. Glandorf

Am heutigen 17. März 2020 ist der Tag, der symbolisch den Gehalts- oder Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen markiert. In Deutschland beträgt dieser seit 2016 fast konstant 20 bis 21 Prozent. Das ist weder zeitgemäß noch gerecht! Deutschland nimmt in einem EU Ranking in Sachen Lohnunterschied den Platz 26 von 28 ein. Das diesjährige Motto des Equal Pay Days 2020 heißt „Auf Augenhöhe verhandeln – WIR SIND BEREIT“. Es räumt mit dem Vorurteil auf, dass Frauen die Lohnlücke selbst zu verantworten haben. Es ist ein Mythos, dass Frauen nicht verhandeln wollen.

Zickig oder durchsetzungsstark? Studien belegen, dass Frauen sehr wohl Gespräche nach Gehaltserhöhung und Beförderung initiieren – sogar öfter als Männer.  Männer allerdings werden häufiger aktiv von ihren Vorgesetzten gefragt. Dass Frauen weniger erfolgreich in Verhandlungen sind, liegt an unbewussten Vorurteilen und tradierten Rollenbildern auf beiden Seiten. Dieses führt dazu, dass Frauen weniger Gehalt angeboten bekommen. Frauen, die fordernd auftreten, werden oft als zickig wahrgenommen. Männer dagegen als durchsetzungsstark. Das verunsichert Frauen und lässt sie in Verhandlungen zurückhaltend auftreten. Transparente und faire Kriterien zu Beförderung und Gehaltserhöhung in Unternehmen beugen unbewussten Denkmustern vor und erleichtern Frauen und Personalverantwortlichen die Verhandlungen.

Die Lohnlücke zu schließen, ist ein langer Weg, der nur gemeinsam beschritten werden kann. Frauen und Männer, Unternehmen, Politik und Gesellschaft müssen wesentliche Ansatzpunkte zur Schließung der Lohnlücke in den Blick nehmen und die Diskussion über dieses Thema muss aufrechterhalten werden. Wir erleben es gerade deutlich.

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